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Crush Gier

Crush Gier

Titel: Crush Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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stand eine offene Keksschachtel.
    Â»Suppe oder Haferschleim?«
    Unter Schmerzen ließ er sich auf einem Stuhl an dem runden Holztisch nieder. »Sonst gibt es nichts?«
    Â»Falls das mit dem Luchs nicht ernst gemeint war. Aber den müssten Sie sich selbst zubereiten.«
    Â»Was für eine Suppe?«
    Es war eine Kartoffelcremesuppe, und sie schmeckte besser als alles, was er je gegessen hatte. Rennie hatte als Basis eine Dosensuppe aufgemacht, sie dann mit einem Schuss Sahne, Milch, Butter und Gewürzen verfeinert und danach die Suppenschüssel mit geriebenem Cheddar bedeckt und kurz in die Mikrowelle gestellt, bis der Käse geschmolzen war. Ihre Bewegungen waren ökonomisch und exakt. Wie die einer Chirurgin.
    Â»Verglichen mit dem Fraß im Krankenhaus war das eindeutig Haute Cuisine«, sagte er, während er den Teller mit einem Toastbrocken auswischte. »Und was gibt’s zum Mittagessen?«
    Â»Das werden Sie verschlafen.«
    Â»Ich kann jetzt nicht schlafen, Rennie. Ich bin nicht aus dem Krankenhaus getürmt und hab mir den Arsch aufgerissen, um hierher zu kommen, nur um mich ins Bett zu legen, kaum dass ich angekommen bin.«
    Â»Tut mir Leid. Aber genau das brauchen Sie, und genau das werden Sie. Ich hatte noch keinen Patienten, der so schlecht ausgesehen hat wie Sie und das überlebt hat. Eigentlich müsste ich den Krankenwagen rufen und Sie auf der Stelle ins Kreiskrankenhaus bringen lassen.«
    Â»Ich würde sofort wieder abhauen.«
    Â»Darum habe ich auch noch nicht angerufen.« Sie hatte seinen Teller gespült und trocknete jetzt ihre Hände ab. »Schaffen wir Sie nach oben und sehen zu, dass wir Sie ausgezogen kriegen.«
    Â»Ich habe schon geschlafen, Rennie. Unter dem Baum.«

    Â»Wie lang?«
    Â»Lang genug.«
    Â»Ganz bestimmt nicht lang genug.«
    Â»Ich werde nicht schlafen.«
    Â»O doch.«
    Â»Da müssten Sie mir schon was einflößen.«
    Â»Schon geschehen.«
    Â»Wie bitte?«
    Â»Ich habe ein starkes Schmerzmittel und eine Schlaftablette zermahlen und in Ihre Suppe gerührt. Sie werden gleich Schäfchen zählen.«
    Â»Verflucht noch mal! Ich werde trotzdem wach bleiben!«
    Sie lächelte. »Das schaffen Sie nicht. Das Schlafmittel wird Ihnen alle Lichter auspusten. Sie werden es entschieden gemütlicher haben, wenn Sie sich vorher von mir ins Bett bringen lassen.«
    Â»Wir müssen reden, Rennie.«
    Â»Das werden wir auch. Wenn Sie ausgeschlafen haben.«
    Sie schob ihre Hand unter seinen Ellbogen und hievte ihn aus dem Stuhl. Oder versuchte es zumindest. Seine Beine fühlten sich schon jetzt wacklig an, und in seinen Zehen spürte er jenes unverkennbare Kribbeln, das diesmal bestimmt nicht durch Hyperventilation, sondern eindeutig durch ein Betäubungsmittel verursacht wurde.
    Â»Legen Sie den Arm um meine Schultern.« Er tat, wie ihm geheißen. Sie schob den Arm um seine Taille und führte ihn quer durch das Wohnzimmer zu der offenen Treppe an der Wand gegenüber.
    Â»Ich fühl mich wirklich ein bisschen schläfrig«, lallte er auf der Treppe. »Meine Ohren klingeln. Wann lässt die Wirkung wieder nach?«
    Â»Das hängt vom Patienten ab.«
    Â»Das ist keine Antwort.«
    Oben gab es eine Galerie mit Blick auf das Wohnzimmer. Mehrere
Türen gingen davon ab. Sie führte ihn durch eine davon in ein Schlafzimmer. Das Bett war ungemacht. »Ist das Ihr Schlafzimmer?« , fragte er.
    Â»Es ist das einzige bezogene Bett.«
    Â»Ich darf in Ihrem Bett schlafen?«
    Sie lehnte ihn gegen einen frei stehenden Schrank. »Arme hoch.« Er folgte und sie zog das T-Shirt über seinen Kopf. Dann ging sie in die Hocke und half ihm aus den Schuhen. »Und jetzt ziehen Sie die Hose aus und legen sich hin.«
    Â»Aber Dr. Newton, ich hätte nicht gedacht, dass Sie so forsch rangehen. Dass Sie… Was ist das?« Sie hatte etwas aus der untersten Schrankschublade geholt.
    Â»Das ist eine Spritze.« Sie stand wieder auf, hielt die Spitze aufrecht und klopfte mit dem Fingerrücken gegen die durchsichtige Plastikröhre. »Und Sie kriegen jetzt den Hintern voll mit Antibiotika.«
    Â»Brauch ich nicht.«
    Â»Keine Widerrede, Wick.«
    Nein, sie schien absolut nicht auf Widerworte eingestellt. Außerdem hätte er ohnehin keine mehr geben können. Seine Zunge war inzwischen so flink wie ein Walross. Seine Beine waren stabil wie

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