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Crossfire 2: Feuerprobe

Crossfire 2: Feuerprobe

Titel: Crossfire 2: Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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sie
gezüchtet hatten. Sie haben eine Menge von ihnen erwischt, aber
nicht alle, weil viele von ihnen auf der Jagd in der Wildnis waren.
Die Pelzlinge auf Greentrees sind primitiv, aber ebenso
blutrünstig wie ihre raumfahrenden Artgenossen. Wie ihr wisst,
werden die Cheyenne immer wieder von den Überlebenden
überfallen. Der einzige Mensch, der jemals Kontakt zu ihnen
herstellen konnte, ist Nan Frayne. Wenn die raumfahrenden Pelzlinge
angreifen, dann werden sie ebenso rücksichtslos gegen uns
vorgehen wie gegen ihre geklonten Artgenossen.«
    »Es sei denn, Karim hatte Erfolg«, warf Alex rasch
ein.
    »Ja.«
    »Das könnte…« David Parkers Sprechgerät
piepste.
    Jake schloss die Augen. Es ging um das Schiff, er wusste es.
Woher? Sinnlos, darüber nachzudenken. Wenn man mit
fünfundachtzig Jahren etwas gelernt hatte, dann die Tatsache,
dass nicht alles Wissen vom Verstand kam. Er wartete ab.
    Die Stille dauerte allzu lange.
    Jake öffnete wieder die Augen. Die anderen drei blickten
Parker erwartungsvoll an, der benommen wirkte. Der Physiker
räusperte sich, versuchte zu reden und brach ab. Er setzte
erneut an:
    »Das war der Dienst habende Überwachungstechniker. Das
Schiff hat keinen McAndrew-Antrieb. Es sind nicht die Pelzlinge, und
es ist nicht Karim Mahjoub, und es hat sich gerade gemeldet und…
natürlich nicht gerade, denn das Signal brauchte einige
Stunden, um hier anzukommen… Es tut mir Leid, ich klinge wirr,
aber…« Er hielt inne.
    »David…«, sagte Alex.
    »Es sind Menschen. Von der Erde.«
     
    Ruhig bleiben!, ermahnte sich Alex und wusste zugleich,
dass ihr das nicht gelingen konnte. Nun, dann tu wenigstens
so!
    »David, was genau haben sie uns für eine Botschaft
übermittelt?«
    Er spielte an seinem linken Ohr herum. Plötzlich fiel Alex
ein, dass David das schon während ihrer Kindheit getan hatte.
»Shurong sagte…«
    »Shurong?«
    »Meine Assistentin Shurong Ou. Sie sagte, die Nachricht
wäre kurz gewesen, nur: ›Hier ist das Raumschiff Feuerprobe von der Erde, unter dem Befehl von Commander Julian
Cabot Martin vom Bündnis des Dritten Lebens.
Wir…‹«
    »Was haben Sie gerade gesagt?«, warf Jake mit zittriger
Greisenstimme ein. »Wer?«
    »Äh… Bündnis des Dritten Lebens.«
    »Das sind dieselben, die auch die QV-Verbindung der Erde
unter Kontrolle hatten, als wir das letzte Mal von der Erde
hörten. Das ist beinahe fünfzig Jahre her. Ich erinnere
mich an diese Bezeichnung. Gail und ich hatten gerade…«
    »Jake, das spielt jetzt keine Rolle«, unterbrach ihn
Alex ungeduldig und bedauerte es sofort. Sie sollte mehr Geduld haben
mit dem alten Mann.
    »Fahren Sie fort, Dr.. Parker«, bat Lau-Wah.
    David zupfte wieder an seinem Ohr. »Ja, nun… Die Meldung
besagt, dass die Feuerprobe eine wissenschaftliche
Forschungsmission sei. Sie sei nach unserer letzten QVV-Mitteilung
aufgebrochen, um die vernunftbegabten Lebewesen zu untersuchen, die
auf Greentrees entdeckt wurden. Sie bitten um Landeerlaubnis. Shurong
sagte, diese Nachricht wurde auch auf Chinesisch wiederholt und dann
in einer Sprache, die ihrer Meinung nach Arabisch war.«
    »Sie kennen also die Geschichte der Siedlung«, sagte
Ashraf Shanti. Nach Alex’ Ansicht eine überflüssige
Feststellung. Natürlich wusste man auf der Erde, wer nach
Greentrees aufgebrochen war…
    »David«, sagte sie, »hast du mir nicht mal
erklärt, es würde siebzig Jahre dauern, bis ein Schiff von
der Erde hier ankommt? Wie kann es dann schon hier sein, selbst wenn
es noch am selben Tag aufgebrochen ist, an dem Mira City über
die Entdeckung der Pelzlinge berichtet hat? Das liegt erst
neunundvierzig Jahre zurück!«
    »Ich habe euch das erklärt«, sagte Jake
gereizt. »Und ich sagte, wenn ein Schiff wie das unsere am gleichen Tag von der Erde aufgebrochen wäre. Aber wir
wissen nicht, welche Fortschritte es in der Antriebstechnik auf der
Erde seit unserem Abflug gegeben hat. Wie auch immer, sie sind
hier.«
    »Ja, das sind sie«, bestätigte Ashraf Shanti.
»Was sollen wir ihnen antworten?«
    Alex zwang sich, nicht die Augen zu verdrehen. Ashraf Shanti war
kein starker Anführer, war es niemals gewesen. Nun, man hatte
bisher auch keinen starken Anführer in Mira gebraucht, sondern
jemanden, der zwischen den unterschiedlichen Gruppierungen vermitteln
konnte. Aber selbst unter diesen Umständen hatte sie mitunter
das Gefühl, dass Ashraf Shanti sich allzu leicht von der Person
beeinflussen ließ, die zufällig als Letzte entschlossen
genug redete.

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