Crush Gier
oder absage. Sie werden so oder so glauben, dass ich Lozada angeheuert habe, um Lee zu töten, unabhängig davon, ob ich den Posten annehme oder nicht.«
Er deutete auf die Rosen. »Herzlichen Glückwunsch.«
»Wir haben hier nicht gefeiert, falls Sie das glauben sollten. Das war alles schon so, als ich aus dem Krankenhaus nach Hause kam. Er ist schon wieder in meine Wohnung eingebrochen.«
»Sie haben aber nicht die Polizei gerufen.«
»Dazu hatte ich keine Gelegenheit mehr.«
Er nahm ihre zerknitterten Kleider in Augenschein. »Er hat mich bedroht!«, wehrte sie sich. »Er hat diese, diese total wahnsinnige fixe Idee, dass ich seine Geliebte werde.« Sie gab alles
wieder, was Lozada zu ihr gesagt hatte, sogar die peinlichsten Bemerkungen. »Er hat mich abgetastet. Er wollte sich überzeugen, dass ich nicht verdrahtet bin.«
»Verdrahtet?«
»Als ich den Mord an Lee Howell erwähnte, hat er mich durchsucht. Er fürchtete, ich könnte mit Ihnen zusammenarbeiten und ihn in die Falle locken wollen.«
»Na, wir wissen ja beide sehr gut, dass das nicht stimmt.«
Erbost über seinen ironischen Tonfall, sagte sie: »Detective, ich habe ihn ganz bestimmt nicht eingeladen. Wieso nehmen Sie das an?«
»Haben Sie irgendwas zerbrochen?«
»Im Bad. In der Badewanne hatte er noch einen Strauà abgestellt. Ich war so wütend, dass ich die Vase umgestoÃen habe.«
»Mr. Williams war da gerade im Garten und wartete darauf, dass sein Hund sein Geschäft machte. Er hat das Krachen gehört und versucht, Sie anzurufen, ob irgendwas passiert sei.« Wesleys Blick fiel auf das schnurlose Telefon auf dem Couchtisch.
Rennie nahm es hoch und streckte es Wesley hin. Es war nicht nur tot, sondern schon so lange abgeschaltet, dass sogar der lästige Alarmton verstummt war.
»Wahrscheinlich wollte er nicht gestört werden«, bemerkte sie leise.
»Wahrscheinlich.«
Sie stellte das Telefon wieder an seinen angestammten Platz auf dem Tisch und zuckte dann zurück. »Hätte ich das lieber nicht berühren sollen?«
»Er hinterlässt keine Fingerabdrücke. AuÃerdem tut das nichts zur Sache. Dass Lozada hier war, wissen wir bereits, und hier hat kein Verbrechen stattgefunden.«
»Seit wann ist Einbruch kein Verbrechen mehr? Er ist heimlich eingedrungen und hat sich hier wie zu Hause gefühlt.«
»Ganz genau. Mr. Williams hat der Kollegin in der Notrufzentrale erklärt, dass Ihr Besucher sich ausgesprochen wohl zu fühlen
schien. Gleich nachdem er den Vorfall gemeldet hatte, sagte er: âºAch, Moment mal, ich kann sie und einen Mann hinter dem Küchenfenster stehen sehen. Offenbar ist nichts passiert, sie scheint ihn gut zu kennen.â¹ Etwas in der Art. Zum Glück war die Beamtin auf Draht. Sie hat Ihren Namen und die Adresse wiedererkannt, und sie wusste, dass ich â«
»Dass Sie mir nachspioniert hatten.«
»Darum rief sie mich an. Sie erzählte mir, sie hätte eben einen merkwürdigen Notruf von Ihrem Nachbarn erhalten. Sie und ein Mann würden es in Ihrer Küche treiben.«
»So würde ich es kaum umschreiben. Ich hatte Angst, wie Sally Horton zu enden, wenn ich Widerstand leisten würde.«
»Möglich.«
»Warum legen Sie immer alles zu meinen Ungunsten aus?«
Er sah sie nur an und wandte sich dann ab. »Ich muss los.«
Er war schon an der Tür, als sie ihn abfing, ihn am Arm packte und herumzerrte. »Ich habe eine Antwort verdient, Detective.«
»Schön. Die sollen Sie haben«, antwortete er gepresst. »Sie haben mir noch keinen Anlass gegeben, Ihnen zu vertrauen, Doktor, aber dafür jede Menge Gründe, es nicht zu tun.«
»Wie könnte ich Sie denn überzeugen, dass ich die Wahrheit sage? Hätten Sie Ihre Meinung geändert, wenn Lozada mich heute Nacht umgebracht hätte?«
»Nicht unbedingt«, erwiderte er und zuckte blasiert mit den Achseln. »Auch Sally Horton war seine Geliebte, bis er sie umgebracht hat.«
20
»Er möchte sie nur glücklich machen.«
»Machst du Witze?«
»Hör auf, mich so anzuschauen, Wick«, beschwerte sich Oren.
»Das habe nicht ich gesagt. Sie hat behauptet, er hätte das gesagt.«
Wick war zwei Tage auf der Intensivstation geblieben. Während der letzten fünf Tage war er in einem Privatzimmer untergebracht, von wo aus er die Skyline der
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