Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition)
Ich würde nur gern sehen, ob ich herausfinden kann, was da los war.«
»Ich kümmere mich darum.«
Ich neigte den Kopf zurück und küsste seine Wange. »Danke.«
Seine Lippen pressten sich auf meine Schulter. »Es gibt nichts, was ich nicht für dich tun würde, mein Engel.«
»Wirst du mir von deiner Vergangenheit erzählen?« Ich spürte, wie sein Körper sich anspannte, und hätte mich treten können. »Nicht jetzt in diesem Augenblick«, beeilte ich mich hinzuzufügen, »aber vielleicht irgendwann. Sag mir nur, dass wir den Punkt erreichen werden.«
»Lass uns morgen zusammen Mittag essen. In meinem Büro.«
»Wirst du es mir dann erzählen?«
Gideon seufzte ungehalten. »Eva.«
Ich wandte mein Gesicht ab und ließ ihn in Ruhe. Seine ausweichende Art enttäuschte mich. Ich griff nach dem Wannenrand, um aufzustehen, weg von dem Mann, mit dem ich mich einerseits enger verbunden fühlte als mit jedem anderen menschlichen Wesen, der andererseits aber auch unfassbar distanziert sein konnte. Sein Verhalten machte mich vollkommen kirre und ließ mich an Dingen zweifeln, derer ich mir eben noch sicher gewesen war. Immer wieder und wieder.
»Ich hab genug«, murmelte ich und blies die nächstbeste Kerze aus. Eine Rauchfahne stieg auf und verflüchtigte sich, ebenso schwer fassbar wie der Mann, den ich liebte. »Ich gehe raus.«
»Nein.« Er legte die Hände auf meine Brüste und hielt mich zurück. Wasser schwappte hoch, so wütend wehrte ich mich.
»Lass los, Gideon.« Ich packte seine Handgelenke und versuchte, sie fortzuziehen.
Er vergrub sein Gesicht an meinem Hals, ohne seinen Griff zu lockern. »Wir werden den Punkt erreichen. Okay? Keine Angst. Wir werden ihn erreichen.«
Ich atmete erschöpft aus. Ich verspürte keine Spur von dem Triumphgefühl, auf das ich gehofft hatte, als ich die Frage gestellt und diese Antwort eigentlich erwartet hatte.
»Können wir die Sache für heute ruhen lassen?«, fragte er schroff und klammerte sich weiter an mich. »Einfach alles beiseiteschieben? Ich möchte nur mit dir zusammen sein, ja? Ich möchte bloß etwas zu essen bestellen, Fernsehen gucken und dich im Arm halten, wenn ich einschlafe. Können wir das nicht einfach so machen?«
Irgendetwas stimmte nicht. Irgendetwas Ernstes. Ich sah ihn an. »Was ist los?«
»Ich möchte nur eine Weile bei dir sein.«
Tränen brannten in meinen Augen. Da war mehr, was er mir nicht erzählte, sehr viel mehr. Unsere Beziehung verwandelte sich immer mehr in ein Minenfeld aus ungesagten Worten und ungeteilten Geheimnissen. »In Ordnung.«
»Ich brauche das, Eva. Du und ich, ohne irgendwelches Theater.« Seine feuchten Fingerkuppen strichen über meine Wange. »Kannst du mir das bitte geben? Und dann gib mir einen Kuss.«
Ich drehte mich um, setzte mich rittlings auf seinen Schoß und umfasste sein Gesicht mit beiden Händen. Den Kopf zur Seite geneigt, drückte ich meine Lippen auf seine. Ich begann langsam und vorsichtig, leckte hier, saugte dort, zog an seiner Unterlippe und brachte ihn schließlich mit meiner herausfordernd streichelnden Zunge dazu, unsere Probleme zu vergessen.
»Küss mich, zum Teufel«, brummte er, während seine Hände unablässig meinen Rücken kneteten. »Küss mich, als würdest du mich lieben.«
»Das tu ich«, erklärte ich, jedes Wort in seinen Mund hauchend. »Ich kann gar nicht anders.«
»Mein Engel.« Er krallte die Hände in meine nassen Haare, schob mich zurecht und küsste mich, bis mir die Sinne schwanden.
Nach dem Abendessen arbeitete Gideon noch im Bett. Er saß gegen das Kopfteil gelehnt und hatte den Rechner vor sich auf einem Laptopständer. Ich lag neben ihm auf dem Bauch, mit dem Gesicht zum Fernseher, und strampelte mit den Beinen in der Luft
»Kennst du eigentlich den gesamten Dialog auswendig?«, fragte er und lenkte damit meine Aufmerksamkeit von den Ghostbusters zu ihm. Er trug schwarze Boxershorts, sonst nichts.
Ich liebte es, ihn derart entspannt zu sehen, wenn er sich wohlfühlte und ganz ungezwungen wirkte. Ich fragte mich, ob Corinne ihn jemals so gesehen hatte. Wenn ja, konnte ich mir vorstellen, wie verzweifelt sie sich danach sehnte, es erneut zu erleben. Ich war auf jeden Fall fest entschlossen, mir diesen Genuss niemals nehmen zu lassen.
»Vermutlich«, gab ich zu.
»Und du musst ihn ständig laut mitsprechen?«
»Stört dich etwas daran, Ace?«
»Nein.« Er lächelte amüsiert, und seine Augen leuchteten auf. »Wie oft hast du ihn denn schon
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