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Crisis

Titel: Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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mein Mandant ihn anflehte, seine schwerkranke Frau erst irgendwo hinzubringen, wo sie behandelt werden konnte. Und warum machte er diesen Hausbesuch? Weil er wichtig für ihn war. Denn hätte Patience Stanhope keinen Herzinfarkt erlitten, auch wenn Sie aus seinem eigenen Mund erfahren werden, dass er diesen Verdacht hegte, dann hätte er es noch rechtzeitig zur Symphony Hall geschafft, um dort mit seinem neuen roten Porsche vorzufahren und sich für seine Bildung und die junge, attraktive Frau an seiner Seite bewundern zu lassen. Und anders, meine Freunde, als – oder doch wie, da bin ich mir nie sicher – der gegnerische Anwalt Ihnen einreden will, lag genau darin der Verstoß gegen die ärztliche Sorgfaltspflicht. Denn um seine eigene Eitelkeit zu befriedigen, verletzte Dr. Bowman den ärztlichen Standard, der vorschreibt, einen Patienten mit Herzinfarkt unter allen Umständen so schnell wie möglich dorthin zu bringen, wo er behandelt werden kann.
    Wie gesagt, aus dem Mund meines kultivierteren und erfahreneren Kollegen werden Sie eine andere Interpretation dieser Fakten hören. Aber ich bin zuversichtlich, meine Herrschaften, dass Sie die Wahrheit erkennen werden, so wie sie meiner Überzeugung nach auch die Kommission erkannt hat, die diesen Fall geprüft und an das Gericht verwiesen hat.«
    »Einspruch!«, rief Randolph und sprang auf. »Ich beantrage, diesen Satz aus dem Protokoll zu streichen, und fordere das Gericht auf, den Anwalt zu verwarnen. Die Entscheidungen der Kommission dürfen nicht in die Verhandlung eingebracht werden: Beeler gegen Downey, Oberster Gerichtshof des Staates Massachusetts.«
    »Stattgegeben!«, fuhr Richter Davidson Tony an. »Der Anwalt des Beklagten hat recht, Mr Fasano.«
    »Bitte verzeihen Sie, Euer Ehren«, sagte Tony. Er ging hinüber zum Tisch des Klägers und griff nach einem Blatt Papier, das Ms Reff ihm reichte. »Ich habe hier einen Auszug aus den Gesetzen des Staates Massachusetts, Kapitel einunddreißig, Abschnitt sechzig B, welcher besagt, dass die Entscheidungen der Kommission und Zeugenaussagen vor der Kommission in der Verhandlung zulässig sind.«
    »Das wurde durch das angeführte Urteil außer Kraft gesetzt«, sagte Richter Davidson. Er sah auf die Protokollführerin hinab. »Streichen Sie den Verweis auf die Kommission aus dem Protokoll.«
    »Ja, Sir«, entgegnete die Protokollführerin.
    Dann blickte Richter Davidson zu den Geschworenen hinüber. »Sie werden angewiesen, Mr Fasanos Bemerkung über die Kommission keine Beachtung zu schenken, und ich belehre Sie dahingehend, dass sie bei Ihrer Bewertung der Fakten nicht die geringste Rolle spielen darf. Haben Sie mich verstanden?«
    Die Geschworenen nickten gehorsam.
    Der Richter sah Tony scharf an. »Mangelnde Erfahrung ist keine Entschuldigung für Unkenntnis der Gesetze. Ich gehe davon aus, dass Ihnen keine Schnitzer dieser Art mehr unterlaufen werden, ansonsten bin ich gezwungen, auf fehlerhaft geführten Prozess zu erkennen.«
    »Ich werde mich bemühen«, sagte Tony. Mit schleppendem Schritt ging er zurück ans Pult. Er sammelte sich einen Moment und richtete dann den Blick auf die Geschworenen. »Wie ich bereits sagte, bin ich zuversichtlich, dass Sie die Wahrheit erkennen und zu dem Schluss kommen werden, dass Dr. Bowmans Fahrlässigkeit den Tod der entzückenden Gemahlin meines Mandanten zur Folge hatte. Dann werden Sie aufgefordert werden, eine angemessene Entschädigung für die Fürsorge, Orientierung, Unterstützung, den Rat und die Gesellschaft festzulegen, die Patience Stanhope meinem Mandanten heute schenken würde, wenn sie noch am Leben wäre.
    Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und entschuldige mich bei Ihnen genau wie beim Richter für meine Unerfahrenheit in diesem speziellen Bereich des Rechts. Ich freue mich darauf, zum Abschluss des Prozesses noch einmal das Wort an Sie zu richten. Danke.«
    Nachdem er seine Unterlagen eingesammelt hatte, kehrte Tony an den Tisch des Klägers zurück, wo er sich unverzüglich in eine leise erregte Diskussion mit seiner Assistentin stürzte. Er wedelte mit dem Papier, das sie ihm kurz zuvor gegeben hatte.
    Mit einem erleichterten Seufzer, dass Tony endlich zum Ende gekommen war, warf Richter Davidson einen Blick auf seine Uhr, ehe er zu Randolph hinabsah. »Möchte der Anwalt des Beklagten seine Eröffnung an diesem Punkt des Verfahrens halten oder erst, nachdem die Zeugen des Klägers befragt wurden?«
    »Ohne jeden Zweifel jetzt, Euer Ehren«,

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