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Crush Gier

Crush Gier

Titel: Crush Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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anlegte, ging der andere in die Knie und hob das Hosenbein an. Dann zog er ein kleines, glänzendes Messer aus einem Wadenholster. Lozada verzog keine Miene.
    Wesley sah sie an. »Alles in Ordnung?«
    Sie war immer noch zu durcheinander, um etwas zu sagen, und nickte darum schweigend.
    Einer der Polizisten las Lozada seine Rechte vor, doch der sah über den Beamten hinweg Wesley an. »Was wird mir vorgeworfen?«
    Â»Mord.«
    Â»Interessant. Und wer soll das Opfer sein?«
    Â»Sally Horton.«
    Â»Das Zimmermädchen in meinem Apartment?«
    Â»Das Unschuldslamm kannst du im Gerichtssaal spielen«, sagte Wesley mit einem vielsagenden Seitenblick auf Rennie. »Außerdem verhaften wir dich wegen versuchten Mordes, weil du Wick Threadgill niedergestochen hast.«
    Â»Das ist doch eine Farce.«
    Â»Wir werden ja sehen, was unsere Ermittlungen ergeben, nicht wahr? Bis dahin wirst du auf Staatskosten untergebracht.«
    Â»Morgen Früh bin ich wieder draußen.«
    Â»Wie gesagt, wir werden sehen.« Wesley befahl den beiden Polizisten mit einer Kopfbewegung, ihn hinauszubringen.
    Lozada schenkte Rennie zum Abschied ein Lächeln. »Adieu, Geliebte. Bis bald. Verzeih die Störung. Detective Wesley hat eben eine Schwäche für großartige Auftritte. Damit versucht er
seine anderen Defizite zu kompensieren.« Während er an Wesley vorbeiging, sagte er: »Deinen Schwanz haben sie doch zusammen mit Joe Threadgill verbuddelt.«
    Einer der Polizisten gab ihm einen Stoß in den Rücken. Alle drei verschwanden durch die Tür ins Wohnzimmer. Rennie sackte gegen den Küchentresen.
    Â»Vielen Dank.«
    Â»Nichts zu danken.«
    Â»Sie haben doch gesagt, Sie würden ihn erst verhaften, wenn Sie eindeutige Beweise hätten. Heißt das –«
    Â»Das heißt nur, dass ich meinen Vorgesetzten weich geklopft habe. Er hat mir zugestanden, dass ich Lozada einbuchten darf, während wir alle aufgestellten Fallen abgehen. Wenn wir großes Glück haben – was leider nie der Fall zu sein scheint, sobald es um Lozada geht –, finden wir irgendwas, das ihn belastet.«
    Â»Ich nehme an, bis jetzt haben Sie noch nichts gefunden.«
    Er zuckte gleichmütig mit den Achseln. »Wir können ihn nicht ewig festhalten, ohne Anklage zu erheben, aber wir werden ihn so lange wie möglich in Gewahrsam behalten. Solange wir keinen unwiderlegbaren Beweis vorlegen können, der Wicks Anschuldigung stützt, brauchen wir vor Gericht gar nicht erst die Hosen runterzulassen. Falls der Staatsanwalt in diesem Fall überhaupt vor Gericht gehen würde.«
    Â»Das müsste er doch, oder? Wenn Wick Lozada identifizieren könnte?«
    Â»Die Staatsanwaltschaft würde nur ungern vor die Geschworenen treten, solange sie nichts weiter hat als Wicks Ehrenwort. Schließlich müsste die Vorgeschichte zwischen Wick und Lozada berücksichtigt werden, was Wicks Glaubwürdigkeit schwer einschränkt. Außerdem können sie ihn drüben nicht besonders gut leiden.«
    Â»Bei der Staatsanwaltschaft? Wieso?«
    Ein Polizist streckte den Kopf durch die Tür und sagte zu Wesley: »Er ist unterwegs in die Zelle.«

    Â»Ich komme gleich nach.«
    Der Polizist verschwand wieder. Rennie folgte Wesley ins Wohnzimmer, wo noch immer die Kerzen brannten. Die Luft war stickig und schwer. Sie trat an eines der Fenster und öffnete es, damit das Zimmer durchlüften konnte. Vor ihrem Haus fuhren mehrere Streifenwagen mit blinkendem Blaulicht ab.
    Auf dem Trottoir hatten sich Nachbarn im Pyjama versammelt und unterhielten sich raunend. In ihrer Mitte stand Mr. Williams wie auf einer imaginären Bühne und gestikulierte theatralisch.
    Â»Woher wussten Sie, dass Lozada hier ist, Detective? Observieren Sie meine Wohnung immer noch?«
    Â»Nein. Wir wurden angerufen. Von Ihrem Nachbarn. Einem Mr. Williams. Er sagte, hier sei irgendwas faul.«
    O Gott, was für ein Albtraum.
    Wesley stand mitten im Raum und sah sich langsam um. Die Rosen entgingen ihm nicht. Als er sich zuletzt wieder Rennie zuwandte, sagte er: »Ich habe heute mit jemandem aus dem Verwaltungsrat des Krankenhauses gesprochen. Er sagte, Sie hätten den Posten angenommen, der durch Dr. Howells Tod frei geworden ist.«
    Ihr Kinn hob sich. »Ich habe heute Nachmittag zugesagt. Nachdem ich mit Ihnen gesprochen hatte. Ich habe begriffen, dass es egal ist, ob ich zu-

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