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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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der Vater, Amos, Katie, Esther, Joseph sowie Steve und Elsa seine Kinder. Drei seiner Sprösslinge hatte ich ja persönlich kennengelernt, als er behauptete, zwei seiner Kinder verloren zu haben. Es konnte sich demnach nur um die Aufzählung seiner Familie handeln. Dass seine beiden Frauen nicht aufgeschrieben wurden, konnte ich damit begründen, dass sie vermutlich schon lange tot waren und keiner Aufmerksamkeit mehr bedurften. Was mich aber weitaus mehr ins Grübeln brachte war der Fakt, dass Steve und Elsa zusammen auf einem gesonderten Bild zu finden waren. Hatte David nicht gesagt, dass er zweimal verheiratet gewesen war? Somit konnte ich mir vorstellen, dass Steve und Elsa »echte« Geschwister waren und die anderen Kinder von seiner ersten Frau stammten. Wenn man jetzt noch die Aussage von Elsa dazunahm, ergab das Ganze einen Sinn. Sie erzählte, dass ihr Bruder und sie zusammen aufgewachsen waren, auch wenn er weitaus älter als sie und anscheinend behindert war. In diesem Punkt musste Elsa gelogen haben, und ich wagte zu behaupten, dass ihre Lüge nicht boshafter Natur gewesen war, sondern einzig und allein, um ihren Bruder zu beschützen. Steve war der, den ich suchte, und verdammt noch mal, wenn ich nur daran dachte, dass ich mit ihm zusammen an einem Tisch gesessen hatte ...! Ich konnte mir auch gut vorstellen, dass Elsa den Polizeidienst nur angetreten hatte, um diese Sache persönlich aufzuklären, oder besser gesagt, zu regeln. Vielleicht war doch mehr Familienloyalität in ihr, als ich zu vermuten wagte.
    Wie dem auch sei, laut den Aussagen des KGB existierte kein David Below oder gar Peachey. Davids Familienname war demnach Brauner, und somit konnte ich auch eine Verbindung zum verschwundenen Sheriff herstellen: Steve Brauner war jahrelang Teasles Deputy gewesen. Doch aufgrund irgendeines Ereignisses hatte sich Steve abgesetzt, sich erneut den Chlysten angeschlossen und den Namen Bileam angenommen. Elsa war also Bileams Schwester. Meine Fassungslosigkeit übertraf sogar die Kälte dieser Grotte.
    Ich vermutete, dass die Gründe für Steves Rückkehr im extremen Einfluss und der Machtposition seines Vaters David zu suchen waren. Ich musste also herausfinden, was das gewesen sein konnte. Und dass Teasle den Tod von Brauner erwähnte? Ebenso nur eine Täuschung! Ich fragte mich nur, weshalb?
    Des Weiteren fielen mir eben die Worte ein, die David zu mir gesagt hatte, als er mich in seinem Haus begrüßt hatte: »Nennen Sie mich David, Mister Peachey nennt mich hier niemand.« So ein verdammter Hund! Er bewerkstelligte doch tatsächlich die Verschleierung seiner wahren Identität, ohne sich einer einzigen Lüge schuldig zu machen.
    Doch all meine Gedanken halfen mir keineswegs weiter, zumal es alles nur reine Theorien waren, ohne jegliche stichhaltigen Beweise. Außerdem war ich tief unter der Erde, und wenn man so wollte, bereits in meinem eigenen Grab. Zum Teufel auch, dies sollte mein Ende sein? Ich konnte es einfach nicht glauben.
    Plötzlich huschte ein Lichtschein über mein Gesicht, und ich zuckte zusammen. Die Orientierung fiel mir schwer, und ehrlich gesagt, konnte ich mich nicht mehr exakt daran erinnern, aus welcher Richtung ich kam und wohin mich mein Weg führen sollte. Doch wenn ich mich nicht absolut täuschte, drang das Licht aus jenem Tunnel zu mir vor, den ich zu erreichen hoffte. Meine Augen schmerzten, sie hatten Schwierigkeiten, sich an das Licht zu gewöhnen, und wer weiß, wie lange ich hier schon gelegen hatte. Mein Hinterteil konnte ich kaum noch spüren. Die Kälte hatte bereits die Nerven lahmgelegt.
    Ich näherte mich dem Feuerschein und stellte fest, dass die Fackel auf dem Boden lag. Schnell nahm ich sie auf und leuchtete den Gang hinab. Es war nichts zu erkennen. Ich fragte mich, wer die unbekannte Person war, die eben noch hier gewesen sein musste. Teasle?
    Die Wärme des Feuers brachte mich wieder auf bessere Gedanken, und die Todesangst verfloss wie das Wachs einer Kerze, die lichterloh ihr schönes Licht verbreitet und dabei schmilzt. Sofort trieb mich die Neugier dazu, nachzusehen, was sich an meinem Oberschenkel befand. Ich erkannte vier kyrillische Buchstaben: ГRRC!
    Was hatte das nur zu bedeuten? Gedanken und Erinnerungen kreuzten sich in meinem Kopf, und kurze Zeit später fielen mir zwei Ereignisse ein, die mir einen Hinweis darauf geben konnten: Marc Richmont und Elsas Aussage. Damals, als Richmont diese seltsamen Buchstaben eingebrannt bekam, konnte es mir Elsa

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