Cruel World
breit. Das ist gut zu hören.
Tja.
Sag mal... lebst du hier?
Er versteifte sich plötzlich. Nein. Ich flüchte bloß oft hierher. Das habe ich dir bereits gesagt, schon vergessen?
Schon, aber... warum dieser Ort? Wenn du flüchten möchtest, wieso überquerst du dann nicht das Meer, um auf einen anderen Kontinent zu gelangen? In Australien wäre es doch eine Leichtigkeit für Vampire, dich zu finden, weshalb auch immer.
Lächelnd schüttelte er seinen Kopf. Ich habe mir vor langer Zeit ein Versprechen gegeben. Ich werde Australien niemals verlassen, komme was wolle. Der Ort, den ich einmal mein Zuhause genannt habe, existiert nicht mehr. Es ist meine Aufgabe, dieses wiederzubekommen, um...
Ja? Warum sprach er nicht weiter?
Das geht dich nichts an. antwortete er schroff und stand wieder auf.
Ich schaute ihn böse an. Jetzt hatte er mich aber neugierig gemacht? War er immer so? Du bist wirklich gemein.
Nein. Es ist bloß zu deiner Sicherheit. Glaube mir.
Dann... dann bist du eben sehr geheimnisvoll. Das war gut zu wissen. So etwas ist sehr reizend. Weißt du, ich bin ein sehr neugieriges Mädchen. Wenn ich etwas wissen will, dann bekomme ich es heraus. Vor mir ist kein Geheimnis sicher.
Er hob eine Augenbraue und betrachtete mich nachdenklich. Du klingst dir ziemlich sicher. Wenn du ein Vampir wärst, hätte ich dich vielleicht zu meiner persönlichen Spionin ausgebildet.
Erschrocken weiteten sich meine Augen. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Ich... ich würde das nicht wollen.
Hahaha!, lachte er los, Du brauchst keine Angst zu haben, Chalina-Anastasia! Wie oft soll ich dir das denn noch sagen?
Bei Vampiren weiß man nie. murmelte ich und verzog beleidigt das Gesicht.
Obwohl ich so nett bin, vertraust du mir nicht?
Ich werde niemals einem von euch hundertprozentig vertrauen! Wenn ich bluten würde, was würdest du dann machen? Wegrennen oder mich aussaugen?
Ich würde versuchen, die Blutung zu stoppen. Wenn ich es jedoch nicht hinbekomme, dann hast du eben Pech gehabt.
Mir klappte der Mund auf. Das klingt ziemlich kalt, weißt du das?
Es ist bloß die Wahrheit. Gleichgültig zuckte er die Schultern. Nur, weil ich dir nichts tu, heißt das nicht, dass ich kein Monster bin. Normalerweise liegt das Töten in der Natur eines Vampirs. Das solltest du eigentlich am besten wissen.
Also bist du doch nicht ganz auf der guten Seite. stellte ich fest, woraufhin er die Lippen fest zusammenpresste. Ich versuche es mit aller Kraft. Deswegen solltest du versuchen, nicht zu bluten, ansonsten wird das kein gutes Ende nehmen. Falls du es wissen willst, ich habe das letzte mal vor einem Monat Blut getunken und bin beinahe am Ausrasten. Das ist auch der Grund, weshalb du dich nicht mir anlegen solltest. Ein falsches Wort und es könnte dir das Leben kosten.
Ich schluckte. Jetzt machst du mir wirklich Angst.
Ich habe dich bloß gewarnt, denn ich möchte nicht, dass dir etwas passiert. Also, benimm dich gefälligst.
Na schön, ich werde es versuchen. meinte ich grimmig und verzog das Gesicht, als mich ein heftiger Schmerz durchzuckte, der von meiner Taille kam. Das Tuch war ganz rot und musste dringend gewechselt werden. Sag mal, hast du die Wunde gereinigt, bevor du sie zugebunden hast?
Natürlich! Ansonsten hätte sie sich schließlich entzünden können. Ich habe auch das Gift herausgeholt.
Ich hob beide Augenbrauen, weil in mir ein schlimmer Verdacht aufkam. Wie hast du das gemacht?
Alex schüttelte lächelnd den Kopf und ließ sich auf einem der Stühle vor dem Feuer nieder. Du weißt die Antwort bereits, also muss ich es nicht aussprechen.
War das wahr? Veräppelte er mich nicht? Du... du hast es
herausgesaugt
. brachte ich mit erstickter Stimme hervor und konnte meinen Augen kaum trauen, als er es mit einem zufriedenen Nicken bestätigte. Es gab keine andere Möglichkeit.
Ich öffnete meinen Mund, um ihn anzuschreien, doch er kam mir zuvor und hob seinen Zeigefinger. Wage es nicht, sondern sei einfach nur dankbar.
Du hast mir aber immer noch nicht den Grund gesagt. Ständig lenkst du ab!
Was glaubst du, wieso? Anstatt zu warten, beantwortete er diese Frage selbst. Ich möchte eben nicht, dass du es erfährst.
Wieso nicht?, fragte ich ihn heiter, Hast du etwas zu verbergen, oder was ist dein Problem?
Ja, es gibt da etwas, das du nicht weißt und das soll auch so bleiben. Also, hör auf, so viele Fragen zu stellen, denn ich werde dir keine Antworten mehr geben. Deine Neugier könnte dich
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