Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)
ich am meisten fürchtete: entdeckt zu werden! Fackellichter näherten sich aus einer Richtung des Ganges! Ebenso waren Schritte und Geflüster zu vernehmen, und ohne zu überlegen, bewegte ich mich in die entgegengesetzte Richtung, direkt in die absolute Schwärze hinein. Mein Herz pochte deutlich zu schnell!
Im Normalfall konnte man davon ausgehen, dass sich mit der Zeit die Augen an die Dunkelheit gewöhnen würden, wobei dies aber nur funktionieren konnte, wenn wenigstens ein wenig Helligkeit vorhanden war. Und genau dies war nicht der Fall!
Meine Schritte wurden immer panischer, getrieben von der Angst, von meinen Verfolgern erwischt zu werden, und von der Tatsache, dass die Möglichkeit bestand, nie mehr den Weg aus dieser Maulwurfsbehausung nach draußen zu finden.
Immer stärkere Panik bemächtigte sich meiner, Schweiß brach mir aus, mein Atem übertönte jegliche Art von Geräuschen, und somit konnte ich nicht beurteilen, ob die Chlysten die Verfolgung aufgenommen hatten oder nicht. Insgeheim hoffte ich, dass ich erwachen würde, doch ich war bei vollem Bewusstsein.
Während meines hektischen Laufens tastete ich mich mit meinen Händen vorwärts, versuchte meine Gedanken im Zaum zu halten, und zu allem Übel konnte ich meine Beine nicht mehr spüren. Ich vermutete, dass dieses Taubheitsgefühl durch die Kälte im zweistelligen Minusbereich verursacht wurde.
Die Redewendung »Mir wurde schwarz vor Augen« passte hier in dieser erstickenden Dunkelheit keineswegs, obgleich ich den Eindruck hatte, dass genau dies gerade eben mit mir passierte. Ich stoppte, schnappte nach Luft, hyperventilierte und verlor plötzlich das Bewusstsein.
Ich kam auf einem Stuhl zu mir, völlig unbekleidet, inmitten eines großen Saales. Ein seltsamer Dunst trübte meine Sicht. Dem Gestank zufolge musste ich davon ausgehen, dass es sich um die legale Kirchendroge Weihrauch handelte.
Vor mir tanzten Frauen, deren Bekleidung lediglich mysteri öse Zeichen waren, die ihnen auf die Haut gemalt worden waren. Ich vernahm Klänge seltsamer Instrumente und ich sah einige Feuer brennen. Ich versuchte mich zu erinnern, wie ich hierher gelangt war, doch ich konnte meine Sinne nicht schärfen. Hatte man mir etwa eine unbekannte Droge verabreicht, die mich in ein willenloses Wesen verwandelte?
Ich fühlte mich wie gelähmt, und obwohl ich keinen Knebel in meinen Mund hatte, brachte ich kein Wort heraus. Träumte ich oder schlimmer noch: Handelte es sich bei alledem um Erinnerungen?
Meine Augen erkannten alles verschwommen, die Flammen blendeten mich, und ein Schmerz ließ mich zusammenfahren. An der Innenseite meines rechten Oberschenkels konnte ich eine nackte, junge Frau erkennen, die mir mit einem glühenden Gegenstand die Haut zu versengen schien. Bizarrerweise ging sie behutsam dabei vor. Immer wieder trafen sich unsere Blicke, wobei ihre Blicke eindeutig sexuell motiviert waren. Um meinen Schmerz zu lindern, berührte sie mich immer wieder sanft an meinen Genitalien, die den Reizen nicht widerstehen konnten. Ich fühlte mich wie ein Dämon, der einzig aus dem Grund der Verhöhnung Jesus Christus ein steifes Glied vorwies. Doch obwohl ich wusste, dass es falsch war, ließ ich es geschehen. Es war berauschend.
Meine Blicke wanderten erneut durch den Saal, und ich erkannte Gestalten, welche sich wie in Trance mit der Musik bewegten, die selbst auf mich eine dämpfende Stimmung aus übte. Woher sie kam, konnte ich nicht erkennen, aber das Hauptinstrument war eine dumpfe Trommel, ähnlich einer Djembé aus Westafrika.
Die tanzenden Gestalten waren nun mit roten Kapuzenmän teln umhangen, wobei ich darunter nackte Brüste erkennen konnte, welche vom Feuerschein erhellt wurden.
Auch wenn ich mich fühlte, als wäre ich unfähig, eine leichte Bewegung zu vollziehen, versuchte ich, meine Hände zu bewe gen. Doch als auch dies scheiterte, gab ich den Kampf um meine Befreiung schnell wieder auf. Die Fleischeslust drosselte meine Willenskraft.
Plötzlich kam eine der Frauen auf mich zu. Sie hatte einen dunkelroten Krug bei sich und war vollständig entblößt. Ich war fasziniert von ihrem Leib und starrte sie an.
Als sie nahe bei mir stand, kippte sie die Kanne aus rotem Ton, sodass ein feiner Strahl roter Flüssigkeit herauslief. Kurz dachte ich, dass es Blut sei, doch ich schien mich zu irren. Dem Geruch zufolge konnte es sich nur um Rotwein handeln.
Der Wein ergoss sich über meine Genitalien, während meine Peinigerin den Glühstab
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