Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Crush Gier

Crush Gier

Titel: Crush Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
Vom Netzwerk:
Säulen aus Wackelpudding. Er brauchte dringend ein paar Streichhölzer für seine Augen.
    Also knöpfte er seine Hose auf, ließ die Jeans zu Boden sinken und strampelte sie von seinen Füßen. Wahrscheinlich hatte sie erwartet, dass er eine Unterhose trug. Tja, falsch gedacht, Dr. Newton. Er stolzierte – soweit man in Trance stolzieren konnte – zum Bett und legte sich hin.
    Â»Auf den Bauch, bitte.«
    Â»Sie verstehen überhaupt keinen Spaß«, brummelte er sabbernd.
    Rennie bestrich eine Stelle auf seinem Hintern mit Alkohol und jagte ihm dann die Nadel in den Muskel.
    Â»Leck mich am –«

    Â»Das könnte ein bisschen wehtun.«
    Â»Â â€“ Arsch! Vielen Dank für die Warnung.« Er biss die Zähne zusammen, bis er die endlos erscheinende Injektion überstanden hatte.
    Sie ließ die leere Spritze auf dem Nachttisch liegen und sagte: »Bleiben Sie, wie Sie sind. Ich werde jetzt die Wunde versorgen.«
    Er wollte noch etwas Witziges erwidern, vergaß es aber gleich wieder. Das Kissen fühlte sich viel zu gut an.
    Im Dämmerzustand bekam er mit, wie sie die Wundnaht mit einer kühlen Flüssigkeit reinigte und dann einen frischen Verband auflegte. Dass sie ihn mit einem Laken und einer dünnen Decke zudeckte, spürte er nur noch am Rande seines Bewusstseins. Der Raum schien dunkler zu werden. Mit letzter Kraft schlug er noch einmal die Augen auf und sah sie am Fenster stehen, wo sie die Fensterläden zuklappte. In der letzten Millisekunde vor der Dunkelheit sah er ihre Silhouette vor dem hellen Sonnenlicht. Ihre Figur war genau umrissen. Sie trug keinen BH.
    Er stöhnte. Heiliger Hammer.
    Oder auch nicht.
    Â 
    Als er aufwachte, lag er halb auf dem Rücken und halb auf seiner weniger schmerzenden rechten Seite. Das Zimmer war leer, doch unter der geschlossenen Tür zum Bad lag ein schmaler Lichtstreifen. Er drehte den Kopf zum Fenster. Die Läden waren immer noch zugeklappt.
    Mein Gott, was hatte Sie ihm nur gegeben? Wie lange hatte er geschlafen? Den ganzen Tag? Zwei Tage? Drei?
    Just in diesem Augenblick ging das Licht unter der Badezimmertür aus. Lautlos schwang die Tür auf. Rennie trat ins Zimmer, umhüllt von einer Wolke aus Seifen- und Shampooduft. Sie sah aufs Bett und erkannte, dass er wach war und sie beobachtete.
    Â»Entschuldigen Sie, ich hätte den Föhn nicht benutzen sollen. Ich hatte schon befürchtet, dass er Sie aufwecken könnte, aber
Sie haben so fest geschlafen, dass ich dachte, ich könnte es riskieren.«
    Â»Wie spät ist es?«
    Â»Kurz vor sechs.«
    Ihre nackten Füße huschten leise über den Holzboden, dann stand sie an seinem Bett. »Wie fühlen Sie sich, Mr. Threadgill?«
    Er sah sie an. »Können wir uns nicht duzen, nachdem Sie mir schon eine Spritze in den nackten Arsch gerammt haben?«
    Sie antwortete nichts, doch an dem leisen Zucken in ihrem Mundwinkel las er ab, dass sie sich geschlagen gab.
    Als sie sich bückte, um ihn genauer anzusehen, senkte sich ihr Haar wie ein Vorhang zu beiden Seiten ihres Gesichts nach unten. Sie warf es über ihre Schulter, um es zurückzuhalten. »Also gut. Kann ich dir irgendwas bringen?«
    Haare, Augen, Haut, Lippen. Sie war eine wunderschöne Frau. Das hatte er schon gedacht, als er sie zum allerersten Mal auf Orens Fotos gesehen hatte. Schon damals hatten ihn die Leidenschaft gepackt und das Lügen begonnen. Er hatten Oren und sich selbst belogen, erst was seine Meinung über sie anging, später über seine Objektivität. Das Lügen hatte erst aufgehört, als er ihr auf der Hochzeitsfeier in die Augen geschaut hatte. Im selben Moment war ihm klar geworden, dass er jegliche professionelle Distanz verloren hatte. Die war zusammen mit ihm in ihren tiefen, grünen Augen ertrunken.
    Während der vielen Jahre im Polizeidienst hatte er mit den unterschiedlichsten Frauen zu tun gehabt: Huren und Hausfrauen, Betrügerinnen und Lügnerinnen, Diebinnen und Heilige. Frauen im Trainingsanzug, die es als ihre persönliche Mission betrachteten, jeden Mann in ihrer Umgebung symbolisch zu kastrieren, und Frauen, die sich zur Erheiterung und Unterhaltung von Männern auszogen.
    Oren hatte Recht gehabt, als er behauptet hatte, Wick hätte noch nie eine bedeutungslose Begegnung mit einer Frau erlebt. Jede Einzelne war für ihn aus dem einen oder anderen Grund

Weitere Kostenlose Bücher