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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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die Seele aus dem Leib.
    Das Wort, aus dessen Buchstaben das Blut nur so herausgeflossen war, lautete Неемия!

ESTHER
    Da versammelten sich die Juden in ihren Städten in allen Landen des Königs Ahasveros, dass sie die Hand legten an die, so ihnen übel wollten. Und niemand konnte ihnen widerstehen; denn ihre Furcht war über alle Völker gekommen.
    1. Esther Kapitel 9 Vers 2
    Schreie aus der Tiefe umfingen mich, als ich allmählich in die Abgeschiedenheit des Schlafes abtauchte. Nichts schien mehr wirklich zu sein. Die Umgebung verwandelte sich in das Netz einer Riesenspinne, die mich als ihr Opfer aufnahm, um mir ein lähmendes Gift in meine Venen zu spritzen. Es regte sich in mir der Wunsch nach mehr, und allem Anschein nach bekam ich reichlich davon. Der Traum, dieser schönen Tragödie zu entfliehen, war so unecht wie das Vorhaben, den Horizont zwischen der Erde und einem schillernden Regenbogen zu erreichen. Ich ließ mich fallen. Ich schnappte nach Luft, hatte das Gefühl zu ersticken, und dennoch füllten sich meine Lungen mit Sauerstoff, wobei ich keineswegs das Gefühl ignorieren konnte, dass die Luft nach verbranntem Fleisch roch. Und wieder dieser Schrei aus der Tiefe, der mich wach hielt und mich daran erinnerte, dass ich lebte – selbst in diesem Zustand der Lethargie.
    Meine Augen wechselten langsam zwischen halb offenen und vollkommen geschlossenen Lidern. Während meine Augen geschlossen waren, sah ich violette Wolken, welche sich in ein Meer aus Tränen ergossen, woraufhin sie für immer in die Welt der Trauer hinabtauchten. Wunderschön!
    Ich bemerkte in mir eine rätselhafte Offenheit, und es kam der Wunsch auf, mich zu entblößen, der Nacktheit ins Auge zu sehen, und ich ließ diesem Drang freien Lauf.
    Doch trotz einer seltsamen Müdigkeit war mein Geist hellwach, mein Körper voller Energie, und mir kam es so vor, als sei die Seele von meinem Körper getrennt: Ein Zustand völligen Schwebens und der Freiheit.
    Doch was meine Augen sahen, war erschreckend, abstoßend, dennoch die Wirklichkeit. Ich stand dem Teufel nahe!
    Es glich einer Fahrt in einer Geisterbahn, welche sich mit der Geschwindigkeit einer Achterbahn bewegte. Farben und Lichter um mich herum leiteten mich durch eine rabenschwarze Nacht, deren Ende ich scheinbar nie erreichen würde. Ich nahm lachende und verzerrte Gesichter wahr, deren Gottlosigkeit ebenso bizarr war wie ihre Freizügigkeit der Geschlechterpaarung. Überall trieben sie es, ohne jegliche Moral und Anstand. Mein Blick war getrübt, konnte keine Details erkennen, doch ich glaubte zu sehen, dass sie dabei Kruzifixe küssten und verehrten. Ihre perversen Rituale kannten keine Grenzen, sie verbrannten sich die Haut, derweil sie es immer wilder miteinander trieben, wobei ich zu erkennen glaubte, dass sie keinerlei besonderen Wert darauf legten, was die Geschlechterwahl betraf. Auch auf mich schien jemand zuzukommen, eine nackte Frau, deren wohlgeformte Brüste meine Aufmerksamkeit auf sich zogen. Sie berührte meine nackten Genitalien und sexuelle Gefühle überkamen mich. Erneut schloss ich die Augen, doch ein fürchterlicher Schmerz ließ mich aufschreien: Sie hatte mich mit einer Fackel am Oberarm verbrannt.

    Als ich erwachte, lag ich auf dem Holzboden neben dem umgekippten Stuhl, an den ich gefesselt gewesen war. Die Luft, die ich einatmete, war immer noch so stickig wie zuvor und sie brannte allmählich in den Lungen.
    Völlig durch den Wind erhob ich mich schließlich, wandte meine Blicke zu dem Toten und fragte mich, ob das ein Traum war. Aber wie hatte es passieren können, dass ich erneut eingeschlafen war?
    Ich rieb mir die Augen und sah mich gründlich im Zimmer um. Kein Fenster, keine Tür, lediglich der Kamin schien ein Ausgang nach draußen zu sein, doch der war zu eng.
    Ich konnte nun deutlich mehr wahrnehmen, meine Sinne schienen wacher zu sein, und ein Schmerz durchfuhr mich. Als ich nachsah, packte mich der Schrecken: Mein Oberarm wies eine große Brandnarbe auf, die Haut schälte sich bereits. Ich war wohl in der Hölle gewesen!
    Diese Brandwunde gab mir zu denken, ebenso die Erkenntnis darüber, dass wohl an diesem abartigen Traum etwas Wahres gewesen sein musste. Doch weitaus rätselhafter war die Tatsache, wann genau das stattgefunden haben sollte: Ich konnte mich nicht erinnern, dass ich diese Wunde schon vor meiner Ankunft im Haus von David gehabt hatte, geschweige denn nur einen Hauch davon gespürt zu haben. Ein weiterer Schrecken

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