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Crime Machine: Thriller (German Edition)

Crime Machine: Thriller (German Edition)

Titel: Crime Machine: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linskey
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stand.«
    »Natürlich nicht. Normalerweise spricht man auch nicht drüber, oder? Ich meine, wenn man gefragt wird, was man gestern gemacht hat, dann sagt man, ›hab das Spiel gesehen‹ oder ›war was trinken‹ und nicht ›hab in der Öffentlichkeit gefickt‹. Ist auch nicht meine Vorstellung von einem gelungenen Abend, wenn ich ehrlich bin, einer fetten Schlampe beim Sex zugucken und sich mit völlig Fremden einen runterholen, während der Ehemann von der Alten zuguckt. O Gott, seine Frau wird am Boden zerstört sein, wenn sie das erfährt.«
    »Hm … nein. Wird sie nicht.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich fürchte, sie war die fette Alte, und er war der Ehemann, der zugesehen hat, wie sich die anderen Kerle einen gewedelt haben. Na ja, jedenfalls nehme ich an, dass er zugesehen hat, direkt erwiesen ist das nicht, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er es nur ihr zuliebe getan hat.«
    »Verdammte Scheiße, willst du behaupten, Jerrys Frau steht auf …« Mir fehlten die Worte.
    »Vollgewichst werden von Fremden? Ja, sieht so aus.« Er griff nach einer weiteren Zigarette, zündete sie an und sagte: »Ich meine, es hat ihr gefallen. Jetzt ist sie tot.«
    »O Gott, was ist passiert?«
    »Zuerst dachten wir, irgendein kranker Arsch hätte sich angeschlichen und wahllos Paare beim Sex erschossen. Du weißt schon, irgendein religiöser Spinner, der im Namen vom Christkind in der Stadt aufräumen will oder so was. Dann hörten wir die Namen der Opfer, und es stellte sich heraus, dass es Jerry Lemon und seine Frau waren. Dann haben natürlich alle gesagt: ›Ach so, ein Bandenkrieg.‹«
    Ein Bandenkrieg? Was für eine seltsame Formulierung. War ich Mitglied einer Bande? Wahrscheinlich schon, wenn man den Boulevardblättern Glauben schenkte. Morgen würden sie über den Mord an Jerry Lemon und seiner Angetrauten berichten, die kaltblütig von einem skrupellosen Killer aus der Unterwelt kaltgemacht wurde.
    »Sieht aus, als wären sie hingefahren, hätten geparkt und die Scheinwerfer aufblinken lassen, so wie’s die Geheimhaltung vorschreibt; ein Mal blinken, dann darf man zusehen, zweimal – man darf mitmachen, und bei dreimal kriegst du’s von beiden in den Arsch, wie auch immer. Wir haben einen Zeugen, der noch fetter und langsamer ist als die anderen Dogger, und bis der aus dem Gebüsch kam, war das Fenster schon unten, und er hat einen großen Kerl mit rasiertem Schädel aus einem Wagen steigen sehen, der hinter dem von Jerry Lemon gehalten hatte.« Das musste einer der Typen sein, die auf Barry und seine Jungs in der Bar losgegangen waren. »Der Typ geht direkt auf das offene Fenster zu, zieht aber nicht seinen Schwanz raus, sondern eine Knarre, und bläst Jerry aus nächster Nähe den Kopf weg. Seine Frau fing anscheinend an zu schreien, was ja auch kein Wunder ist, wenn man eine ganz andere Ladung ins Gesicht bekommt, als man erwartet hat, und deshalb knallt er sie kurzerhand ebenfalls ab.«
    »Gott Allmächtiger. Dieser Zeuge, können wir den sprechen? Vielleicht erzählt er Finney ein bisschen mehr als euch.«
    Er schüttelte den Kopf. »Anonym. Er hat angerufen, berichtet, was er gesehen hat, aber jede weitere Zusammenarbeit abgelehnt und keinen Namen angegeben.« Er zuckte mit den Schultern. »Und wer hätte das schon?«
    Sharp paffte eine Weile seine Zigarette, als würde er über das Schicksal von Jerry Lemon sinnieren. Wir beobachteten die Kinder auf dem Trampelpfad vor uns. Sie versuchten, ihren Drachen fliegen zu lassen, aber der Wind riss ihn immer wieder hoch hinauf und presste ihn anschließend wieder zu Boden. Irgendwann sagte Sharp: »Ich hab’s ernst gemeint, was ich vorhin gesagt habe. Sieht nicht gut aus. Ich mache mir Sorgen, große Sorgen.« Dann drehte er sich zu mir um und sah mich an. »Ihr würdet euch doch um mich kümmern, oder? Falls ich einfahre wegen der Zusammenarbeit mit euch?«
    »Ja, na klar. Ich schick dir einen Kuchen mit ’ner Feile drin.«
    »Würdest du vielleicht mal fünf Minuten lang aufhören, dich über mich lustig zu machen? Ich mein’s ernst. Ich muss wissen, dass ihr euch um mich kümmert, als würde ich richtig zur Firma gehören. Du weißt schon, was ich meine.«
    »Ja«, sagte ich. »Ich weiß, was du meinst. Du willst andeuten, dass wir uns um dich kümmern sollen, sonst machst du einen Deal, lieferst mich und Bobby ans Messer und bekommst dafür eine mildere Strafe.«
    »Jetzt warte mal, ich hab nicht …«
    »Doch, hast du, und ich würde an

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