Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)
Planeten!
»Sagen Sie, Robert, hat man die Hülsen gefunden?«
»Dummerweise nicht. Der Mörder hat sie verschwinden lassen, somit ist es weitaus schwieriger herauszufinden, mit welcher Waffe geschossen wurde.«
Erleichtert atmete ich auf. In gewissem Sinne war ich froh, aber dennoch war ich mir genauso sicher, dass der Mörder mich nun völlig unter Kontrolle hatte. Ein kleiner Hinweis von ihm und ich landete auf dem Stuhl, dessen Stromkosten bei jeder Sitzung enorm in die Höhe stiegen, oder ich fand mich als Seifenhalter in einer Dusche voller Schwarzer wieder, die nur darauf warteten, ein neues Schnitzel durchzuklopfen!
Das wäre ein gefundenes Fressen für Mister Richmont!
»Aber das ist nicht der Hauptgrund meiner Flucht«, fuhr Robert fort.
»Ist es der Kerl mit dem dunkelroten Mantel?«, fragte ich nach, als mir plötzlich wieder dieses Stück Stoff einfiel, welches ich unter meinem Wagen an der Schranke gefunden hatte.
Robert nickte und rieb sich mit beiden Händen über sein Gesicht.
»Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.«
»Hatte Sam sich denn viele Feinde gemacht?«
»Nein, soweit ich weiß nicht. Ich weiß nur, dass er sich in Angelegenheiten eingemischt hat, über deren Größe er sich anscheinend nicht bewusst war. Immer wieder habe ich ihn darauf hingewiesen, aber er konnte seine Ermittlungen stets gut von uns fernhalten. Der Einzige, der etwas davon mitbekam, war ich.«
»Und dieser Parker? Weiß er von Teasles privaten Nachforschungen?«
»Hmm, ich denke, ein wenig schon. Oft saß Sam am Tre-
sen und sprach mit ihm. Wer weiß, über welche Themen sie diskutierten. Aber das ist nun völlig gleichgültig. Ich bin hier, um Sie zu warnen. Verschwinden Sie, so lange es noch geht!«
»Sie waren nicht zufällig heute Nacht an meinem Dienstwagen?«
»Nein, wieso?«
»Ein Scherzkeks hatte mir einen Hinweis gegeben, dass ich verschwinden solle.«
Robert Shankle riss die Augen auf.
»Jake, nehmen Sie das nicht auf die leichte Schulter. Sehen Sie denn nicht, was hier vor sich geht? Hier tötet jemand Cops!«
»Sie denken, Brauner wurde ebenso getötet, weil er seine Nase in gewisse Dinge gesteckt hat?«
»Ich vermute es stark«, antwortete Robert.
»Sam und Steve hatten vor einigen Monaten einen Verdacht. Fragen Sie mich bitte nicht, welchen. Sie murmelten etwas von den Amish und der Siedlung Downfall. Gehen Sie auf gar keinen Fall nach Downfall. Ein Cop wird dort nicht gebraucht.«
»Waren Sie schon einmal dort?«
»Ja, einmal. Da war ich noch ein Kind. Ich bin in New Rock aufgewachsen. Damals war es noch kleiner und von den Siedlungen hat man kaum etwas gehört. Bis auf einmal ...«
»Auf was spielen Sie an? Ich erinnere mich daran, das Teasle etwas erwähnt hat, die wollten dort keine erneute Story. Hat das damit etwas zu tun?«
Robert schwieg und sah auf die Uhr.
»Eine Viertelstunde haben Sie noch. Nun erzählen Sie schon«, drängte ich ihn.
»Damals, als Kind, war es eine außerordentliche Mutprobe, zu den Siedlungen zu gehen. Während die im Winter kaum zu erreichen waren, konnten wir wenigstens im Sommer die Straße von Crimson aus nach Downfall mit unseren Fahrrädern befahren. Nun ja, wir waren nicht lange genug dort, um etwas Wichtiges zu erspähen, aber der eine Anblick hat uns gereicht.«
»Was haben Sie entdeckt?«
»Vielleicht enttäusche ich Sie damit, aber wir sahen nur alte Holzhütten, und dahinter einen großen Friedhof, auf dem sie ihre Toten beerdigt haben, bis auf den heutigen Tag, so sagt man es zumindest. Wie dem auch sei, in der Mitte dieses Friedhofes stand ein gewaltiges Kreuz, dessen Anblick mich in die Flucht geschlagen hat.«
»Warum?«
»Ich kann es Ihnen nicht näher erläutern, dazu fehlen mir die Details der Erinnerung. Ich weiß nur noch, dass das Kruzifix irgendwie ganz anders war, als die Kreuze, wie ich sie kannte.«
»Aber was hat das mit dieser nicht gewollten Schlagzeile zu tun, von der Teasle erzählt hat?«
»Vor ungefähr zwölf Jahren gab es hier einen Serienmörder!«
Ich atmete schwer aus. Das Ganze war wirklich harter Tobak, und Roberts Blick zur Uhr trieb mich dazu, noch so viel wie möglich zu erfahren.
»Es besteht ebenso die Vermutung, dass es sich um eine Gruppe von Serienmördern gehandelt hat!«
»Ich möchte Ihnen wirklich nicht zu nahetreten, Robert, aber Serienmörder sind Einzelgänger. Ich kenne keinen einzigen Fall, bei dem das nicht so ist. Außer Charles Manson vielleicht, obgleich er selbst nie einen
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