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Cruel World

Cruel World

Titel: Cruel World Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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Schwierigkeiten gehabt. >> Vielleicht ist Aaran doch nicht so schlimm wie ich dachte. Er braucht einfach nur eine starke Hand hinter ihm. Dafür bin ich wohl bestens geeignet. Trotzdem weiß ich aber auch, dass ich ziemlich großen Ärger von ihm bekommen werde, nachdem ich das getan habe, was ich vorhabe. Womöglich wird er mich hart bestrafen.<<
>> Willst du etwa einen seiner Männer ermorden?<< fragte Emma mich lachend und obwohl ich das Gefühl hatte, dass dies eine rethorische Frage gewesen ist, gab ich eine Antwort darauf.
>> Was? Nein, natürlich nicht! Wie kommst du denn auf so einen Schwachsinn?<<
>> Na ja...<< Sie holte tief Luft, um etwas zu sagen, doch dann erstarrte sie auf einmal und warf mir einen Blick zu, der soweit ich weiß hieß, dass eine gewisse Person gleich hier hereinkommen würde.
>> Du solltest gehen.<< flüsterte ich, während wir aufstanden. Schmollend umarmte sie mich.
>> Ich vermisse dich jetzt schon.<<
>> Ich dich auch, Emma. Aber ich bin sicherlich bald wieder da.<<
Kaum hatte ich dies gesagt, löste sie sich auch schon von mir und ging zu der Tür, die, kaum als sie die Hand nach der Klinke ausstrecken wollte, geöffnet wurde.
>> Ah, mein liebster Cousin.<< schwärmte sie mit zuckersüßer Stimme, die, wie ich wusste nicht echt war, und drückte ihm einen zarten Kuss auf die Wange bevor sie davonging. Aaran blickte ihr ein wenig verwirrt hinterher und auch ich musste zugeben, dass diese Geste ein bisschen übertrieben gewesen war.
Kopfschüttelnd schloss er die Tür wieder und gesellte sich zu mir. >> Emma ist verrückt.<<
Ich lachte in mich hinein. >> Aber auf eine gute Art.<<
>> Das stimmt wohl.<<
Zu meiner großen Überraschung leuchteten seine Augen heute unglaublich hell und außerdem hatte er kein bisschen sauer geklungen, sondern nur amüsiert. Bei dem Gedanken daran, dass seine gute Laune gleich durch mich womöglich zerstört werden würde, machte mich ziemlich nervös.
>> Dein Arm sieht gut aus.<< bemerkte er und betrachtete ihn, indem er ihn leicht mit den Fingern berührte >> Du solltest aber versuchen, keine zu ruckartigen Bewegungen damit zu machen. Und außerdem wäre es besser, ihn nicht mit schweren Dingen zu belasten. Das könnte der Knochenmarkstruktur schaden.<<
Ich ließ ihn einen Moment gewähren, ehe ich meinen Arm einfach wegzog und mich aufrecht hinstellte. >> Aaran?<<
>> Hm?<<
Als sein Blick meinen traf wurde mir auf der Stelle mulmig im Bauch. Irgendwie hatte ich das Gefühl, als müsse ich einen Mord vor dem obersten Gericht zugeben. Das war doch wohl nicht zu fassen! Aaran würde mich nicht aufhalten können. Ich würde meinen Clan warnen und mich dann ganz schnell im Badezimmer einer alten Wohnung selbst verbrennen. Dann wäre alles vorbei. Jegliche Schmerzen müssten nicht mehr verdrängt werden, sondern würden sich in Luft auflösen. Schon wenn ich daran dachte, bald nichts mehr spüren zu müssen, machte sich Freude in mir breit. Aber ich war nicht wie eine dieser Verrückten. Ich war Chalina-Anastasia Joy, die dem Tod geradewegs ins Auge blickte. Ich fürchtete mich nicht einmal davor, sondern nahm das alles ganz gelassen hin.
Als mir klar wurde, dass Aaran mich abwartend anschaute, musste ich mir innerlich einen Ruck geben, um weiter zu reden.
>> Äh, ich... ich bin jetzt gesund. Also werde ich gehen.<<
Genauso wie ich es erwartet hatte erstarrte er zuerst, bevor sein Gesichtsausdruck gleichzeitig schmerzverzerrt und wütend wurde. Ein leises Grollen kam aus seiner Brust.
Ich wollte auf keinen Fall, dass er ausrastete, weil dann alles, was er in den letzten zwei Monaten unterdrückt hatte, zum Vorschein kommen würde. Die Hölle würde ausbrechen.
>> Ist das dein Ernst?<< fragte er mich plötzlich entsetzt.
Unauffällig zog ich meinen Kopf ein wenig ein. >> Ja.<<
Sein Kiefer spannte sich an, was auf keinen Fall etwas Gutes bedeuten konnte. Vor ein paar Wochen hatte er mir erzählt, dass er sich in solchen Augenblicken zwingen musste nicht die Beherrschung über seinen Körper zu verlieren. Er zwang sich, die Reißzähne zurückzuhalten, die hervorschießen wollten.
>> Aaran?<< fragte ich vorsichtig, als er die Hände so fest zu Fäusten ballte, dass sie anfingen zu knacken.
Er kniff die Augen zusammen. >> Ich habe alles dafür getan, um mich zu bessern, Chalina. Ich habe es nur wegen dir getan, verdammt nochmal!<<
>> Das weiß ich. Aber-<<
>> Nichts, aber!<< schrie er außer sich vor Wut und schlug die Vase auf dem Nachttisch mit einer Faust

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