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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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übertönte schließlich jenes nervenaufreibende Geräusch, und ich konnte mich ein wenig entspannen.
    Vor mir lag der heruntergebrochene Ast, den ich heute Mittag hinter dem Haus gefunden hatte. Ich inspizierte ihn genau. An der Bruchstelle selbst konnte ich nichts Auffälliges erkennen, aber ein Teil der Rinde sah aus, als wäre sie abgewetzt worden. Ich überlegte. Es wäre möglich, dass ein Fuß den Ast hatte abbrechen lassen. Dies bedeutete aber, dass sich jemand auf dem Baum aufgehalten haben musste. Vielleicht eines der Kinder? Fraglich!
    Als ich den Ast wendete, erkannte ich, dass auf einem der Briefe, die sich noch immer auf meinem Schreibtisch befanden, rötlicher Staub lag. Meine Lupe gab Aufschluss: derselbe Staub wie in Sheriff Teasles zusammengefaltetem Stück Papier. Als ich den Ast schüttelte, fiel noch mehr von dieser roten Substanz herab. Was zum Teufel war das nur? Was spielte dieses seltsame dunkelrote Zeug für eine Rolle? Und warum stolperte ich andauernd darüber?
    In meinen Gedanken ging ich eine Vielzahl von Möglichkeiten durch, wobei ich zugeben musste, dass allesamt mehr Hirngespinsten glichen als polizeilicher Ermittlungsarbeit.
    Ein schrilles Klingeln ließ mich derart zusammenfahren, dass ich den Eindruck hatte, mein Puls habe die Schallmauer durchbrochen. Panisch schaute ich mich um, und mein Blick wanderte sogleich zum Waffenschrank, in dem sich zwei großkalibrige Gewehre und eine Browning befanden. Doch dann stellte ich fest, dass das Klingeln vom Telefon auf Emma Garners Arbeitstisch kam.
    »Jake Dark, Sheriffbüro Crimson?«, meldete ich mich, doch es gab keine Antwort.
    »Hallo?«, fragte ich erneut und horchte aufmerksam. Ein leises Atmen war zu hören und verriet mir, dass jemand in der Leitung war. Plötzlich wurde aufgelegt.
    Kaum ging ich zu meinem Schreibtisch, als es erneut klingelte. Ich zögerte. Keine Ahnung weshalb, aber ich wartete, bis das Klingeln von selbst aufhörte. Im Radio lief eine ruhige Ballade, welche die Situation ein wenig geheimnisvoll erscheinen ließ.
    Etwas verwirrt beschloss ich, zu Bett zu gehen und den Tag auf sich beruhen zu lassen. Mit der Absicht, morgen Sheriff Teasle anzurufen, schlief ich glücklicherweise ein.
    Es war eben Mitternacht durch, als das Klingeln des Telefons in meinen Traum vordrang und mich weckte. Ich erschrak und ein kalter Schauer lief meinen Rücken hinunter. Ich eilte in das dunkle Büro, und das Klingeln des Apparates drang mir dabei bis in die Seele.
    Langsam griff ich zum Hörer und hielt ihn an mein Ohr. Ich beschloss, mich dieses Mal nicht zu melden, sondern abzuwarten.
    »Mister Dark?«, sagte eine männliche Stimme, deren Aufregung deutlich zu spüren war.
    »Ja? Wer spricht dort?«
    »Das spielt zum jetzigen Zeitpunkt keine Rolle. Wichtig ist, dass unser Kontakt geheim bleibt, sonst sind Sie und ich bald tot oder etwas viel, viel Schlimmeres!«
    Ich schluckte. Meine Gedanken waren teilweise noch etwas vernebelt, da mir der Schlaf noch in den Knochen saß.
    Wer war dieser Typ? Nach Teasle klang er nicht, ebenso wenig nach Parker aus dem »Angel’s Bell«. Die Amish konnte ich ebenso ausschließen, da sie kein Telefon besaßen.
    »In Ordnung«, bestätigte ich. »Was wollen Sie von mir?«
    Kurzzeitig herrschte Stille, und ich wartete ab. Plötzlich aber durchfuhr mich ein Schrecken: Ein Licht strahlte durch das große Fenster herein und erhellte für Bruchteile einer Sekunde mein Büro.
    Was war das? Ich wurde hellwach. Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich durch das Fenster, den Hörer fest umklammernd, ohne dass ich auch nur das Geringste entdecken konnte. Das Licht ähnelte einem Fackelschein, nur weitaus heller und durchdringender.
    »Fahren Sie morgen früh zum Flughafen nach Fairbanks«, ertönte die Stimme aus dem Telefon und unterbrach meine ungewollte Observierung.
    »Sie treffen mich im Restaurant neben dem Chart-in. Und seien Sie pünktlich. Um neun Uhr startet mein Flieger. Ich bleibe keine Minute länger hier als unbedingt nötig. Möglicherweise habe ich wichtige Informationen für Sie, die Ihnen das Leben retten können!«
    Bevor ich noch etwas darauf sagen konnte, legte er auf. Verdammte Scheiße! Was sollte dieses Versteckspiel? Wie sollte ich ihn ausfindig machen? Die Vermutung lag nahe, dass er mich erkennen würde.
    Leise legte ich den Hörer neben das Telefon und wagte kaum zu atmen, damit ich mögliche Geräusche um mich herum besser wahrnehmen konnte.
    Zu meinem Entsetzen ließen diese

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