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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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und kam durch diesen Irrwitz beinahe noch ins Schleudern. Doch was mich wirklich beunruhigte war, dass die Schrift nicht mit der Hand in den Schnee gezeichnet, sondern mit Blut in die weiße Pracht getröpfelt worden war!
    Dass es sich dabei um Tierblut gehandelt haben musste, war deutlich zu erkennen, da ich neben meinem Wagen eine geköpfte Katze vorgefunden hatte. Grausam!
    Hatte ich es hier nur mit Kranken zu tun? Mich schüttelte es und ich stellte das Radio an. Es lief ein Song von Chris Young, »Gettin’ you home«, und ich dachte daran, alles hinzuwerfen und wieder in meine Heimat zurückzukehren und, wenn es sein musste, auch als Penner unter einer Brücke zu leben! Verflucht noch mal!
    Als ich durch New Rock fuhr, grüßten mich plötzlich wildfremde Leute, und aus reiner Höflichkeit nickte ich zurück, obwohl ich sie weitaus lieber alle überfahren hätte!
    Auf der Interstate 3 fühlte ich mich wieder ein wenig sicherer, und ich dachte daran, dass ich vor zwei Tagen hier zum ersten Mal entlang gefahren war. Es kam mir jetzt schon wie eine halbe Ewigkeit vor.
    Durch den immer dichter werdenden Verkehr und die vielen Zufahrtsstraßen erkannte ich, dass ich Fairbanks erreicht hatte und steuerte den Flughafen an.
    Kurz vor acht Uhr hielt ich schließlich auf dem Parkareal und stolzierte mit meiner neuen Sheriffuniform durch die Flug hafenhalle. Ich hielt Ausschau nach dem Chart-in. Ich fand es schnell, denn hier hatte ich meinen Koffer nach meiner Ankunft abgeholt.
    Ich wusste nicht, was mich nun erwarten würde. Möglicher weise war dies eine Falle, und man wollte mich einfach nur abmurksen. Aber dann hätte man mich vermutlich in einen Wald gelockt und nicht mitten in eine große Menschenansammlung.
    Was sollte ich diesem Unbekannten sagen? Vielleicht »Hallo, Sie haben heute Nacht jemanden zu Tode erschreckt und ich bin der Geist dieser Person und will mich an Ihnen rächen«? Ich wusste es beim besten Willen nicht.
    Beim Betreten des Flughafenrestaurants wurde mir ein wenig mulmig in der Magengegend und ich schaute mich aufmerksam um. Fast jeder Tisch war belegt und ich fragte mich, ob mich jemand zum Narren halten wollte, als mich plötzlich eine Hand herwinkte. Dort drüben saß ein Mann in einem zweitklassigen Anzug. Er hatte vor sich ein halb leeres Glas stehen und vermittelte den Eindruck, dass er tagelang nicht geschlafen hatte. Kein Wunder, wenn er nachts ahnungslose Menschen anruft und sie erschreckt!
    »Setzen Sie sich, Mister Dark«, sagte er und deutete auf den freien Stuhl an seinem Tisch.
    Mit gemischten Gefühlen gesellte ich mich zu ihm. Er wirkte ungepflegt und wusste offenbar nicht, dass die Menschen den Rasierapparat erfunden hatten. »Schön, dass Sie gekommen sind!«
    »Kommen Sie zur Sache«, unterbrach ich ein wenig genervt, da ich bestimmt nicht in aller Herrgottsfrühe aufgestanden war, um am überfüllten und ungemütlichen Flughafen Small Talk mit einem Unbekannten zu halten.
    »Beruhigen Sie sich, Mister Dark. Hier sind Sie sicher!«
    Ich atmete tief durch.
    »Sie fragen sich bestimmt, wie ich dazu komme, Sie mitten in der Nacht anzurufen, um Ihnen so etwas Seltsames zu erzählen, nicht wahr?«
    »Allerdings! Ich muss zugeben, ich spielte mit dem Gedanken, nicht hier aufzutauchen, oder Sie festzunehmen!«
    Er lächelte. »Bleiben Sie ruhig, Mister Dark, und bestellen Sie sich einen Drink. Sie werden ihn brauchen.«
    »Im Dienst bleibe ich trocken«, entgegnete ich.
    »Privat nicht?«, schmunzelte er und bestellte sich noch einen doppelten Whisky.
    Ich wurde ein wenig unruhig und brannte darauf, endlich zu erfahren, was für einen Sinn dieses Treffen hatte.
    »Mein Name ist Robert Shankle und ich war neun Jahre lang Deputy in New Rock.«
    »Deputy? Also, einer der Männer von Sheriff Teasle?«
    Er nickte und sah dabei auf seinen Drink.
    »Warum verlassen Sie New Rock und warum zum Teufel erzählen Sie mir das?«
    Er sah wieder auf.
    »Ich verlasse nicht nur New Rock und Fairbanks, sondern ich verschwinde ganz aus Alaska!«, betonte er mit einem äußerst scharfen Ton.
    Meine Bestellung einer Coke unterbrach unsere Unterhaltung, und dies schien ihn ein wenig zu beruhigen. Nachdem der Kell ner unseren Tisch verlassen hatte, nahm ich den Gesprächs faden wieder auf.
    »Sie sagten, Sie hätten Informationen für mich, die mein Leben retten könnten. Von was sprechen Sie und warum tun Sie das für mich?«
    Er wartete einen Augenblick, während er sich umsah.
    »Ich kenne Sie kaum,

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