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Crossfire 2: Feuerprobe

Crossfire 2: Feuerprobe

Titel: Crossfire 2: Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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grinste. Der Witz war ziemlich platt, aber in den letzten
zweieinhalb Jahren hatten sie nicht allzu viel zu lachen gehabt. Es
waren zu viele Menschen gestorben. Aber es hatten mehr überlebt,
als sie zu hoffen gewagt hatte – diejenigen, die Mira City bei
der Evakuierung wie vorgesehen verlassen und sich dann während
des kurzen, furchtbaren Krieges gegen die Pelzlinge versteckt
gehalten hatten. Etwa die Hälfte der verbliebenen
Bevölkerung von Greentrees war allmählich wieder
zurückgekehrt. Mehr noch hatten sich entschieden, lieber noch
weiter zu ziehen und neue Siedlungen zu gründen.
    Zuerst hatte es keine Unterkünfte für die
Rückkehrer gegeben, keine Klinik für die Kranken, wenig zu
essen und natürlich kein Metall, um wieder eine vertraute
Umgebung zu schaffen. Sie mussten ganz neu planen. Wäre die
Umwelt härter gewesen, hätten sie es nicht geschafft. Aber
sie waren hier auf Greentrees, einem Planeten, üppig, sanft und
wunderschön – dort, wo die Menschheit noch keine Narben
hinterlassen hatte.
    So blickte Alex nun auf Holzgebäude, auf Steinhäuser mit
Rundbögen in alter römischer Bauweise und auf Zelte und
Hütten, die mit chinesischen Schriftzeichen geschmückt
waren. Diesem Mira City fehlte die emporstrebende Anmut und die
ökologische Ausgewogenheit, die ihnen einst vorgeschwebt hatte.
Dieses Mira City war vielgestaltig, plump, behelfsmäßig,
unfertig, aber lebendig.
    Und es existierte!
    Die Kapelle hatte die Hymne längst beendet. »Fang
an!«, rief Jake. »Worauf wartest du noch?«
    Alex hob die Hand. Die Menge wurde ruhiger. Sie machte einzelne
Gesichter aus: Star Chu, Kent Landers, Savannah Cutler, Salah
Hadijeh, Ben Stoller und Natalie Bernstein. Und – ein wenig
abseits – Weiße Wolke mit drei jüngeren Kriegern,
umgeben von einer schnatternden Schar aufgeregter und staunender
Teenager.
    Aber das waren nicht die Gesichter, über die Alex reden
wollte.
    »Als Bürgermeisterin von Mira City heiße ich euch
alle zu der Feier zum Angedenken des 53. Jahrestages der ersten
Landung willkommen. Aber bevor ich über die erstaunliche
Vergangenheit und auf die Zukunft zu sprechen komme, möchte ich
zunächst einmal unsere Versammlung so eröffnen, wie wir
jede öffentliche Versammlung in Mira City beginnen.
    Damit wir uns immer ihrer erinnern und daran, was wir ihnen
schulden, jenen Märtyrern, die ihr Leben gegeben haben, damit
wir in Frieden auf Greentrees leben können:
    Lau-Wah Mah.«
    »Wir gedenken Lau-Wah Mahs«, wiederholte die Menge
feierlich.
    »Nan Frayne.«
    »Wir gedenken Nan Fraynes.«
    »Ashraf Shanti.«
    »Wir gedenken Ashraf Shantis.«
    »Duncan Martin.« Selbst jetzt noch schnürte es ihr
die Kehle zu, wenn sie den Nachnamen aussprach.
    »Wir gedenken Duncan Martins.«
    »Siddalee Brown.«
    »Wir gedenken Siddalee Browns.«
    »Mary Pesci und Mesbah Shanab.«
    »Wir gedenken Mary Pescis und Mesbah Shanabs.«
    »Brennender Baum von den Cheyenne.«
    »Wir gedenken Brennenden Baumes von den Cheyenne.«
    »Der Großmutter der wilden Pelzlinge.«
    »Wir gedenken der Großmutter der wilden
Pelzlinge.«
    »Miranda von den wilden Pelzlingen…«
    Miranda. Alex konnte sich ihren Erinnerungen nicht entziehen. »Unsere Geschichte bestimmt, wer wir sind«, hatte
Julian behauptet, und Duncan Martin, der auf jener Bühne stand,
die es längst nicht mehr gab, hatte in seiner einnehmenden
Stimme rezitiert: »›O schöne neue Welt, die solche
Bewohner hat…‹« Alex blickte über die Menge,
die im Sprechchor die Namen wiederholte.
    »Wir gedenken Mirandas von den wilden Pelzlingen.«
    … die solche Bewohner hat…
    Ja.

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