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Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition)

Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition)

Titel: Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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kosten würde. Mir selbst gegenüber rechtfertigte ich diese Zügellosigkeit mit meiner Periode, die in meinen Augen ein Freifahrtschein für Schokoladenkonsum darstellte.
    »Und«, wandte sich Monica lächelnd an Megumi, »werden Sie Ihr Blind Date wiedersehen?«
    »Ich hoffe schon.«
    »Schätzchen, so etwas überlässt man aber nicht dem Zufall!«
    Während meine Mutter begann, aus ihrem reichen Erfahrungsschatz einige Häppchen über die Manipulation von Männern zum Besten zu geben, lehnte ich mich zurück und genoss die Vorstellung. Ihrer festen Überzeugung nach verdiente jede Frau einen wohlhabenden Mann, der sie abgöttisch liebte, und zum ersten Mal seit ewigen Zeiten war nicht ich es, auf den sie ihre Verkuppelungsanstrengungen konzentrierte. Ich mochte meine Zweifel haben, wie mein Dad und Gideon sich verstehen würden, keinerlei Bedenken hatte ich jedoch, was Mom von der ganzen Sache hielt. Wir glaubten beide, dass er der Richtige für mich war, wenn auch aus völlig verschiedenen Gründen.
    »Deine Mom ist super«, sagte Megumi, als Monica in der Damentoilette verschwand, um sich vor unserem Aufbruch noch frisch zu machen. »Und du siehst ihr so ähnlich, du Glückliche. Es wäre ja auch voll beschissen, eine Mutter zu haben, die schärfer aussieht als man selbst, oder nicht?«
    Lachend meinte ich: »Das lief ja bestens. Ich werde dich zu unserem nächsten Treffen wieder mitnehmen müssen.«
    »Mit Vergnügen.«
    Kurz bevor wir uns auf den Weg machten, sah ich nach draußen, wo Clancy am Bürgersteig im Lincoln wartete, und entschied, dass ich mir nach dem vielen Essen lieber noch ein wenig die Beine vertreten wollte, bevor es zurück an den Schreibtisch ging. »Ich glaube, ich laufe zurück«, erklärte ich. »Zu viel gegessen. Fahrt ihr beide einfach ohne mich.«
    »Ich gehe mit«, sagte Megumi. »Ein wenig frische Luft wird mir bei der Hitze guttun. Die künstliche Luft im Büro trocknet meine Haut aus.«
    »Ich komme auch mit«, schloss meine Mutter sich an.
    Ich warf einen skeptischen Blick auf ihre grazilen Pfennigabsätze, aber schließlich trug meine Mom immer High Heels. Sie lief darin vermutlich genauso bequem wie ich in flachen Schuhen.
    Wir legten den Weg zum Crossfire Building in der für Fußgänger in Manhattan typischen Schrittfrequenz zurück: zügig und entschlossen. Während dazu für gewöhnlich das Umkurven zahlloser menschlicher Hindernisse gehörte, schwand diese Problematik, sobald meine Mom voranging. Vor ihr wichen alle Männer sofort ehrfurchtsvoll zur Seite, um ihr anschließend fasziniert hinterherzuschauen. In ihrem schlichten eisblauen Wickelkleid, das ihre Figur perfekt zur Geltung brachte, machte sie in der schwülen Hitze einen kühlen und erfrischenden Eindruck.
    Wir bogen gerade um die Ecke zum Crossfire Building, als sie so abrupt innehielt, dass Megumi und ich gegen ihren Rücken liefen. Sie stolperte nach vorn, geriet aus dem Gleichgewicht, und ich bekam sie gerade noch am Ellbogen zu fassen, bevor sie stürzte.
    Ich schaute zu Boden, konnte aber nicht erkennen, was sie irritiert haben könnte, und hob meinen Blick wieder. Wie gelähmt starrte sie das Crossfire Building an.
    »Herr im Himmel, Mom.« Ich schob sie aus dem Strom der Fußgänger heraus. »Du bist weiß wie ein Laken. Macht dir die Hitze zu schaffen? Ist dir schwindlig?«
    »Wie bitte?« Sie fuhr sich mit der Hand an den Hals. Ihre weit aufgerissenen Augen fixierten weiter das Gebäude.
    Ich drehte mich um, folgte ihrem Blick und versuchte zu entdecken, was sie so erschreckt hatte.
    »Was beobachtet ihr beide denn?«, wollte Megumi wissen und sah mit gerunzelter Stirn die Straße hinab.
    »Mrs. Stanton.« Clancy hatte den Lincoln, mit dem er uns in diskretem Abstand gefolgt war, verlassen und kam jetzt auf uns zu. »Alles in Ordnung?«
    »Haben Sie gesehen …?«, hob sie an und sah fragend in seine Richtung.
    »Was gesehen?«, fragte ich, während er den Kopf reckte und mit einem routinierten Blick die gesamte Straße absuchte. Die gebannte Konzentration, mit der er dabei vorging, jagte mir einen kalten Schauer den Rücken hinunter.
    »Ich werde Sie drei besser den Rest des Wegs fahren«, sagte er leise.
    Der Eingang des Crossfire lag zwar buchstäblich auf der anderen Straßenseite, aber der Ton in Clancys Stimme duldete keinen Widerspruch. Also stiegen wir alle ein, wobei meine Mutter sich für den Beifahrersitz entschied.
    »Was war denn das?«, fragte Megumi, nachdem wir abgesetzt worden waren und

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