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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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erkennen. Und zu meinem Verwundern, ja zu meinem Entsetzen, konnte ich mithilfe meiner Taschenlampe erkennen, dass hier vor Kurzem wohl zwei Personen nach oben gegangen waren. Es handelte sich eindeutig um verschiedene Abdrücke.
    Der Teufel hatte wohl einen Bruder!
    Das Scheinwerferlicht meines Wagens zeigte mir förmlich den Weg nach oben. Die Treppe, deren Stufen unter meinem Gewicht zu brechen drohten, war verwinkelt in das Haus gebaut worden, und so wechselte sie auf halben Weg die Richtung. Einige Stufen waren bereits durchgebrochen, was ein Hinaufgehen deutlich erschwerte. Dennoch hielt ich meinen Kurs, dauerhaft die Augen auf die Spuren im Staub gerichtet.
    Oben angelangt, schaute ich mich um. Bedauerlicherweise endete die Spur hier. Der Staub ließ hier leider zu wünschen übrig, somit konnte ich nichts mehr von dieser Fährte erkennen.
    Vor mir erstreckte sich ein quadratischer Flur, von dem einige Türen abgingen. Ich stellte fest, dass sie alle verschlossen waren, obgleich man bei zweien durch Spalten in die dahinterliegenden Räume sehen konnte. Das Licht meiner Taschenlampe gab nicht allzu viel davon preis, konnte mir aber dennoch genug verraten, um zu wissen, dass sich dort niemand aufhielt.
    Die Tür zu meiner Rechten stand einen Spalt offen, wodurch ich einen schmalen Lichtstrahl erspähen konnte. Behutsam und mit der Waffe nach vorn gerichtet, meine Taschenlampe mit der anderen Hand direkt darüber haltend, näherte ich mich der Tür, wobei mein Herzschlag stetig schneller wurde. Ich spielte mit dem Gedanken, mit einem präzisen Schlag gegen die Tür einen Präventivangriff zu starten, und meine »Hausgeister« mit solch einer Überraschung besser in Schach halten zu können oder möglicherweise sogar noch zu überwältigen. Doch mein Blick auf die Bodendielen ließ mich diesen Gedanken schnell wieder verwerfen. Zu morsch schienen mir die Bretter, und ich vermutete, mein Plan könnte dadurch schnell zu einem tödlichen Unterfangen werden. Also ließ ich davon ab.
    Als ich die Tür öffnete und den Raum betrat, senkte ich meine Waffe. Der helle Schein des Fernlichtes meines Wagens leuchtete fast den ganzen Raum aus, und mir fiel sofort das große Loch im Schrägdach auf.
    Während ich es näher in Augenschein nahm, stolperte ich über einen blechernen Gegenstand, der dadurch mit lautem Getöse umfiel, wobei er einiges an Flüssigkeit vergoss.
    »Verflucht«, dachte ich mir und schloss die Augen. Ich war mir nun sicher: Wenn sie mich bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht gehört hatten, dann jetzt. Wütend sah ich die umgeworfene, mattsilberne Kanne an, während die Flüssigkeit durch die Dielen nach unten tropfte.
    Ich hielt inne, lauschte auf jegliches Geräusch, konnte aber nichts Verdächtiges feststellen.
    Ich roch an meinen Fingern, die ich zuvor in die flüssige Substanz getaucht hatte und rümpfte die Nase. Es handelte sich um Kamillentee, wenn mich mein Geruchssinn nicht täuschte. Zu meiner Verwunderung war er noch lauwarm. Offensichtlich war erst vor Kurzem jemand hier gewesen.
    Langsam ließ ich den Strahl meiner Taschenlampe in jeden Winkel des Zimmers wandern, und unter all den halb verfaulten Hölzern erkannte ich eine graue Decke und einen kleinen, zerdrückten Strohhaufen, der aussah, als würde er als Schlafplatz benutzt werden.
    Auf der anderen Seite befand sich eine kleine Gasflasche, wie sie für Campingkocher verwendet werden. Das alles sah mir ganz und gar nicht nach einem verlassenen Haus aus, eher nach einem Lager, das von mindestens einem Menschen bewohnt wurde. Ich war wohl auf das Nest des Fremden gestoßen!
    Plötzlich herrschte wieder Dunkelheit. Sofort riss ich die Augen auf. Das Licht meines Wagens verlosch mit zwei klirrenden Geräuschen. Verflucht! Schnell knipste ich meine Taschenlampe aus und legte sie neben mich hin. Leise setzte ich mich auf den Boden, den Rücken an die Wand gelehnt, exakt unter dem Loch am Schrägdach. Ich atmete flach und hörte dabei weitere Geräusche. Die Wagentür wurde geöffnet. Ich wagte es nicht, durch das Loch nach unten zu sehen. Wer auch immer da draußen war, schien noch nicht zu wissen, wo genau ich mich befand, und ich wollte mein Versteck nur im äußersten Notfall preisgeben.
    Das Radio wurde eingeschaltet, und zu meinem Nachteil auf volle Lautstärke gedreht und übertönte mit dem Klassiker »Jingle Bell Rock« jedes Geräusch, das ich hätte hören können.
    Eine ganze Weile passierte nichts. Ich wusste nicht, was mir blühen

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