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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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überein. Ebenso schienen ihre Dienstausweise echt zu sein. Das speziell eingearbeitete Zeichen, das für hohe Regierungsbeamte üblich war, konnte man deutlich erkennen.
    Ich trug jahrelang selbst solch eine Plakette. Doch plötzlich fiel mir etwas auf.
    »Das habe ich mir doch gleich gedacht«, flüsterte ich.
    »Hast du was entdeckt?«
    »Ja, sehen Sie, Sam. Das Datum der Ablauffrist dieser Ausweise scheint uns der Realität ein Stück näher zu bringen.«
    »Auf was willst du hinaus?«
    »Sehen Sie, die beiden Dokumente sind schon seit über zwei Jahren abgelaufen.«
    »Tatsächlich!«, rief Sam aus, nachdem er die Zahlen verglichen hatte.
    »Somit sind die nicht vom KGB?«
    »Besser formuliert: Das sind Ex-KGB-Leute! Aus irgendwel chen Gründen entlassen oder sie haben selbst diesem Verein den Rücken gekehrt, um eigene Interessen zu verfolgen.
    Wie oft hört man von solchen abtrünnigen Ex-Regierungsleuten, die sich im Nachhinein ihren eigenen Geschäften widmen und dabei die alten Kontakte ausnutzen. Das ist sicherlich keine Seltenheit beim KGB. Selbst beim CIA soll das schon vorgekommen sein.
    Ich habe mir gleich gedacht, dass sie nicht von der Regierung geschickt worden sind. Möglicherweise verfolgen sie ähnliche Ziele, wie Sie es tun.«
    »Sie meinen, die Chlysten zu bekämpfen?«
    »Das denke ich auch, und ich habe da auch eine Vermutung.«
    »Klär mich auf, Jake!«
    »Es gibt zwei Möglichkeiten: Die Chlysten haben sich in der Welt keinen wirklich guten Namen gemacht, und sie haben mehr Feinde als ihnen lieb ist. Diese beiden Russen waren ent weder selbst in einer Sekte, wie zum Beispiel in diesem südamerikanischen Totenkult, oder aber sie haben etwas mit Kamtschatka zu tun.«
    »Was zum Teufel …«, sagte Sam, als plötzlich ein Schatten direkt zwischen Tür und Angel stand. Mein Herz blieb beinahe stehen, und Sam erging es wohl kaum anders.
    Ich erkannte einen langen Mantel, der bis zum Boden reichte, und ahnte, dass dieser Jemand eine Waffe auf uns gerichtet hielt. Zum Teufel auch, wenn es nicht der Leibhaftige war, wer sonst?
    »Sprich nur weiter, Jake«, sagte der Schatten mit einem russischen Akzent, dass es einem die Zehennägel hochtrieb. Es war Saizew!
    »Verflucht«, zischte ich.
    »Ja, Jake. Du sprichst wahre Worte, du verfluchter Mörder!«
    Ich schloss die Augen. Das war in der Tat ein von Flüchen behafteter Augenblick. Scheinbar hatte er herausgefunden, wer seine Frau ermordet hat. Fragte sich nur, wie? Ich vermutete, dass er sich die Leiche seiner Frau angeeignet und einige Untersuchungen angestellt hatte. Vielleicht aber hatte auch jemand geplaudert, eventuell ein Racheakt der Dunkelroten, um mich für meine Illoyalität zu bestrafen, oder um meine innere Stärke zu testen.
    Doch ich machte mir mehr Sorgen um Sam als um mich. Nicht, dass ich diese Situation als gefährlich empfand – dafür war mein Glaube an die Chlysten zu stark, mir konnte gar nichts passieren. Mir ging es eher darum, ob diese Situation die Gesinnung von Sam Tanner ins Negative verwandeln und mich einige Schritte bei dem Versuch zurückwerfen würde, ihn auf meine Seite zu ziehen.
    »Sind Sie ein Überlebender vom Massaker in Kamtschatka?«
    »Nicht ganz, Mister Polizist. Mein Vater starb damals bei den Gräueltaten ihrer Anhängerschaft.«
    »Von was redet der Penner?«, fragte mich Sam, wobei ich in seiner Stimme einen seltsamen Unterton heraushörte, als wolle er mir damit sagen, dass ich mich gefälligst verteidigen solle. Ein kurzer und durchdringender Blick zu ihm ließ mich erkennen, dass er eingeschüchtert diese Forderung aufgab.
    »Und jetzt wollen Sie Rache nehmen? An mir? Ich bin doch überhaupt nicht dabei gewesen, Saizew.«
    »Wen kümmert das schon? Es ist doch wie bei den Deutschen, oder nicht? Einmal Nazi, immer Nazi. Unsere beiden Länder bestrafen dieses Land doch noch immer. Wir nehmen Rache an denen, die eigentlich mit der Sache nichts mehr zu tun haben, oder irre ich mich? Nicht umsonst haben wir das Land geteilt. Strafe muss sein, Jake.«
    »Woher wollen Sie wissen, dass ich Ihre Frau getötet habe? Wo sind Ihre Beweise, Saizew?«
    »Sie brauchen sich nicht anzustrengen, Mister Dark, aus dieser Sache kommen Sie nicht mehr heraus, dieses Mal nicht. Aber wenn Sie es so genau wissen wollen: Ich habe einen Hinweis erhalten, der Beweis genug ist, dass Sie meine geliebte Frau, die ein Kind erwartete, kaltblütig ermordet haben, Sie ver dammtes Schwein!«
    »Wenn hier einer Ihre Frau auf dem

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