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Cruel World

Cruel World

Titel: Cruel World Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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irgendwann umbringen.
    Dieser Satz schwirrte ein paar Minuten lang in meinem verwirrten Kopf umher, ehe er sich irgendwo ganz hinten in einer Ecke speicherte.
    Mein Herz raste, während ich Alex anstarrte. Ich hatte noch nie eine Person gesehen und kennengelernt, die so gut aussieht und mich in Verlegenheit bringt. Aus irgendeinem Grund wünschte ich mir, dass er sich wieder das T-Shirt auszog und in das Wasser tauchte, damit ich sehen kann, wie die einzelnen Wasserperlen von seiner makellosen Haut abtropften und auf den Boden plätscherten, denn plötzlich machte sich ein amüsiertes Grinsen auf seinem Gesicht breit. Gefalle ich dir so sehr?
    Ich schnappte erschrocken nach Luft und spürte, wie mir die Schamesröte ins Gesicht schoss, weil er mich erwischt hatte. Äh, ich... das...
    Ach, ist schon gut. Ich weiß ganz genau, wie Frauen auf mich reagieren.
    Er war so ein eingebildeter Mistkerl! Der sollte sich ja nichts einbilden.
    Ich betrachte gerne andere Personen. Das muss bei mir nichts zu bedeuten haben! Hast du eine Ahnung, wie oft ich diesen Satz bereits gehört habe? Hundert mal? Tausend mal? Ich weiß es nicht einmal mehr ganz genau.
    Verblüfft sah ich ihn an. So viele Frauen hast du schon verführt? Wow, jetzt bewundere ich dich wirklich.
    Wie bitte? Hälst du mich etwa für einen Player?
    Ja.
    Da irrst du dich. Ich habe noch nie eine Frau verführt. Eigentlich ist es immer andersherum. Die Frauen versuchen
mich
zu verführen, aber ich bin nicht so leicht herumzukriegen.
    Ach, nein? Ich gebe zu, schlecht siehst du nicht aus. Wenn du willst, könntest du doch sicher jede Frau haben. Warum verweigerst du dich ihnen?
    Ich wusste nicht, weshalb ich ihm all diese Fragen stellte. Mein Herz zwang mich einfach dazu. Es war, als hätte ich gar keine andere Wahl.
    Alex' Blick wurde unergründlich.
    Ich musste warten, denn sein Körper erstarrte und regte sich plötzlich nicht mehr. In seinen Augen konnte ich wieder eine unglaubliche Traurigkeit erkennen - und Schmerz.
    Ich... ich halte mich an die alte Tradition.
    Natürlich glaubte ich ihm nicht und lachte daher laut auf. Ein gläubiger Vampir? Du bist ein ziemlich schlechter Lügner, weißt du das?
    Ich lüge nicht! knurrte er wütend, woraufhin ich zusammenzucken musste und zu meinem Pech sich meine gebrochenen Finger bewegten. Zuerst presste ich bloß die Lippen zusammen, doch als es nicht mehr auszuhalten war, schrie ich so laut auf, dass es mir selbst in den Ohren wehtat. Mein Kreischen hallte von allen Seite wider und kleine Steine fielen mit noch mehr Wassertropfen von oben herab.
    Alex war sofort zur Stelle und hatte meinen Nacken angehoben. Schscht. Beruhige dich. Alles ist gut.
    Nichts ist gut! Ich hatte das Gefühl, die Adern in meinen Augen würden jeden Augenblick platzen, so weit hatte ich sie aufgerissen. Anstatt nur mein Arm, tat auch mein ganzer Körper höllisch weh. Mach, dass es aufhört... Langsam tropften mir einzelne Tränen über die Wangen und fielen auf Alex' Hose.
    Wie? fragte dieser mich verzweifelt. Ich habe hier nun einmal keinen Verbandskasten.
    Bitte! flehte ich ihn an, woraufhin er einen Augenblick lang scharf überlegte. Hmmm... ungefähr 10 Kilometer von hier entfernt befindet sich ein Dorf namens Adaminaby. Wenn du es hier kurz alleine aushätlst, könnte ich mich dort umsehen. Vielleicht finde ich einen Arzt.
    Natürlich war ich sofort damit einverstanden. Okay, danke.
    Mein Kopf wurde sanft zurückgelegt, ehe er auch schon wie ein Blitz verschwand.
    Stöhnend schloss ich meine Augen, in aller Hoffnung, dass er Hilfe findet. Es könnte schließlich passieren, dass meine Knochen falsch zusammenwachsen. Ich brauchte wenigstens ein Verband. Daran, wie Jack und vielleicht auch Noah mich beschimpfen und beleidigen würden, wollte ich gar nicht erst denken, doch es ließ sich einfach nicht vermeiden. Meine Panik war zu groß. Wahrschenlich würde Jack mir befehlen, nur noch an den Treffpunkten zu bleiben, um für die anderen Männer und ihn zu kochen. Solange meine Finger gebrochen warn, würde ich wohl keine andere Wahl haben. Es sei denn, Alex erlaubt mir, bis ich wieder vollständig gesund bn, hier bei ihm zu bleiben. Danach würde ich behaupten, irgendjemand hätte mich entführt.
    Es regte mich immer noch tierisch auf, weil wir uns so weit weg von Sydney befinden. Ich hatte keine Ahnung, ob Noah diesen Angriff ohne Verletzungen überlebt hat oder ob ihm doch etwas Schreckliches passiert ist. Wenn doch, dann wäre es meine Schuld,

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