Cruel World
ist... wunderschön hier. Du scheinst dir ja unglaublich viel Mühe gegeben zu haben.<<
Er öffnete wieder seinen Mund, um etwas zu sagen, als plötzlich eine kindliche Stimme unser beider Aufmerksamkeit auf sich zog.
>> Aaran!<<
Verwundert drehte ich mich um und sah, wie eine kleine Person an mir vorbei- und direkt in Aarans Arme lief.
>> Na, mein Kleiner?<< rief dieser lachend und drehte sich einmal blitzschnell im Kreis herum. >> Meine Güte, du bist aber groß geworden!<<
Mit zusammengezogenen Augenbrauen betrachtete ich die kurzen, hellblonden Haare, die am Kopf des kleinen Jungen wuchsen und fragte mich, was das alles hier zu bedeuten hatte. Warum hatte Aaran mich zu einem Kind geführt? War er meine Überraschung? Was wollte er damit erreichen? Dass ich ab jetzt ein Kind hatte, um das ich mich kümmern soll? Erwartete er ernsthaft von mir, dass ich ein wildfremdes Wesen- Ich erstarrte, als mein Blick zu dem Armreif an seinem Handgelenk glitt. Es bestand aus einem weißen Gummiband und echten, glänzenden Perlen aus verschiedenen Blautönen.
Mein Herz beschleunigte sich, ehe alles um mich herum verschwand. Noch bevor ich es gemerkt hatte, hatten sich meine Augen mit Tränen gefüllt, die nun langsam über meine Wangen liefen. Ich sah das Gesicht des Jungen zwar nicht, aber mir war klar, um wen es sich hier handelte. Das Kind war niemand anderer als mein kleiner, dreijähriger Bruder, Rhys, der nun seinen zierlichen Oberkörper zu mir drehte und mich mit diesen von mir über alles geliebten großen, smaragdgrünen Augen neugierig anschaute.
>> Oh Gott.<< hauchte ich in einem Atemzug und legte mir eine Hand aufs Herz. Ich traute meinen Augen nicht. Wie konnte das wahr sein? Träumte ich etwa? War dies die Traumwelt? Es konnte niemals real sein. Ich hatte bereits die Hoffnung aufgegeben, dass er noch am Leben war. Jetzt jedoch war er wieder vor mir.
Ohne zu wissen was ich tat nahm ich Rhys in meine eigenen Arme. Wir starrten uns einen Augenblick nur an.
Früher war sein Gewicht ein bisschen leichter gewesen. Seine helle Hautfarbe war zwar blasser geworden, doch nicht so, dass es ungesund und käsig aussah, sondern so, als ob er für eine sehr lange Zeit nicht mehr in die Sonne getreten ist. Als ich mit meinen Fingerspitzen über seine Wangen glitt schürzte er die Lippen und wirkte verwirrt. Es war kein Wunder, dass er mich nicht mehr kannte. Schließlich hatten wir uns seit zehn Monaten nicht mehr gesehen und sein Gedächtnis funktionierte nun einmal anders als meines.
>> Wer bit tu?<<
Ich strahlte, als er seinen Kopf zur Seite neigte.
>> Ich bin Chalina-Anastasia Joy, deine große Schwester.<<
Es fühlte sich merkwürdig an, es nach so langer Zeit wieder auszusprechen. Ich konnte noch immer nicht klar denken und piekte ihm deshalb ein paar mal in die Wange. >> Bist du... wirklich da?<<
>> Hä?<< Rhys schnitt eine lustige Grimasse.
>> Chalina, soll ich ihn nehmen?<< fragte Aaran sanft, woraufhin ich zusammenzuckte und anfing zu keuchen.
>> Bist du verrückt? Nein! Er ist
mein
Bruder!
Schon, aber-
Nichts- aber! Kopfschüttelnd sah ich wieder hinab zu Rhys, der überhaupt nicht zu verstehen schien, worum es hier ging. Ich kann es einfach nicht glauben. Mein Engel, ich bin so froh, dass du alles heil überstanden hast! Ich habe dich so unglaublich vermisst.
Schluchzend zog ich ihn noch fester an meine Brust.
Uh! brachte er nur hinaus.
Es war wundervoll seine Wärme wieder zu spüren, ihm sagen zu können wie sehr ich ihn liebe und seinen süßen Duft nach Milch einatmen zu können.
Zalina?
Chalina. verbesserte ich ihn.
Sad is doch. Zalina. meinte er schulternzuckend, woraufhin ich ihm einen fetten Schmatzer auf die Wange gab.
Na schön. Dann bin ich eben Zalina.
Aaran neben mir unterdrückte ein Lachen. Ich glaube, ich lasse euch beide ein wenig allein.
Mit diesen Worten schritt er in die Küche und schloss die Tür hinter sich. Rhys' Gesichtsausdruck verriet mir, dass dieser ganz und gar nicht erfreut darüber war, dass Aaran weggegangen ist.
Seufzend setzte ich mich mit ihm auf die Couch und strich über seine Haare. Rhys?
Hm?
Du weißt gar nicht mehr wer ich bin, richtig?
Doch. widersprach er und lächelte breit Du bit meine Swester.
Die Art und Weise, wie er es aussprach, trieb mir noch mehr Tränen in die Augen. Ich war zwar glücklich, aber auch traurig, weil Aaran ihn mir so lange vorenthalten hat? Meine ganze Trauer um ihn war völlig unnötig gewesen. Es schien ihm ja prächtig zu gehen.
Nist weinen. Zu
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