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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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Akademieschüler doch noch nicht alles weiß«, fügte er an. Ich hob die Augenbrauen. Ihm schien es wohl schon wieder gut zu gehen, seinen Sarkasmus hatte er anscheinend noch nicht verloren.
    »Du meinst, das unterirdische System hier reicht bis zu den Hämatit-Minen?«
    »Ja«, antwortete er kurz und bündig.
    »Kann es sein, dass du des Öfteren schon in meinem Bungalow warst?«
    »Ja«, lautete erneut seine knappe Antwort.
    »Die Patronen«, raunt ich und knirschte mit den Zähnen. »Das war wirklich ein Schock.«
    »Und dennoch hat es dich nicht dazu bewegt, zu gehen. Ich muss schon sagen, du bist ein harter Brocken. Ich weiß nicht, wie ich reagierte hätte, wenn ich wüsste, dass ein Killer mich bei den Eiern hat. Wieso hast du diesen Ort nicht verlassen?«
    »Ich kann dir deine Frage nicht beantworten. Irgendetwas hielt mich zurück, und im Nachhinein bin ich sogar froh darüber, dass das alles geschehen ist.«
    »Bis auf die Leichen, Jake. Das hätte nicht passieren dürfen, dieser Preis ist bei Weitem zu hoch.«
    »Apropos Leichen, es wird Zeit, dass wir sie loswerden.«
    Teasle nickte, dennoch legte er seine Stirn in Falten. »Da werden wir aber mächtig Schwierigkeiten bekommen.«
    »Weshalb?«
    Sam ging nach draußen, und ich folgte ihm stirnrunzelnd. Vor dem Haus stapfte er ein paar Mal mit dem Fuß auf den Boden.
    »Die Erde ist durchgefroren, und die Leichen nur unter der Schneedecke zu begraben, ist keine besonders gute Idee.«
    Er hatte wohl recht. Daran hatte ich nicht gedacht. Eine Lösung musste her. Doch plötzlich hatte ich einen Einfall. Ich sah mich um und ließ mir viel Zeit dabei. Ich hoffte, Sam würde meine Reaktion nicht wahrnehmen. Doch er war schlauer als ich dachte, denn er sah sogar meinen nächsten Schritt voraus.
    »Nein, Jake«, sagte er mit einem Hauch von Traurigkeit, obgleich ich mir sicher war, dass er es ebenso als die beste Lösung empfand.
    »Es ist das Beste, Sam. Wir hätten zum einen diesen toten Unrat hier los, und zum anderen du deine Vergangenheit. Irgendwann muss jeder einmal loslassen können, verstehst du das? Glaub mir, es ist das Beste für uns alle. Außerdem könnten wir dadurch noch eine weitere Fliege mit einer Klappe schlagen.«
    »Auf was willst du hinaus?«
    »Nun, falls hier jemand diese Leichen findet, könnte man sie für uns halten. Du könntest dein Auftreten im Pioneer Park wiedergutmachen, und ich wäre endgültig aus den Akten verschwunden.«
    Sam dachte angestrengt nach. Ich nahm mir vor, ihn dieses Mal nicht zu beeinflussen, obgleich mein Schweigen ebenso eine Art von Einflussnahme war. Ich ließ ihm damit den Glauben, es sei seine Entscheidung, doch wenn er je anders geurteilt hätte, wäre es meine Pflicht gewesen, es doch so auszuführen. Unauffälliges Führen war schließlich meine Spezialität!
    »Nun gut«, gab er schließlich von sich. »Es ist wohl das Vernünftigste. Und um die Sache zu beschleunigen, werde ich einen Funkspruch abgeben.« Ich sah ihn fragend an. »Nur für den Fall«, sprach er weiter.
    »Du hast ein Funkgerät im Haus?«
    »Natürlich, ich möchte doch schließlich wissen, was da draußen passiert. Es ist meine einzige Verbindung in die Zivilisation. Martin wird schon richtig reagieren.«
    Wir standen noch eine ganze Weile in dieser kalten Finsternis und richteten unsere versteinerten Blicke auf die Tanner-Farm, die nun bald Geschichte sein würde.
    »Legen wir los, Jake, sonst stehen wir die ganze Nacht vor diesem alten, vergammelten Haus«, sagte Sam, während er durch den Schnee wieder ins Gebäude ging. Ich folgte ihm.
    Mitten auf dem Dachboden stand ein altes Funkgerät auf einem Tisch und dahinter zwei große Lkw-Batterien, die es mit dem nötigen Strom versorgten. Davor stand ein Holzstuhl, der auch schon mal bessere Zeiten gesehen hatte.
    »Leg los, Jake.«
    Mit gemischten Gefühlen setzte ich mich und umklammerte das Mikrofon des Funkgerätes. Ich stellte den Kanal ein, auf dem mich Martin empfangen konnte, und drehte die Lautstärke recht hoch. Ebenso versuchte ich meine Stimme so klingen zu lassen, als wäre ich außer Atem und verwundet.
    »Martin, bitte kommen, hören Sie mich?« Ich schaute zu Sam, und er nickte. »Hallo, Rebecca, ist jemand von euch im Department? Ich brauche dringend Hilfe. Bitte kommen!«
    Es dauerte eine ganze Weile, bis sich endlich jemand meldete.
    »Hier ist Rebecca, ich kann Sie empfangen, Mister Dark. Wie ist Ihre augenblickliche Position?«
    »Wir sind hier in der alten

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