Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Crush Gier

Crush Gier

Titel: Crush Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
Vom Netzwerk:
die
über dem Kadaver des Luchses gekreist hatten. Er weigerte sich, das Thema fallen zu lassen. Hatte er nicht das Recht, wenigstens eine ihrer vielen Masken zu lüften? Er wollte wenigstens einen kurzen Blick auf ihr wahres Wesen werfen, um eine Ahnung davon zu bekommen, was ihren zwanghaften Ordnungsdrang ausgelöst hatte, was sie so abweisend gegenüber jeder menschlichen Berührung außerhalb der sterilen Sicherheit eines Operationsraumes gemacht hatte. Wenigstens ein einziges Mal wollte er die wahre Rennie Newton sehen.
    Â»Was ist damals wirklich im Arbeitszimmer deines Vaters passiert?«
    Die Messerklinge knallte hart und zornig auf das Schneidebrett. »Hat dir Detective Wesley nicht schon alles erzählt?«
    Â»Doch. Und ich habe den Polizeibericht gelesen.«
    Â»Dann weißt du alles.«
    Â»Da drin stand bloß Scheiße. Ich will von dir hören, was damals passiert ist.«
    Sie war mit den Tomaten fertig und spülte jetzt das Messer ab. Während sie es am Geschirrtuch trockenrieb, warf sie ihm einen sardonischen Blick zu. »Lüsterne Neugier, Wick?«
    Â»Hör auf damit.« Er gab sich alle Mühe, seinen Zorn zu zügeln. »Du weißt genau, dass ich nicht deshalb frage.«
    Sie stemmte die Arme auf die Theke und beugte sich vor. »Und warum fragst du dann? Erklär mir, warum es dir so schrecklich wichtig ist, alles darüber zu erfahren.«
    Er beugte sich ebenfalls vor, um ihr möglichst nahe zu sein. »Das weißt du genau, Rennie«, flüsterte er. Die Bedeutung seiner Worte war unmissverständlich. Nur für alle Fälle legte er seine Hand über ihren Handrücken und umfasste mit den Fingern ihr Handgelenk.
    Sie senkte den Kopf. Er hatte den Eindruck, dass sie auf ihre beiden Hände starrte, doch sehen konnte er nur ihren Haarwirbel und den natürlichen Scheitel. Eine halbe Minute verstrich, ehe sie ihre Hand unter seiner hervorzog.

    Â»Das kann nicht gut ausgehen, Wick.«
    Â»Wobei du mit das diese Dreiecksgeschichte meinst, in der wir stecken? Du, ich und Lozada?«
    Â»Es gibt kein Dreieck.«
    Â»Mach dir nichts vor, Rennie.«
    Â»Ihr zwei hattet schon eine Rechnung offen, bevor du überhaupt wusstest, dass es mich gibt.«
    Â»Stimmt, aber du hast eine ganz andere Dimension in die Sache gebracht.«
    Â»Eure Fehde geht mich nichts an«, weigerte sie sich standhaft.
    Â»Warum bist du dann hier herausgekommen?«
    Â»Ich brauchte Zeit für mich allein.«
    Â»Du hast gehört, dass Lozada entlassen werden sollte.«
    Â»Ja, aber –«
    Sein Handy läutete. Er griff danach, warf einen Blick auf die Nummer im Display und fluchte leise. »Am besten bringe ich das gleich hinter mich.« Er nahm das Handy mit durchs Wohnzimmer auf die Veranda. Erst als er sich auf der Schaukel niedergelassen hatte, nahm er das Gespräch an. »Hallo.«
    Â»Wo zum Teufel steckst du?«
    Â»Und du willst mir gar nicht Hallo sagen?«
    Â»Wick –«
    Â»Schon gut, schon gut.« Er seufzte schwer. »Ich habe dieses Krankenhaus einfach nicht mehr ausgehalten, Oren. Du weißt, wie es mir auf den Geist geht, nichts zu tun. Noch einen Tag in diesem Bett, und ich wäre total ausgetickt. Darum bin ich weg. Ich habe meinen Wagen von deinem Haus abgeholt und bin die Nacht durchgefahren. Heute Morgen gegen, äh, fünf, schätze ich, bin ich in Galveston angekommen. Dann hab ich fast den ganzen Tag verschlafen und mich ansonsten in der Meeresbrise wesentlich besser erholt als im Krankenhaus, wo man doch keine fünf Minuten Ruhe hat.«
    Nach einer viel sagenden Pause eröffnete ihm Oren: »Dein Haus in Galveston ist immer noch verrammelt und verriegelt.«
    Scheiße. »Woher weißt du das?«
    Â»Weil ich die Kollegen habe nachschauen lassen.«
    Â»Wozu?«
    Â»Ich warte auf eine Erklärung, Wick.«
    Â»Na schön, ich habe auf dem Heimweg einen kleinen Abstecher gemacht. Wieso die Aufregung?«
    Â»Du bist bei ihr, stimmt’s?«
    Â»Ich bin schon ein großer Junge, Oren. Ich muss mich nicht rechtfertigen für –«
    Â»Weil sie ganz zufällig ebenfalls ausgeflogen ist. Aus dem Krankenhaus. Aus ihrem Haus. Ihr aufmerksamer Nachbar hat mir erzählt, dass er einen krank und unterernährt aussehenden Mann beobachtet hat, der mitten in der Nacht an ihre Tür geklopft hat.«
    Â»Steht der Typ eigentlich Tag und Nacht am

Weitere Kostenlose Bücher