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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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jetzt, dass wir den Freimaurern nicht mehr trauen können.«
    »Aber wem sollen wir sonst vertrauen, Jake? Die Liste unserer Anhänger ist kurz.«
    »Mir, Sam. Ich will Ihnen helfen!«
    Teasle überlegte einen Moment, und ich ließ ihm Zeit, über alles in Ruhe nachzudenken. Bald würde es mir gelingen, ihn auf meine Seite zu ziehen. Es schien so, als ob meine Macht wuchs!
    »Sie haben mich noch nicht ganz überzeugt, Jake.«, konterte er. »Ihre Anschuldigungen sind verdammt schwerwiegend, und ich möchte nicht sofort den Leichtgläubigen spielen. Die Zeit wird es zeigen, in Ordnung?«
    »Das ist nur fair, Sam.«
    In der nächsten halben Stunde sprachen wir kein Wort miteinander. Jeder war in seine eigenen Gedanken vertieft. Die Geräuschkulisse verstärkte die in Spannung gehüllte Atmosphäre ungemein: Das leise Prasseln des Feuers, der eisige Wind, den man leicht durch die morschen Balken vernahm, und das kaum hörbare Schlürfen von Sam, der seinen Tee trank. Ich kam mir vor wie in einem düsteren Western, in dem die beiden Helden die Ruhe vor dem Höllensturm abwarteten.
    Gedanken an Elsa überkamen mich plötzlich. Mein Wunsch, sie endlich wiederzusehen, stieg ins Unermessliche. Natürlich hatte ich ab und an Zweifel, ob ich mich nicht in etwas verrannte, doch ich legte diese Unsicherheit rasch wieder ab wie eine schlechte Angewohnheit. Dieses Mal war ich mir meiner Gefühle sicher, und nichts konnte mich in dieser Hinsicht zurückhalten.
    »Hatten Sie wenigstens Erfolg?«
    »Du meinst wegen Brauner? Negativ!«
    »Haben Sie denn nicht versucht, ihn in Crimson zu schnappen?«
    »Ja, das habe ich oft probiert, doch das Einzige was ich vorgefunden habe, waren zwei Russen, die mir ständig an den Fersen hingen. Das ging sogar so weit, dass sie auf mich geschossen haben.«
    »Zwei Russen, sagen Sie? Woher wollen Sie wissen, dass es sich dabei um Russen gehandelt hat?«
    »Nun, ein amerikanischer Polizist schreit nicht andauend seinen Kollegen mit ›Idiot‹ an.«
    Ich sah ihn verdutzt an, da ich nicht wusste, was das damit zu tun hatte. Wenn es in all den Jahren als Detective nach mir gegangen wäre, hätte ich dauernd meine Kollegen mit »Volltrottel« angesprochen.
    »Nun, die benutzten dasselbe seltsame Wort, welches Arnold Schwarzenegger seinem Kollegen James Belushi in ›Red Heat‹ ständig an den Kopf geworfen hat und was so viel wie Idiot bedeutete.«
    »Verstehe«, antwortete ich kopfschüttelnd. Doch ich wusste nun, was er mir damit sagen wollte. Sogleich dachte ich an Dimitrij Saizew und Igor Babrow, und ich konnte mir nicht helfen, doch ich hegte eine Vermutung, die der ganzen Sache einen völlig anderen Hintergrund verlieh.
    »Es handelt sich aber schon um die gleichen Typen, welche mich hier vernommen haben, oder?«
    »Ja, Jake. Ich frage mich, wen die hier wirklich suchen.«
    »Außer der Begegnung hier habe ich die beiden Tunichtgute noch einmal in New Rock angetroffen. Sie erzählten mir von einer alten Legende, die anscheinend der Grund für all diese Morde hier sein soll. Die glauben doch tatsächlich, dass hier ein Geist umhergeht.«
    »Ein Geist? Was meinen die damit.«
    »Verzeihen Sie, wenn ich jetzt passe, doch um Ihnen das alles zu erklären, fehlt mir die Kraft. Im Groben ging es um einen Mönch, der damals vor dem Ersten Weltkrieg am russischen Zarenhof so einiges getrieben hat. Sein Name war Rasputin. Sagt er Ihnen etwas?«
    »Gehört habe ich schon einmal davon, doch was hat dieser Mönch mit den Morden hier zu tun?«
    »Laut diesen KGB-Agenten soll er immer noch unter uns weilen, was meines Erachtens völliger Quatsch ist. Jeder weiß von seiner Ermordung. Doch etwas stört mich an dieser Sache.«
    Teasle horchte auf.
    »Es mag sein, dass sie vom KGB sind, aber ich glaube nicht daran, dass sie sich im Auftrag der Regierung hier herumtreiben.«
    »Was macht dich da so sicher, Jake? Es sprechen doch einige Tatsachen dafür. Erstens ihre Ausweise, die ich ihnen vor geraumer Zeit entwendet habe, und zweitens ist nicht weit von hier ein russischer Stützpunkt, am Anfang der Sperrzone.«
    »Was? Die haben einen Stützpunkt in der Sperrzone? Und die Ausweise haben Sie auch von denen?«
    »Nun ja, mein Untertauchen sollte auch etwas Nützliches gebracht haben. Ich bin ja nicht untätig im Wald spazieren gegangen und habe Pilze gesammelt.«
    Sam übergab mir die gestohlenen Dienstausweise. Als ich sie mir ansah, erkannte ich die beiden sofort an den Passfotos. Auch die Namen stimmten

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