Cruel World
dumm, Ich bin dir so dankbar, weil du mich gerettet hast, Cooper. Du bist der Beste.
Das ist sehr nett., sagte dieser und holte tief Luft.
Ich konnte mir ganz genau vorstellen, wie wütend Aaran ihn gerade anstarrte. Es war lustig ihn zu ärgern. Vor allem, da ich mich bei ihm nicht bedankt hatte.
Ich habe dich so sehr vermisst. Du wirst einfach nicht glauben, wem ich vor ungefähr einer Woche begegnet bin!
Wem denn?
Ich trat breit grinsend einen Schritt zurück und schaute in seine schneeweißen Augen. Er trug, wie immer, eine schwarze Hose und einen dicken, gleichfarbenen Parka. In seinen dunkelblonden Haaren, die er anscheinend geschnitten hatte, weil sie jetzt höchstens nur noch einen Zentimeter lang waren, befand sich Schnee. Als ich bemerkte, dass seine Lippen blau sind, fiel mir auch auf, dass er furchtbar zitterte und eiskalt war.
Na, Teresha!
Seine Augen weiteten sich, ehe er eine Hand auf sein Herz legte und erleichtert ausatmete. Oh mein Gott! Sie lebt? Wo ist sie? Ich habe sie mehrere Monate lang gesucht, aber aus irgendeinem Grund konnte ich sie nicht aufspüren.
Sie ist in Sicherheit, Cooper. Ihr Vater und sie haben sich einem Clan angeschlossen, dessen Standort abseits der Stadt liegt.
Wo genau?, drängte er mich, Ich muss sie finden, Chalina! Sage es mir, bitte. Ich zögerte einen Moment, weil ich wusste, dass der diesen Ort nicht betreten würde. In dem Wald, der am Nahesten an der Stadt liegt.
Sein Gesicht wurde ausdruckslos. Oh, verdammt.
Mach dir nichts draus., versuchte ich ihn aufzumuntern, weil ich auf keinen Fall wollte, dass mein guter Freund traurig wird, Irgendwann seht ihr euch bestimmt wieder und könnt heiraten.
Das hoffe ich.
Kapitel 19
Jedes mal, wenn ich Aarans Zimmer verließ, bekam ich schöne Geschenke. Hauptsächlich waren es Blumen, aber manchmal auch selbstgemachte Ketten oder Armreifen, die ich ziemlich hübsch fand und auch trug. Das ganze Zimmer duftete bereits nach Pflanzen. Mir machte das nichts aus, doch Aaran schien sich langsam darüber aufzuregen. Er konnte es überhaupt nicht leiden, wenn ich weitere Blumensträuße hereinbrachte. Abgesehen davon jedoch überhäufte er mich ebenfalls mit schönen Dingen, wie Kleider und Schuhe. Ich hatte das Gefühl, er wollte mir somit zeigen, dass ich alles besitzen könnte was ich will, wenn ich nur bei ihm blieb. Abends gingen wir sehr oft hinunter in das Restaurant, wo ich von den anderen Adeligen immer herzlichst gegrüßt wurde. Ich war mir sicher, dass mich viele der Frauen beneideten und tat deshalb so, als wäre ich unglaublich glücklich.
Es gelang mir unglaublich gut die Gefühle, die mich auffressen wollten, in einen Teil meines Herzens zu sperren, um meine letzten Tage so gut es ging genießen zu können. Ich wusste sogar schon, wie ich mein Leben am besten beenden könnte, ohne dabei von Soo-Jung und Chiron-Lee oder von irgendjemand anderem erwischt zu werden. In den letzten sieben Wochen, die ich hier im Regierungsgebäude verbracht habe, war mir es mir wirklich gut gelungen, alles geheim zu halten. Aaran schien es zu freuen, dass ich so viel lachte, aber er ahnte nichts von dem, was ich vorhatte. Jedenfalls dachte ich das, weil er keine Spur von Besorgnis zeigte. Stattdessen war er total lieb zu mir und hatte sogar nach jeglichem Betteln und Anflehen eingewilligt, nachts auf einer Matratze auf dem Boden zu schlafen. Mir war klar, dass er mich sonst ständig hätte verführen wollen.
Meinem Arm ging es deutlich besser. Er tat überhaupt nicht mehr weh und Emma, die sich so liebevoll um mich kümmerte, hat mir vor wenigen Minuten den Gips aufgeschnitten. Das harte Teil fiel auf das Bett, während ich erleichtert aufatmen konnte. >> Na, endlich!<<
>> Sei vorsichtig, Chalina.<< sagte sie sofort und betrachtete die blauen Flecken an meiner Haut. >> Die werden wohl noch eine Weile bleiben. Ich hoffe, das stört dich nicht allzu sehr.<<
>> Ach was. Es gibt Schlimmeres.<<
>> Das stimmt wohl. Solange dein Gesicht hübsch und makellos bleibt, ist alles gut.<<
>> Hmm.<<
Sie legte die Schere zurück in die Nachttischschublade und warf den Gips in den kleinen Mülleimer, der sich unter dem Schreibtisch befand. >> Aaran müsste gleich kommen. Er verteilt gerade das Abendessen an die Kobolde.<<
>> Er hat sich ziemlich gebessert, was das Freundlichsein betrifft.<< murmelte ich nachdenklich >> Ich finde, ich habe viel erreicht.<<
Emma sah alles andere als erfreut aus.
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