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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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Mister Dark. Ich wusste nur, dass Sie Steve Brauner ersetzen. Sam hat mir von Ihnen erzählt.«
    »Sam?«, fragte ich nach.
    Er lachte. »Entschuldigen Sie, ich lache nur zu gern über diesen alten Haudegen. Ich vergaß, dass es gegen seinen Kodex verstoßen würde, seinen Vornamen preiszugeben, es sei denn, man kann sich als seinen Freund bezeichnen.«
    »Was sagt er eigentlich zu Ihrer Flucht aus Alaska?«, fragte ich und nahm einen kräftigen Schluck von der Coke.
    »Sheriff Teasle ist tot!«, antwortete er ernst.
    Ich verschluckte mich und hustete heftig.
    »Wie bitte?«
    »Sie hören schon richtig, Mister Dark. Und dies ist auch einer der Gründe, weshalb ich aus dieser verfluchten Gegend verschwinde!«
    Ich hustete immer noch. »Aber ich war doch erst vor zwei Tagen mit ihm im ›Angel’s Bell‹!«
    »Das weiß ich, denn ich war ebenfalls dort. Außerdienstlich natürlich, deshalb haben Sie mich nicht gesehen.«
    »Warum ist Teasle tot? Wie ist er gestorben?«
    Mister Shankle schluckte. »Er ist erschossen worden!«
    »Erschossen? Aber wie? Wann und wo soll das passiert sein?«
    »An jenem Abend, kurz bevor Sie nach Crimson aufgebrochen waren, verließ ich das ›Angel’s Bell‹, um nach Sam zu sehen. Ich sah ihm förmlich seine Unruhe an, deren Gründe ich nicht näher erläutern will. Ich folgte ihm, da er schon etwas zu viel getrunken hatte und ich sichergehen wollte, dass er unbeschadet nach Hause findet. Nun ja, er wohnte nicht weit, und kurz bevor er in seine Wohnung hinaufging, fing ich ihn ab.«
    Mister Shankle pausierte kurz, als ob er nachdenken würde.
    »Seine Wut über Steves Tod saß derart tief, dass er immer noch trauerte und wohl nie darüber hinweggekommen wäre. Ich nehme ihm das nicht übel, dass er mir aus reiner Verzweiflung ins Gesicht geschlagen hat. Ich habe ihm angesehen, dass es ihm hinterher leidtat, aber ich gab dem Alkohol eine Mitschuld. Steve und Sam waren seit ihrer Kindheit Freunde gewesen, verstehen Sie? Er sagte zu mir, dass er den Gerichtstermin in Fairbanks habe sausen lassen, worauf ich ihn laut anschrie. Was glauben Sie, was einem blüht, wenn man einen Gerichtstermin nicht wahrnimmt, vor allem als Polizist?«
    »Er hatte einen Gerichtstermin? Deshalb war er auf dem Weg nach Fairbanks? Und er sagte noch, er könne diesen Termin verschieben, als er mich nach New Rock begleitete.«
    »Von wegen verschieben. Das sieht ihm ähnlich. Er fühlte sich einfach nicht schuldig, und das gesamte Kollegium stand hinter ihm. Doch was können Deputies schon ausrichten?«
    »Um was ging es denn bei diesem Termin?«, fragte ich neugierig.
    »Wenn Sie es genau wissen wollen, das FBI hatte eine Ermittlung gegen ihn laufen, welche ihn womöglich den Posten gekostet hätte, inklusive einer unehrenhaften Entlassung. Und das in seinem Alter: Keine Aussicht auf eine angemessene Pension, geschweige denn, dass er noch einen vernünftigen Job hätte bekommen können.«
    »Ich gehe davon aus, dass er nicht unter Mordverdacht an Mister Brauner stand?«
    »Nur halbwegs, Mister Dark. Nur halbwegs. Sagen wir so, man ließ es darauf beruhen, doch seine Reaktionen gegenüber den ermittelnden FBI-Detectives überschatteten fast schon den Mord an seinem besten Freund.«
    »Was ist passiert?«
    »Nachdem die Leute dieser Anzugsbehörde, deren Krawatten nach jeder Auseinandersetzung neu positioniert werden müssen, den Fall schnell und unprofessionell abgeschlossen hatten, rastete Sam aus. Er war doch Steves Freund gewesen!«, wiederholte der Deputy erneut.
    »Was meinen Sie mit ausrasten, Mister Shankle?«
    »Nennen Sie mich, Robert. Wir sind doch schließlich Kollegen.«
    »Okay, Robert«, nickte ich ihm zu und wir gaben uns die Hände.
    »Teasle schlug einen der leitenden FBI-Ermittler nieder!«
    Das war natürlich heftig! Kurz kam mir der Gedanke, dass ich richtig Glück gehabt hatte, mir keine von Teasle einzufangen.
    »Jake, glauben Sie mir, wenn ich Ihnen sage, dass ich Sam verstehe! Diese FBI-Fritzen taten nicht das Geringste, um den Fall aufzuklären.«
    »Gibt es einen Grund dafür?«
    Roberts Nicken verriet mir, dass er eine Vermutung hegte.
    »Einer der Gründe war, dass die Leute des FBI keine große Lust verspürten, in dieser Kälte ihre Ermittlungsarbeit fortzuführen, da die Witterung alles enorm erschwert hat. Es begann bereits bei der Spurensicherung: Blut friert schneller und vermischt sich rasend schnell im Schnee, Fingerabdrücke sind kaum sicherzustellen, Patronenhülsen

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