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Crime Machine: Thriller (German Edition)

Crime Machine: Thriller (German Edition)

Titel: Crime Machine: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linskey
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Schutz unternehmen, wenn Finney dir nicht mehr auf Schritt und Tritt folgt?«
    »Ich denke, es wird Zeit, dass Palmer was für sein Geld tut.«
    »Ich hoffe, er ist so gut, wie du sagst.«
    »Das hoffe ich auch.«
    »Das Problem ist nur, dass ihn in der Stadt keiner kennt«, sagte Bobby.
    »Genau das gefällt mir so gut an ihm.«

    Ich dachte, es wäre keine schlechte Idee, die beiden zusammenzubringen, eine Art Blind Date für ehemalige Soldaten, aber nach unzähligen Bieren fragte ich mich allmählich, ob es wirklich so ein kluger Schachzug war. Beide konnten trinken, mein Bruder Danny genauso wie Palmer. Ich meine, richtig trinken. Palmer und ich hatten uns gleich nach Jerry Lemons Beerdigung ein paar Pints genehmigt, und danach wollte ich nicht in meiner Wohnung sitzen und Trübsal blasen.

    Wir hatten mit jedem in der Stadt gesprochen, den wir kannten, aber überall Fehlanzeige. Niemand hatte Informationen über unsere Russen, und deshalb mussten wir davon ausgehen, dass sie in die Stadt kamen, uns angriffen und anschließend irgendwo untertauchten. Allmählich dachte ich, dass wir warten müssten, bis sie sich von allein wieder zeigten. Das Problem war nur, jedes Mal, wenn sie das taten, wurde einer von uns verletzt oder getötet.
    In Bigg Market waren wir zufällig meinem Bruder begegnet, und ich dachte bloß, scheiß drauf, trinken wir ein Bier. Jetzt war’s schon spät, und wir waren bei mir in der Wohnung, hatten drei klobige Gläser vor uns und glotzten auf eine halbleere Flasche Scotch.
    »Ich hab gehört, du warst bei den Paras?«, fragte Danny. »Vor deiner Zeit beim Regiment.« Wie Palmer sagte mein Bruder nie SAS, immer nur »Regiment«.
    »Ja«, sagte Palmer.
    »Wieso bist du da weg?«
    »Danny«, warnte ich ihn.
    »Schon gut«, sagte Palmer, »ich bin nicht empfindlich. Man hat mich zu meiner Ausbildungseinheit zurückversetzt.«
    »Oh«, sagte Danny.
    »Willst du nicht wissen, warum?«, fragte Palmer. Danny zuckte mit den Schultern. »Natürlich willst du. Jeder will’s wissen.« Danny zuckte wieder mit den Schultern, aber dieses Mal war sein angedeutetes Lächeln ein Eingeständnis. »Okay, ich erzähl’s dir, weil wir amtlich einen zusammen gehoben haben.« Er nahm noch einen Schluck Whisky. »War aber nichts Spektakuläres, eher im Gegenteil.«
    »Na, dann komm«, sagte Danny, »erzähl’s uns. Ich brauch was zu lachen.«
    »Ach du Scheiße«, sagte ich. »Redet ihr Jungs bei der Armee immer so über die Probleme der anderen?«
    »Ja«, sagte Palmer, »ungefähr so.« Er nahm noch einen Schluck von seinem Whisky und sagte: »War eine total blöde Sache. Wie du gesagt hast, ich war bei den Paras, hab hundertzwölf Sprünge gemacht, keine Probleme gehabt, nie einen Moment gezögert. Dann eines Tages ging es um einen Routinesprung, nur um nicht aus der Übung zu kommen. Ich stellte mich wie immer gleich vorn in die Schlange, aber dann passierte was Seltsames.«
    »Was?«, fragte Danny.
    »Ich bin nicht gesprungen.«
    »Du bist nicht gesprungen?«
    »Ich bin nicht gesprungen«, wiederholte er geduldig.
    »Warum?«
    »Wenn ich das wüsste. Bis heute kann ich mir das nicht erklären. Es war nicht so, dass ich plötzlich Angst bekommen hätte, ich wollte einfach nur nicht raus. Nicht zu diesem Zeitpunkt, nicht an diesem Tag, nicht in diesem Moment.«
    »Was? Du meinst, du hattest einen Vorahnung, dass sich dein Schirm nicht öffnen würde?«, fragte Danny. »Hast du gedacht, du würdest sterben?«
    »Nein, nichts auch nur halbwegs so … Dramatisches. Es kam eher aus heiterem Himmel, nach diesen vielen Sprüngen, plötzlich schien es …«
    »Was?«
    »Verdammt bescheuert, da runterzuspringen.«
    »Gott Allmächtiger«, sagte Danny lachend, »was haben die mit dir gemacht?«
    »Ich musste mich wieder setzen, und alle anderen sind gesprungen. Dann ist das Flugzeug gelandet, und ich wurde zu meiner Einheit zurückbeordert.«
    »Einfach so?«, fragte ich. »Hätten sie dir keine zweite Chance geben können?«
    »Nein, das ist die Regel. Wenn du nicht springst«, sagte er, »bekommst du keine zweite Chance. So ist das bei der Armee.«
    »Bist du deshalb weg?«, fragte Danny. »Weil sie dich zurückgeschickt haben?«
    »Ja und nein.«
    Danny lachte wieder. »Erzähl schon«, drängte er, »was ist passiert?«
    »Das war eine ganze Weile später. Ich glaube, zu dem Zeitpunkt hatte ich die Liebe zur Armee längst verloren, und na ja, meine Frau und ich hatten uns getrennt. Wahrscheinlich war ich gerade

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