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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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begraben. Wollen Sie das, Genosse?«
    Genosse! Ich gehörte nicht zu diesem Verein, obwohl ich eingestehen musste, dass die CIA ebenso extrem vorging. Diese ganze Bande von Spionen sollte man in eine Arena einsperren, in der sie sich gegenseitig die Köpfe einschlagen konnten.
    Igor Babrow sah mich finster an, während er seinem Kollegen Anweisungen gab.
    »Dimitrij, gehen Sie schon zum Wagen und warten Sie dort auf mich. Für uns gibt es hier nichts mehr zu tun.«
    Ohne ein Wort verließ Genosse Saizew das Zimmer und stapfte laut die morsche Treppe hinunter.
    Ich fragte mich, was Gorbatschows Bluthunde hier wirklich verloren hatten und warum zum Teufel Babrow seinen Kollegen fortgeschickt hatte.
    »Was wollen Sie wirklich hier?«, fragte ich.
    »Das ist Geheimsache, tut mir leid«, antwortete er. »Sie haben nicht die geringste Ahnung, was hier vor sich geht, nicht wahr? Diese Sache übersteigt Ihre Kompetenz und Ihren Einflussbereich. Lassen Sie es gut sein und kümmern Sie sich um Verkehrsunfälle und häusliche Gewalt.«
    »Jetzt hören Sie mir mal zu«, sagte ich energisch und ging einen Schritt auf ihn zu. Für einen kurzen Moment glaubte ich in seinem Gesichtsausdruck zu sehen, dass ihn mein Auftreten einschüchterte.
    »Das ist mein Bezirk, und ich weiß nicht, wie die amerikanische Regierung darauf reagiert, wenn ich denen erzähle, dass hier eine Bande von KGB-Spionen umherspaziert, die nicht autorisiert sind, amerikanischen Boden zu betreten. Ich sage Ihnen, verschwinden Sie aus meinem Land, sonst melde ich das umgehend sämtlichen Behörden, die mir einfallen! Haben Sie mich verstanden?«
    Ich hatte mich getäuscht: Der Russe blieb unbeeindruckt.
    »Sie wissen nicht, dass Sie gerade jetzt nicht Ihrem Feind gegenüberstehen, nicht wahr, Mister Dark? Sie sollten sich glücklich schätzen, dass wir hier sind. Es besteht immerhin die Möglichkeit, dass Sie unsere Hilfe benötigen.«
    »Das glaube ich kaum!«, erwiderte ich selbstsicher.
    »Wie Sie wollen, Genosse Dark. Ihr Wunsch ist mein Befehl. Aber erwarten Sie nicht, dass wir Sie aus der Patsche ziehen, wenn Sie bis zum Hals darin stecken und winselnd um Gnade flehen.«
    Verachtende Blicke wurden gewechselt, und möglicherweise wären wir uns an die Gurgel gegangen, wenn nicht plötzlich Dimitrij laut gebrüllt hätte. Ich konnte es zwar nicht verstehen, aber mein Instinkt sagte mir, dass etwas passiert war. Es hörte sich sehr ernst an.
    Igor Babrow sah mich einen kurzen Augenblick an, so als wollte er damit sagen, dass er mich nun gehen lassen musste. Ich sah es ihm förmlich an, wie bitter das für ihn war. Doch er setzte Prioritäten, und sein Partner war ihm wichtiger als ich.
    Als er die Treppe hinunterraste, empfand ich plötzlich Respekt vor ihm, was ihn mir deutlich sympathischer machte.
    Ich stand nun alleine im Zimmer, inmitten der finsteren Tanner-Farm, umgeben von Dunkelheit, die durch die stetigen Rufe Dimitrijs unterbrochen wurde. Ich war wieder frei, doch statt zu flüchten, entschied ich mich, den Russen zu folgen. Meine Neugier war stärker.
    Als ich bei ihnen ankam, bot sich mir ein schrecklicher Anblick: Dimitrij und Igor untersuchten eine grauenvoll verstümmelte Leiche auf dem Fahrersitz eines Wagens. Das Fahrzeug stand quer zu mir, somit konnte ich gut hineinblicken. Igor schenkte mir einen kurzen, wenn auch überraschten Blick, wandte sich aber gleich wieder der Leiche zu, wobei ich anmerken muss, dass der Begriff »Leiche« zwar rein medizinisch korrekt war, die Bezeichnung »Stück Fleisch« jedoch treffender gewesen wäre. Es lag auf dem Fahrersitz des Moskwitsch 400, der wohl den KGB- Leuten gehörte. Der Leiche fehlten der Kopf, die Hände und die Füße, und dem Anschein nach waren sie nicht fachmännisch vom Körper abgetrennt worden.
    »Wissen Sie, wer das ist?«, fragte mich Genosse Igor.
    »Nein. Wie sollte ich? Dieser Leiche fehlen doch jegliche Teile für eine Identifikation. Das Einzige, was ich erkenne, ist, dass es sich um einen Mann handelt.«
    »Helfen Sie uns, ihn hier aus dem Wagen zu schaffen?«
    »Nachdem die Spurensicherung vor Ort war, ja!«, antwortete ich.
    Igor sah mich an und stand auf. Er sah sich ein wenig um, während ich ihn nicht aus den Augen verlor. Irgendetwas führte er im Schilde.
    Mit einem mächtigen Faustschlag, der mich voll in die Magengrube traf, schickte er mich zu Boden. Der Angriff kam so schnell und überraschend, dass ich keine Möglichkeit hatte, auszuweichen. Der Schmerz war von

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