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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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Amtskollegen. Dabei flüsterte er ihm etwas auf Russisch zu.
    Während sie meinen Ausweis studierten, bemerkte ich, dass ich auf etwas Hartem saß. Mir war es erst nicht aufgefallen, aber langsam gab mir mein Körper ein Signal. Die Russen waren gerade sehr damit beschäftigt, Konversation zu betreiben und schienen einen Augenblick unachtsam. Schnell griff ich mit meiner Hand unter meinen Po und erspürte eine Art von Stein. Ein kurzer Blick verriet mir, dass es sich um diese dunkelrote Substanz handelte, die mir ständig begegnete. Sie war in ein Tuch eingewickelt worden. Schnell steckte ich es ein.
    »Was tun Sie da?«, schrie einer der Männer. Dabei leuchteten sie mir erneut ins Gesicht, blendeten mich derart, dass ich beide Augen schloss. »Ich sagte, Sie sollen ruhig dort auf dem Boden sitzen bleiben!«
    »Schon gut, aber ich saß unbequem.«
    »Haben Sie Ihren Verdächtigen gefunden?«
    Ich schüttelte den Kopf und bemerkte, wie Genosse Dimitrij Saizew mit seinem Stiefel die Decke und den Strohhaufen etwas nach hinten schob, so als wolle er Beweise vertuschen oder wenigstens außer Sichtfeld schaffen.
    »Ist Ihnen sonst irgendetwas aufgefallen?«
    »Nein, nichts. Mein Verdacht hat sich wohl nicht bestätigt. Ich werde dann jetzt auch gehen. Es war nett, Ihre Bekanntschaft zu machen.«
    Ich wollte mich gerade aufrichten, als ein Schuss sich aus einer der Waffen der Russen löste und zwischen meinen Beinen auf dem Boden landete. Ich zuckte zusammen.
    »Nicht so schnell, Дружки!«, rief dieser russische Hüne mit der ungesicherten Kanone.
    »Glauben Sie, wir sind Narren?«
    Nein, glauben nicht, ich weiß es!
    »Von was sprechen Sie?«, fragte ich.
    »Sie wissen genau, von was ich spreche. Geben Sie mir den Gegenstand.«
    Verdammt, dachte ich. Die waren wohl doch nicht auf den Kopf gefallen. Widerwillig gab ich ihnen den Stein, konnte aber das Tuch zurückhalten, denn es sah so aus, als hätte jemand etwas auf dem Stoff notiert.
    »Das ist Unterschlagung von russischem Eigentum. Ich könnte Sie vor Gericht stellen lassen.«
    Russisches Eigentum? Dass ich nicht lache. Ihr seid hier auf amerikanischem Boden und habt hier nichts zu suchen.
    »Von welchen Beweisen sprechen Sie eigentlich?«, fragte ich. »Meinen Sie das alte Strohlager, das Ihr Kollege die ganze Zeit zu verstecken versucht, oder meine zertrümmerten Wagenlichter, deren Scherben da unten liegen?«
    Die Russen schwiegen einen Moment, bis sie plötzlich ihre Waffen genau an meinen Kopf hielten, wobei ich ihre Läufe als sehr hart an meiner Birne empfand.
    »Sie riskieren viel«, sagte Igor Babrow. »Zu viel, wie mir scheint! Sie sollten sich darüber im Klaren sein, dass Sie hier draußen wenig zu melden haben. Seien Sie also in Zukunft vorsichtiger mit Ihrer Wortwahl, Sheriff. Ist das jetzt klar?«
    Widerwillig ging ich darauf ein. Es war möglich, dass ich wenig von Russland wusste, und es mag auch der Fall gewesen sein, dass ich alles falsch sah, aber das Verhalten dieser zwei Barbaren passte exakt in meine Vorstellung der Einwohner dieses Landes am Ende der Welt.
    Igor Babrow nahm sich meiner Waffe an, entlud sie und warf sie mir zu. Während ich mich aufrichtete und mir den Staub von meiner Uniform abklopfte, glaubte ich, das Geräusch einer Wagentür zu hören, und hielt einen Moment inne. Die Russen schienen es nicht gehört zu haben, sie waren wohl zu beschäftigt damit, sich ununterbrochen auf Russisch zu unterhalten.
    »Wegen Ihrem Wagen tut es uns leid. Dimitrij war wohl übereifrig und nahm die Sache zu wörtlich, als ich ihm befahl, die Lichter auszupusten.«
    Von wegen, dachte ich. Das war vollste Absicht. Sie hatten wohl gedacht, dass sie mich damit aus meinem Versteck locken konnten. Nun, ihr Plan war aufgegangen, wie man sehen konnte. Diese bestens ausgebildeten Typen waren wohl kaum einfache Polizisten, sondern gehörten vermutlich einer Behörde an, die verdeckte Geheimoperationen außerhalb des eigenen Landes durchführte: Der KGB!
    Dies waren definitiv waschechte Geheimagenten des russischen Geheimdienstes, der für sein skrupelloses Vorgehen berüchtigt war – getrieben von Korruption in den eigenen Reihen und dem Wettkampf des anhaltenden Kalten Krieges.
    »Von welcher Behörde sind Sie denn, und von welchen Beweisen sprechen Sie?«, fragte ich nach, obgleich ich vermutete, keine befriedigende Antwort zu bekommen.
    »Wenn ich Ihnen das erzählen würde, müsste ich Sie anschließend erschießen und an Ort und Stelle

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