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Cruel World

Cruel World

Titel: Cruel World Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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die Tränen genässt wurden. Ich habe mich, als ich das Wohnzimmer betreten habe, schlagartig an alles erinnert! Ich weiß wieder, wie man mit mir umgegangen ist. Alle haben mich behandelt wie ein Stück Dreck! Du bist all die Jahre lang so nett zu mir gewesen und dann hast du dich sclagartig geändert. Ich erkenne dich überhaupt nicht mehr wieder. Was ist aus dem sensiblen, schüchternen Jungen geworden, der jede Art von Gewalt verabscheut hat, hm? Wo ist er hin?
Er existiert nicht mehr. sagte er leise, ohne mich anzuschauen.
Warum? Ich hatte diesen Aaran viel lieber. Er war mein Freund. Einer meiner besten Freunde!
Er atmete einmal tief durch. Ich hätte dich nicht bekommen, wenn ich kein Mann geworden wäre.
Jetzt wurde ich wieder wütend. Ohne nachzudenken gab ich ihm jetzt doch die Ohrpfeige, die er sich schon die ganze Zeit verdient hatte. Blinzelnd hob er seinen Blick und legte eine Hand auf die Stelle, auf der sogar ein leichter Abdruck zu sehen war. Ich wusste gar nicht, wie fest ich zugeschlagen hatte. Aber mir war natürlich klar, dass es ihm kaum wehgetan hat. Im Gegensatz zu seinen Kräften waren meine Kräfte gar nichts.
Du bist also der Meinung, dass man nur mit Gewalt ein Mann sein kann?
Wieder herrschte Stille. Aaran sah mir so tief in die Augen, dass mein Blick von ihm gefesselt wurde.
Deine Eltern hätten dich mir niemals gegeben, wenn ich nicht stur geblieben wäre.
Stur?
platzte es fassungslos aus mir heraus Behauptest du nicht die ganze Zeit, dass du mich liebst? Wie wäre es gewesen, wenn du meine Eltern mit Liebe für dich gewonnen hättest? Bei unserer Hochzeit hast du mich nicht einmal angesehen, bis wir getraut waren. Nennst du das Liebe? Du benimmst dich einfach nur kindisch, wenn du der Meinung bist, ich soll hierbleiben und deine Sklavin werden! Willst du, dass ich jederzeit gefügig bin und alles tu, was du willst, oder was? Für wen hälst du mich eigentlich? Ich bin keine Puppe, mit der man umgehen kann, wie man will! Ich bin ein Mensch, der ein Recht auf Freiheit hat! Wömöglich denkst du jetzt, dass die menschlichen Gesetze nicht mehr existieren, aber das tun sie, undzwar in meinem Herzen! Solange du dich nicht änderst wirst du mich niemals für dich gewinnen können und du brauchst auch gar nicht zu erwarten, dass ich jemals bei dir bleibe. Was soll ich mit einem Mann, der Dinge behauptet, die ich nicht einmal richtig glauben kann und der ständig Wutausbrüche hat? Kannst du mir versichern, dass du mich niemals so schlagen würdest wie du Kelly damals geschlagen hast? Du hast ihr den Kiefer mit nur ein paar Schlägen gebrochen. Ich bin bloß ein Mensch. Mich hätten diese Schläge womöglich getötet oder ins Koma versetzt. Glaubst du, ich kann mit dem Gedanken hierbleiben, dass jederzeit mein Leben beendet werden könnte, nur, weil sich eine gewisse Person nicht richtig beherrschen kann? So etwas ist undenkbar! Hast du darüber überhaupt schon einmal nachgedacht? Nein, oder? Ich finde wirklich, dass es langsam Zeit wird, Aaran.
Noch immer blieb er still und sah mich weiterhin an. In seiner Miene spiegelte sich kein einziger Ausdruck wider. Ich konnte weder sagen, ob er nun wütend über meinen langen Vrotrag war oder ob er es sich wirklich zu Herzen genommen hatte, obwohl ich stark auf das Zweite hoffte. Nun wusste er meine Ansicht zu allen Dingen. Irgendwie befürchtete ich schon wieder einen Wutausbruch seinerseits, was sich dann allerdings schlagartig änderte, als seine Mundwinkel zu zucken begannen, nachdem er sich die Tränen mit seinem Handrücken weggewischt hatte.
Bist du fertig?
Ja. Ich schluckte.
Gut. Also bin ich jetzt dran. Er schürzte die Lippen. Chalina, bitte verstehe mich nicht falsch, aber deine Eltern wussten nicht, was Liebe ist. Du hast ihren Hass und ihre Wut jeden Tag aufs Neue gespürt. Sie sind selbst ohne besondere Liebe aufgewachsen. Nur die Mutter deines Vaters hat versucht, sich um deine Eltern zu kümmern, was leider ein Misserfolg war, weil deine Mutter sie hat aufspießen lassen.
Ich schnappte nach Luft. Wie bitte? Du lügst!
Nein. Deine Eltern waren gnadenlos. Sie besaßen so etwas wie Gefühle nicht. Niemand wusste, ob sie ihnen vielleicht durch magische Kräfte weggenommen worden sind. Wenn ich als der liebevolle Junge zu ihnen gegangen wäre hätten sie mich mit Schimpfwörtern eingeschüchtert und schließlich für immer aus dem Haus geworfen. Das wollte ich jedoch nicht, weil ich einen Entschluss gefasst hatte. Ich wollte dich und ich

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