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Cruel World

Cruel World

Titel: Cruel World Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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wieder ab und holte die Handtücher, um in eines meine Haare und in das andere meinen Körper zu wickeln. Nachdem ich mich bedankt hatte traten wir beide hinaus, sodass er mich abtrocknen und mir beim Anziehen des hellgrünen, bodenlangen Kleides half, dessen Stoff ganz bestimmt aus reiner Seide bestand. Es war nicht eng, sondern lag locker an meiner Hüfte und wurde durch den braunen Ledergürtel, den Aaran mir unter die Brüste band, festgehalten. Ich fühlte mich merkwürdig ohne meinen BH. Das Kleid hatte außerdem keine Träger, was es auch nicht besser machte.
Du siehst endlich mal wieder reizend aus. lobte mich Aaran, woraufhin ich eine Augenbraue hob und ihn skeptisch anschaute.
Endlich mal wieder
? wiederholte ich die drei Wörter Und in Jeans und Pullover sehe ich nicht toll aus? Findest du mich dann etwa hässlich? Möchtest du deshalb, dass ich solche Klamotten nicht trage?
Er hob beide Hände in die Luft. He, so habe ich das nicht gemeint. Ich finde bloß, dass dir Kleider besser stehen. Das heißt aber nicht, dass du in Jeans und Pullover nicht hübsch bist. Im Gegenteil! Ich finde dich immer fantastisch und wunderschön.
Das hatte sich eben gerade ein bisschen anders angehört, Freundchen.
Nun... um ehrlich sein ist es bloß die Wahrheit gewesen. Deine Haare glänzen wieder und deine Haut ist so rein wie sie immer sein sollte. Du siehst reizend aus.
Ich schürzte die Lippen. Hmmm... kannst du mir bitte sagen, wo meine eigenen Anziehsachen sind?
Warum möchtest du das wissen? fragte er irritiert Du hast doch nicht vor von mir zu verlangen, dass ich sie dir zurückgebe!
Es sind meine Sachen und ich will sie wiederhaben!
Er hatte kein Recht mir irgendetwas wegzunehmen! Alles, was ich an Dingen besaß, war unglaublich kostbar für mich. Mir war klar, dass er dies niemals verstehen würde, aber es regte mich tierisch auf, dass er so stur blieb und kopfschüttelnd die Arme verschränkte.
Du brauchst sie nicht. Was werden die anderen Wesen denken, wenn ihre Herrscherin in solchen Aufzügen vor sie tritt!
Ich ballte meine Hände zu Fäusten und starrte ihn fassungslos an. Wie kommst du darauf, dass ich... nein, das kannst du sofort vergessen! Ich werde vor niemanden treten! Bist du verrückt geworden?
Aaran zuckte die grinsend Schultern. Ich habe ihnen nicht gesagt, dass sie sich alle vor dem Badezimmer versammeln sollen, um dich wiederzusehen.
Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf als ich das hörte und jetzt auch das leise Tuscheln hinter der Tür wahrnahm. Mein Atem beschleunigte sich - genauso wie das Tempo meines Herzens. Wieso teilte Aaran mir das erst jetzt mit? Natürlich hatte er die Anwesenheit der Personen schon vorher gespürt.
Oh mein Gott. sagte ich atemlos und begann wie eine Verrückte hin und her zu laufen Oh mein Gott! Was soll ich denn jetzt machen? Ich werde mich zum Affen machen! Das darf nicht passieren. Wieso-
Zwei Hände schlangen sich plötzlich um meine Taille, sodass mir nichts anderes übrig blieb, als stehenzubleiben und zuzulassen, dass Aaran sein Kinn vorsichtig auf meine Schulter legte.
Beruhige dich. Es ist alles in Ordnung. Du musst einfach nur lächeln und die Geschenke annehmen. Mehr brauchst du nicht tun.
Ich will aber nicht. maulte ich.
Es wird schon nicht schlimm. Wenn du willst, dann gehe ich vor und sage ihnen, dass sie dich auf keinen Fall bedrängen sollen, ja?
Könnte das etwas bringen? fragte ich vorsichtig, woraufhin seine Brust, die sich an meinen Rücken lehnte, anfing zu vibrieren, weil er sich ein Lachen unterdrückte.
Na, was denkst du denn? Sie fürchten sich schon bei dem Erklang meines Namens, Chalina.
Findest du das etwa gut?
Na ja, es ist besser, als nicht respektiert zu werden. Ich weiß, du bist der Meinung, dass man das auch mit Liebe erreichen kann, aber ich bin und bleibe, obwohl ich
versuchen
werde mich zu ändern, der Meinung, dass du dich irrst. Sie nutzen einen aus, wenn man zu freundlich wird. Ich spreche da aus eigener Erfahrung.
Ja, ja. Gelangweilt verdrehte ich die Augen und atmete einmal tief durch, ehe ich zu der Tür marschierte, den Schlüssel umdrehte und sie mit einem aufrichtigen Lächeln öffnete.
Mindestens hundert Augen von kleinen Wesen, die wohl genauso wie Largiv Kobolde waren, starrten mich an. Die Weiblichen von ihnen sahen jedoch viel hübscher aus. Ihre blassen kindlichen Gesichter erinnerten mich aus irgendeinem Grund an Porzellanpuppen und wenn sie nicht mit den hellblauen Augen klimpern würden, hätte ich wahrscheinlich

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