Cruel World
jedoch nicht verhindern.
Ich bin zwar mächtig und stark, aber an meiner Selbstbeherrschung fehlt es noch ein bisschen an Kraft. Das weißt du doch.
Oh.
Oh!
Jetzt verstand ich ihn. Er hatte bloß Angst mir nicht widerstehen zu können, wenn ich nackt vor ihm stand. Aus irgendeinem Grund fand ich seine Sorge darum total süß.
Ah, Aaran. Irgendwie musst du es doch lernen. Ich deutete mit meinem Blick nach unten. Na los. Zieh mir das Kleid aus.
Er sah mich einen Moment lang nur an. Wahrscheinlich fragte er sich, warum ich so qualvoll mit ihm umging, aber ich wusste, wenn ich zu lieb war, würde er sich nie bessern. Aaran hatte versprochen es zu versuchen und dass ich mich bereit erklärt habe ihm dabei zu helfen musste ihn doch eigentlich ermutigt haben.
Chalina...
Tu es, Aaran. meinte ich nun drängender, sodass er tief Luft holte und sich hinunterbeugte, um mit seinen Händen den Saum des Kleides zu ergreifen und hochzuziehen. Er streifte es mir über die Beine, über meinen Unterleib, auf dem sein Blick kurz gerichtet blieb, und dann über meine Brüste, dessen Brustwarzen durch die Kälte hier drin hart geworden sind. Ich schaute mich, bevor er die Träger vorsichtig abstreifte, nach einem geöffneten Fenster um, aber es war nur eines zu sehen und das war geschlossen. Aaran hob meinen verletzten Arm ein wenig an, um das Kleid bis zu meinem Hals hochziehen zu können, ehe es mir dann kurz die Sicht versperrte, bevor er es mir nun ganz ausgezogen hatte.
Und, war das so schwer? wollte ich wissen.
Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie ich mich gerade fühle. murmelte er ein wenig gereizt und legte das Nachtkleid gefaltet auf die breite Bank neben der Tür. Danach öffnete er eines der dunkelbraunen Schränke und holte zwei Handtücher heraus, die er daneben legte.
Du solltest dich glücklich schätzen. Schließlich darfst du mich anfassen.
Seine Augenbrauen glitten nach oben. Wie bitte?
Na, irgendjemand muss doch meinen Körper waschen. Meine Haut war dreckig und voller Blutflecken, die ich so schnell wie möglich loswerden wollte. Der Gedanke daran, dass ich gleich hübsch angezogen sein und mit heißem Wasser baden durfte, machte mich ganz hibbelig.
Du hast eine freie Hand. zog Aaran mich auf, woraufhin ich das Gesicht verzog und mir schnell eine Lüge ausdachte.
Sie tut aber auch ein kleines bisschen weh.
Als du mich gestern geohrpfeigt hast, schien es ihr noch ziemlich gut zu gehen.
Jetzt schmerz sie aber! Ich stampfte einmal mit dem Fuß auf, was ihn zum Lachen brachte. Gleich darauf nahm er meine Hand und steuerte direkt auf die große Dusche in der rechten Ecke über den Stufen zu.
Es enttäuschte mich, dass ich anscheinend doch nicht baden soll. Aber diese Dusche verschlug mir trotzdem den Atem. Neben mir befanden sich ein Sitz, der an der Wand befestigt worden ist und ein glänzender Spiegel. Ich fragte mich, wozu das gut sein soll, bis Aaran sich seufzend hinsetzte und das Pflaster an meiner Hand abmachte, nur, um die Nadel hinauszuziehen und sofort seinen Daumen auf das winzige Loch zu pressen, auf das er ein kleines Pflaster klebte, das mich laut auflachen ließ.
Ist das dein Ernst?
Micky-Maus
?
Unschuldig blickte er mir in die Augen. Ich habe diese Pflaster seit meiner Kindheit bei mir und benutze sie nur für wirklich wichtige Dinge.
Ich fühle mich geehrt. sagte ich geschmeichelt und sah nach oben zu dem hellblauen Licht, das sich von ganz alleine anschaltete.
Aaran schob den Infusionsständer hinaus, schaltete ihn ab und holte eine Plastiktüte unter dem Waschbecken hervor, in die er meinen Arm steckte, nachdem er das Tuch von meinem Hals genommen hat. Ein leichter Schmerz durchfuhr mich, als mir klar wurde, dass ich meinen Arm nun selber gebogen halten muss. Zum Glück befand sich ein Gips darum, der es mir ein bisschen erleichterte. Aaran nahm eines der violetten Duschschwämme aus der Schale, die sich neben dem Spiegel befand, und tat ein wenig von dem duftenden Hautshampoo auf, das er mit dem Wasser, das aus der Brause schoss, nachdem er auf den untersten der vier Knöpfe gedrückt hatte, schaumig werden ließ.
Als ich das angenehm warme Wasser auf meinen Kopf prasseln und an meinem Körper hinunterfließen spürte, bekam ich Gänsehaut. Es war berauschend. Ich hatte mich wirklich sehr lange nicht mehr so richtig wohl in meiner Haut gefühlt wie jetzt. Ich stöhnte sogar auf und legte meinen Kopf in den Nacken, um mir mit meiner gesunden Hand das Gesicht zu waschen, während Aaran begann mit dem
Weitere Kostenlose Bücher