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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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würde, wenn ich meinen Platz verließe. Selbstverständlich war mir ebenso klar, dass ich hier nicht die ganze Nacht sitzen konnte. Meine Gedanken kämpften, bis meine Entscheidung endlich feststand: Entschlossen schaute ich durch das Loch!
    Doch kaum erreichte mein Kopf die Öffnung, schon krachte ein Schuss und ein Projektil flog knapp an meinem Ohr vorbei. Krachend schlug es in der gegenüberliegenden Wand ein. Der Schock hätte mich beinahe gelähmt!
    Ein Schusshagel folgte. Mit lautem Getöse flogen die Ge schosse nur so in das Zimmer, und ich ging in Deckung, so gut es eben ging. Ich legte mich flach auf den Boden.
    Jetzt wurde mir klar, dass ich in der Falle saß. Zwei Schüsse trafen von der anderen Seite den Türrahmen und brachten das morsche Holz zum Splittern. Durch die neu entstandenen Spalten erkannte ich einen Lichtstrahl, dessen Quelle nur eine Taschenlampe sein konnte. Ich rollte mich rasch zur anderen Wand. Mein Puls raste.
    Ich richtete meine Waffe direkt auf die Tür. Falls doch noch einer von diesen Bastarden hier eindringen würde, wollte ich ihn so voll Blei pumpen, dass er nie wieder aufstehen könnte.
    Ich dachte an den vorherigen Funkkontakt mit Martin Dohan. »Hätte ich nur auf ihn gehört«, sagte ich mir und presste die Lippen zusammen.
    Dann hörte ich eine Stimme – laut, rau und meiner Sprache mächtig, wobei der russische Akzent deutlich zu hören war.
    »Lassen Sie Ihre Waffe fallen und kommen Sie mit erhobenen Händen heraus. Sie haben keine Chance!«
    Wer sprach da? Ich war wohl kaum in der russischen Botschaft gelandet, dachte ich mir, obwohl ich meinen eigenen schwarzen Humor gerade als nicht allzu amüsant empfand.
    Der Russe wiederholte seine Anweisung mit etwas mehr Nachdruck, indem er noch zweimal auf die Tür schoss, sodass die Holzsplitter nur so durch das Zimmer flogen.
    Ich saß in der Falle und eine der Direktiven eines guten Polizisten war eben auch, das eigene Leben zu schützen. Ich dachte, wenn sie mich hätten töten wollen, würden sie nicht noch mit mir reden, sondern sie würden alles, was sie an Munition mit sich führten, auf mich abfeuern. Dass es sich dabei nicht um meinen seltsamen Feind handelte, war mir natürlich bewusst. Ebenso bestätigten diese Kerle meinen Verdacht, dass hier Rus sen am Werk waren.
    »Ich werfe meine Waffe auf den Boden«, rief ich. »Stellen Sie Ihr Feuer ein. Ich ergebe mich.«
    Damit schleuderte ich schwungvoll meine Dienstwaffe einige Meter nach vorn, wobei ich darauf achtete, dass ich sie in einem hohen Bogen warf, damit man den Aufprall deutlich hören konnte.
    »Wir kommen jetzt rein!«, vernahm ich die Stimme mit dem äußerst scharfen russischen Aktenz.
    Die Tür wurde langsam geöffnet, und ich erkannte einen schweren Stiefel, der schnell sichtbar wurde. Ich sah auf. Ein Mann betrat den Raum, gefolgt von einem anderen, der ebenso seine Waffe auf mich gerichtet hielt.
    Das Licht ihrer Taschenlampen blendete mich, sodass ich nichts mehr sehen konnte. Ich hob meine Arme.
    »Bleiben Sie ganz ruhig auf dem Boden sitzen. Wir werden Ihnen ein paar Fragen stellen. Verstanden?«
    Ich nickte, wobei ich eine Hand vor meine Augen hielt. Sie senkten ihre Lampen.
    Ich richtete meinen Blick auf sie, und ich musste mir eingestehen, sie sahen genau so aus, wie ich mir Russen vorstellen würde.
    Zu ihren schweren, schwarzen Stiefeln trugen sie graue Mäntel und auf ihren Köpfen saßen die typischen Uschankas – jene Art von Mützen mit Ohrenklappen, die vor extremer Kälte schützen.
    Ihre Waffen sahen der 9mm Walther ähnlich, wobei ich vermutete, dass es sich um die russische Ausführung handelte, welche von der Roten Armee benutzt wurde. Ich glaubte zu wissen, dass man solch eine Schusswaffe Makarow nannte, war mir aber dessen nicht hundertprozentig sicher.
    »Mein Name ist Igor Babrow und das ist mein Amtskollege Dimitrij Saizew. Wir arbeiten im Auftrag der russischen Regierung und stellen Beweise sicher. Was haben Sie hier zu suchen?«
    Beweise sichern? Russische Regierung? In was war ich hier hineingeraten?
    »Mein Name ist Jake Dark, ich bin der zuständige Sheriff vom Crimson-Bezirk und stelle ebenso Beweise sicher. Ich verfolgte einen Verdächtigen, und meiner Vermutung zufolge könnte dieses Haus sein Unterschlupf sein.«
    »Können Sie sich ausweisen?«, fragte Dimitrij Saizew.
    Ich zog meinen Ausweis hervor und reichte ihn dem Genossen Babrow. Er sah meinen Ausweis eine ganze Weile genauestens an und übergab ihn seinem

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