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Crush Gier

Crush Gier

Titel: Crush Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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heiß gemacht hatte.«
    Â»Raffinierte Schlussfolgerung, Detective.«
    Oren überhörte die zynische Bemerkung. »Man sollte sie mal fragen, warum sie ausgerechnet an diesem Tag ihre Unschuld bewahren wollte.«
    Â»Und hat sie jemand gefragt?«
    Â»Ich weiß es nicht. Ich bezweifle es. Denn hier wird es wirklich interessant. Niemand wurde offiziell befragt. Es gab keine Zeugenvernehmungen, keine gerichtliche Untersuchung, rein gar nichts. T. Dan hatte tiefe Taschen. Offenbar hat er genug Geld
unter die Leute gebracht, um die Sache zu beerdigen, bevor Colliers Leichnam auch nur kalt geworden war. Der Tod wurde zum Unfall erklärt … und zwar noch am Tatort. Akte zu. Alle gehen glücklich nach Hause, Colliers Witwe eingeschlossen. Sie verlässt Dalton und zieht in ihr neues, komplett möbliertes Apartment in Breckenridge, Colorado. Und sie fährt in ihrem glänzenden neuen Jaguar dorthin.«
    Wick dachte über Orens Argumente nach und sagte schließlich: »Du hast vorhin selbst von mangelnder Glaubwürdigkeit gesprochen. Ich glaube nichts davon.«
    Â»Warum nicht?«
    Â»Die Polizei und das Sheriffbüro haben zugegeben, einen tödlichen Zwischenfall mit einer Schusswaffe unter den Teppich gekehrt zu haben?«
    Â»Nein. Die Berichte waren kurz, aber korrekt. Angeblich gab es keine Hinweise, die darauf hingedeutet hätten, dass es sich nicht um einen Unfall handelte. Allerdings habe ich den ehemaligen Polizisten aufgespürt, der damals als Erster am Tatort war.«
    Â»Ehemalig?«
    Â»Er hat die Truppe verlassen und installiert inzwischen Satellitenschüsseln. Aber er erinnert sich noch gut daran, wie er den Notruf bekommen hat und zum Haus der Newtons rausgefahren ist. Er sagte, so was Schräges hätte er noch nie erlebt.«
    Â»Was denn?«
    Â»Ihr Benehmen. Sollte man nicht annehmen, ein junges Mädchen, das eben jemanden erschossen hat, ob nun absichtlich oder versehentlich, wäre ein kleines bisschen aufgeregt? Oder durcheinander? Würde ein paar Tränen vergießen? Gar Reue zeigen? Oder zumindest nervös die Hände ringen?
    Er sagte, Rennie Newton hätte cool wie die Eiskönigin dagesessen. Die großen grünen Augen waren nicht mal feucht. Dabei war sie erst sechzehn, vergiss das nicht! In dem Alter sind die Kids noch verdammt labil. Er sagte, sie hätte ihm ohne Stocken erzählt, was passiert war.

    T.Dan und Mrs. Newton saßen links und rechts von ihr. T.Dan zog über Collier her, der versucht hätte, seine Tochter zu vergewaltigen. Das würde mal wieder zeigen, meinte er, dass man niemanden so gut kennt, wie man glaubt. Die Mutter weinte währenddessen leise in ihr Taschentuch. Sie hatte nichts gehört, nichts gesehen, nichts geahnt, und ob die Beamten vielleicht was zu trinken möchten. Der Ex-Bulle sagte, es sei absolut gespenstisch gewesen, fast wie aus einer Episode von Akte X.«
    Wick versuchte in seiner Fantasie das Bild der sechzehnjährigen Rennie heraufzubeschwören, die seelenruhig erzählte, dass sie, und sei es auch nur zufällig, einen Mann erschossen hatte. Er konnte es nicht. Auch das Bild des hemmungslosen Teenagers, das ihm Crystal geschildert hatte, überstieg seine Fantasie, ebenso wie die Vorstellung von Rennie Newton als jungem Nymphchen, das einen verheirateten Mann in Versuchung geführt hatte. Nichts von dem, was er über ihre Vergangenheit gehört hatte, passte mit ihrem jetzigen Leben zusammen.
    Oren sagte: »Ich muss mal wieder los. Schlaf dich aus. Kann ich dir noch was Gutes tun, bevor ich gehe?«
    Wick schüttelte den Kopf.
    Â»Ich geh gern für dich runter zum Zeitschriftenstand und –«
    Â»Nein danke.«
    Â»Na gut. Ich komme heute Abend noch mal mit Grace vorbei. Irgendwann nach dem Abendessen. Glaubst du, du erträgst es, wenn die Mädchen mitkommen?«
    Â»Klar, das wäre echt nett.«
    Â»Sie nerven uns schon die ganze Zeit, dass sie dich besuchen möchten. Ich verspreche dir, dass wir nicht lange bleiben werden.«
    Wick rang sich ein Lächeln ab. »Ich freu mich drauf.«
    Oren nickte und ging zur Tür, wo er noch einmal stehen blieb, eine Hand auf dem Türknauf. »Mal ganz im Ernst, Wick. Okay?«
    Â»Okay.«

    Â»Von Mann zu Mann. Partner zu Partner.«
    Wick zog ungeduldig die Stirn in Falten. »Was ist denn?«
    Â»Sie hat’s dir angetan, oder?«
    Wick drehte den Kopf zum

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