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Crisis

Titel: Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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sagte Randolph. »Ich muss meine Eröffnung vorbereiten.«
    »Sie haben sie bis jetzt noch nicht vorbereitet?«, fragte Alexis verblüfft.
    »Natürlich habe ich sie vorbereitet«, entgegnete Randolph gereizt. »Aber da Richter Davidson Mr Fasano in seiner Eröffnung solche Freiheiten gewährt hat, muss ich meine eigene jetzt abändern.«
    »Die Eröffnung des Klägers hat mich überrascht«, gestand Alexis.
    »Dazu hatten Sie auch allen Grund. Es war nichts anderes als versuchter Rufmord. Fasano hat sich bemüht, ihn in ein denkbar schlechtes Licht zu rücken, um daraus dann Verdächtigungen ableiten zu können, da er offensichtlich nicht den geringsten Beweis für eine tatsächliche Sorgfaltspflichtverletzung hat. Das einzig Gute daran ist, dass Richter Davidson uns schon jetzt die Grundlage für eine mögliche Berufung liefert, falls das nötig werden sollte, vor allem nach Mr Fasanos schäbigem Trick, die Entscheidung der Kommission ins Spiel zu bringen.«
    »Glauben Sie nicht, dass das einfach nur ein Versehen war?«
    »Sicher nicht«, höhnte Randolph. »Ich habe einige seiner Fälle prüfen lassen. Er ist ein Prozessanwalt der übelsten Sorte. Dieser Mann hat kein Gewissen, das hätte ich bei seinem Spezialgebiet auch gar nicht erwartet.«
    Alexis war sich nicht so sicher. Sie hatte gesehen, wie der Anwalt seine Mitarbeiterin zusammengestaucht hatte, und wenn das nur gespielt gewesen war, dann war es eine oscarreife Vorstellung gewesen.
    »Ich soll positiv denken, und ihr redet schon über eine Berufung?«, seufzte Craig. Es waren seine ersten Worte, seit Alexis sich zu ihnen gesellt hatte.
    »Man muss für alle Eventualitäten gerüstet sein«, erwiderte Randolph.
    »Warum gehen Sie nicht einfach los und machen sich an Ihre Vorbereitungen«, sagte Alexis zu Randolph. »Dr. Bowman und ich werden uns unterhalten.«
    »Ausgezeichnet!«, entgegnete Randolph knapp. Er war erleichtert, endlich wegzukommen, und bedeutete seinem Assistenten, sich auf den Weg zu machen. »Wir sehen uns dann rechtzeitig wieder hier. Richter Davidson ist, neben seinen anderen, weniger wünschenswerten Eigenschaften, zumindest pünktlich, und das erwartet er auch von anderen.«
    Alexis sah Randolph und Mark nach, wie sie durch den Gerichtssaal gingen und hinaus in den Flur verschwanden, ehe sie sich wieder Craig zuwandte. Er schaute trübsinnig zu ihr auf Sie setzte sich auf Randolphs Stuhl. »Was hältst du davon, wenn wir etwas essen gehen?«, fragte sie.
    »Das Letzte, was ich jetzt möchte, ist essen.«
    »Dann lass uns einfach nur nach draußen gehen, um hier für eine Weile rauszukommen.«
    Craig antwortete nicht, aber er stand auf. Alexis ging ihm voraus durch den Zuschauerbereich, hinaus in den Flur und hielt auf die Fahrstühle zu. Menschen eilten in kleinen Grüppchen hin und her, manche flüsternd in Gespräche vertieft. Überall lag Streit in der Luft. Craig und Alexis sprachen nicht, während sie ins Erdgeschoss hinabfuhren und hinaus in einen hellen, sonnigen Tag traten. Der Frühling hatte endlich in Boston Einzug gehalten. In scharfem Kontrast zum bedrückenden, heruntergekommenen Inneren des Gerichtsgebäudes lagen draußen Hoffnung und Verheißung in der Luft.
    Nachdem sie einen kleinen, mit Ziegelsteinen gepflasterten Hof überquert hatten, der zwischen dem Gericht und einem der halbmondförmigen Gebäude des Boston Government Centers eingezwängt lag, stiegen Craig und Alexis ein paar Treppenstufen hinab. Es kostete sie einige Mühe, die vielbefahrene vierspurige Cambridge Street zu überqueren, doch schon bald schlenderten sie auf die weitläufige freie Fläche vor dem Rathaus hinaus. Der Platz war voller Menschen, die aus ihren engen Büros geflohen waren, um ein wenig Sonne und frische Luft zu genießen. Es gab ein paar Obststände, die blendende Geschäfte machten.
    Ohne ein bestimmtes Ziel im Sinn fanden sich die beiden in der Nähe des Eingangs zur U-Bahn-Station wieder. Sie setzten sich einander zugewandt auf eine Granitbrüstung.
    »Ich kann dir unmöglich eine positivere Einstellung verordnen«, begann Alexis. »Du wirst nur zu einer positiveren Haltung finden, wenn du es auch selbst so willst.«
    »Als ob ich das nicht wüsste.«
    »Aber ich kann zuhören. Vielleicht solltest du mir einfach erzählen, wie du dich fühlst.«
    »Na großartig! Unsere Therapeutin, allzeit bereit, den psychisch Versehrten zu helfen. Erzähl mir, wie du dich fühlst!«, echote Craig spöttisch. »Wie galant!«
    »Lass uns nicht

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