Crush Gier
gegeben, eine Putzkolonne in sein Apartment zu schicken, die dort aufräumen und alle Spuren der Durchsuchung beseitigen sollte. AuÃerdem hatte er alle Räume nach Wanzen oder Spionagekameras absuchen lassen.
»Die Wohnung ist sauber«, hatte sein Anwalt gemeldet, als sie seine Freilassung mit einigen Drinks im City Club gefeiert hatten. »Und zwar in jeder Hinsicht.«
Der Anwalt fragte Lozada nie nach Schuld oder Unschuld. Lozada zahlte ihm ein exorbitantes Jahresgehalt, das es ihm ermöglichte, sich ganz und gar auf seinen einzigen Klienten zu konzentrieren und ausgiebig Golf zu spielen. AuÃerdem konnte er das Leben eines reichen Playboys führen. Die Frage nach Lozadas Schuld oder Unschuld stand nicht gerade weit oben auf seiner Prioritätenliste.
»Allerdings ist es nur vorübergehend sauber«, warnte er. »Achten Sie in Zukunft darauf, wer bei Ihnen ein und aus geht.«
Lozada brauchte keine Warnungen. Er hatte bereits dem Portier Bescheid gegeben, dass er in Zukunft auf den Reinigungsdienst verzichten würde. Er hatte einen eigenen Haushälter eingestellt, der ihm von einem ehemaligen â und äuÃerst zufriedenen â Kunden vermittelt worden war. Man hatte ihm versichert, dass der junge Mann überaus fähig und vor allem äuÃerst vertrauenswürdig war.
Frauen würden auch keine mehr in die Wohnung kommen â Rennie natürlich ausgenommen. Er hatte diese blöde Kuh, diese Sally Horton, doch nur benutzt, weil sie gerade verfügbar gewesen war, was sich als eine gefährliche Nachlässigkeit herausgestellt
hatte. Von nun an würde er auf jeden Sex verzichten, bis er Rennie zu sich geholt hatte.
Er hatte so gute Fortschritte bei ihr gemacht, bis dieser Wesley mit gezogener Kanone hereingeplatzt war wie ein Held aus einem billigen Serienkrimi. Was für ein Witz. Hatte er gar nicht gemerkt, wie lächerlich er aussah?
Rennie hatte die Unterbrechung nicht zum Lachen gefunden. Ganz offenkundig war sie zu Tode beschämt gewesen, dass eine Horde tölpelhafter Bullen in ihr Heim getrampelt kam und die Ãberraschung vermasselte, die er ihr bereitet hatte. Nein, sie hatte ganz und gar nicht glücklich über Wesleys unangemeldeten Besuch gewirkt.
Nachdem er sich eine halbe Stunde intensiv mit seinen Skorpionen beschäftigt hatte, stand er lange unter der Dusche, um alle Erinnerungen ans Gefängnis abzuwaschen. Er rasierte sich gründlich, denn die stumpfen Einwegklingen im Knast hatte er nicht an seine zarte Haut gelassen, und absolvierte anschlieÃend seine rituelle Abflussreinigung und Handtuchentfernung.
Danach genehmigte er sich ein paar Tequilas zu dem Gericht, das er aus seinem Lieblingsrestaurant hatte kommen lassen. Normalerweise lieferte das Restaurant keine Speisen auÃer Haus, doch das gehörte zu Lozadas VIP-Behandlung.
Ãber einem letzten Absacker wählte er Rennies Nummer. SchlieÃlich meldete sich ihr Anrufbeantworter. »Dies ist der Anschluss von Dr. Rennie Newton. Bitte hinterlassen Sie Ihren Namen und die Telefonnummer. Falls es sich um einen Notfall handelt â«
Er legte auf. Er wollte sie unbedingt sehen, aber vielleicht würde sie seine Begierde nicht für einen Notfall halten. Während er sein Glas leer trank, versuchte er noch zweimal, sie anzurufen, im Krankenhaus und zu Hause, doch ohne jeden Erfolg.
Auch recht, dachte er, morgen war auch noch ein Tag. Er würde sie einfach zum Abendessen einladen. Es wäre ihr erstes offizielles Date. Bei dem Gedanken, mit ihr an seiner Seite in ein
elegantes Restaurant zu treten, musste er lächeln. Er würde mit ihr nach Dallas hinüberfahren. In ein möglichst nobles, schickes Restaurant. Er würde ihr morgen ein sexy schwarzes Kleid kaufen und sie damit überraschen. Er würde ihr beim Anziehen helfen, bei der Unterwäsche angefangen, damit alles perfekt und in seinem Sinne war. Sie würde fantastisch, atemberaubend aussehen. Er würde seinen neuen Anzug tragen. Alle würden sich nach ihnen umdrehen. Und jeder würde sehen, wie weit Lozada es gebracht hatte.
Nach den drei Nächten auf einer Pritsche mit einer muffigen Matratze freute er sich darauf, wieder in seinem eigenen breiten Bett zu schlafen. Nackt lieà er sich zwischen die seidenen Laken gleiten und schwelgte in der glatten Berührung auf seiner haarlosen Haut. Er schlief ein, während er sich leise rieb und dabei an das
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