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Crush Gier

Crush Gier

Titel: Crush Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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viele mitleidige Blicke einstecken müssen, was sie hasste und was sie so gut wie möglich zu ignorieren versuchte.
    Im Grunde war die Ernennung zum Chef irgendeiner Abteilung vor allem mit Wagenladungen von Papierkram, ständigen Personalquerelen und unausgesetztem Gezänk mit dem Verwaltungsrat um einen höheren Etat verbunden. Nichtsdestotrotz war es ein begehrter Titel, und sie hatte ihn begehrt.
    Dann, nur drei Tage nach der Zeitungsmeldung, hatte Lee noch einmal Schlagzeilen gemacht, weil er auf dem Parkplatz des Krankenhauses ermordet worden war. In Detective Wesleys Augen war das verdächtig kurz nach seiner Ernennung geschehen und gebot weitere Ermittlungen. Schließlich war es sein Job, allen Spuren nachzugehen. Und natürlich würde Lees berufliche Rivalin zu den ersten Verdächtigen zählen. Das Treffen morgen bedeutete demzufolge nur, dass der Detective gründlich arbeitete und noch einmal alle Möglichkeiten durchgehen wollte.
    Sie würde sich deswegen nicht den Kopf zerbrechen. Auf gar keinen Fall. Sie würde Wesley nicht weiterhelfen können. Sie würde seine Fragen wahrheitsgemäß und nach bestem Wissen beantworten und Schluss. Sie brauchte sich wirklich keine Sorgen zu machen.
    Andererseits machten ihr die Rosen durchaus Sorgen.
    Sie starrte die Blumen an, als würden sie die Identität ihres Absenders preisgeben, wenn sie nur ausreichend eingeschüchtert wurden. Sie starrte sie so lange an, dass sie den Strauß erst doppelt und dann vierfach sah, ehe sie ihn abrupt wieder fixierte – weil sie einen weißen Umschlag entdeckt hatte.
    Tief zwischen den Blättern versteckt, war er ihr bis jetzt entgangen. Sie schob die Finger vorsichtig zwischen den Dornen hindurch und zog die Karte aus dem Umschlag, der mit einem dünnen Satinband an einem Stiel in der Mitte des Buketts befestigt war.
    Die Hand, der sie ihren Ruf als außergewöhnlich talentierte
Chirurgin verdankte, hob die Karte mit leisem Tremor an. Eine einzige, maschinell geschriebene Zeile stand darauf:
    Ich bin verrückt nach Dir.

3
    Â»Onkel Wick!«
    Â»Onkel Wick!«
    Die beiden Mädchen stürmten auf ihn zu wie zwei Footballspieler, die ihren Gegner über den Haufen rennen wollen. Obwohl offiziell schon Teenager, demonstrierten sie ihre Zuneigung, vor allem für ihren über alles geliebten Onkel Wick, immer noch mit kindlichem Überschwang.
    Â»Du warst echt ewig nicht mehr hier, Onkel Wick. Ich hab dich total vermisst.«
    Â»Ich habe euch auch vermisst. Seht euch nur an. Könntet ihr bitte endlich aufhören zu wachsen? Bald seid ihr so groß wie ich!«
    Â»Niemand ist so groß wie du, Onkel Wick.«
    Â»Michael Jordan schon.«
    Â»Niemand, der kein Basketballspieler ist, meine ich.«
    Laura, die Jüngere, verkündete: »Mom hat endlich erlaubt, dass ich mir die Ohrläppchen piercen lasse«, was sie sofort voller Stolz vorführte.
    Â»Keine Nasenstecker, hoffe ich.«
    Â»Dad würde austicken.«
    Â»Und ich erst.«
    Â»Findest du Zahnspangen hässlich, Onkel Wick? Ich krieg vielleicht eine.«
    Â»Machst du Witze? Zahnspangen sind obersexy.«
    Â»Im Ernst?«
    Â»Im Ernst.«

    Â»Deine Haare sind blonder geworden, Onkel Wick.«
    Â»Ich war viel am Strand. Die Sonne hat sie gebleicht. Und wenn ich mich nicht oft genug einschmiere, werde ich noch so braun wie ihr.«
    Das fanden sie zum Totlachen.
    Â»Ich bin Cheerleader geworden.«
    Â»Das habe ich gehört.« Er klatschte Stephanies erhobene Hand ab. »Du kannst mir schon mal einen Platz für eins der Spiele in der nächsten Saison reservieren.«
    Â»Unsere Trikots sehen mega-bescheuert aus.«
    Â»Echt wahr«, pflichtete ihre kleine Schwester tiefernst bei. »Voll bescheuert.«
    Â»Aber Mom sagt, dass sie den Rock kürzer macht, kann ich mir abschminken.«
    Â»Wahr gesprochen.« Jetzt war auch Grace Wesley an der Haustür angekommen. Sie schob ihre Töchter beiseite und schloss Wick in die Arme.
    Als er sie wieder losließ, jammerte er: »Grace, warum willst du nicht mit mir durchbrennen?«
    Â»Weil ich eine Ein-Mann-Frau bin.«
    Â»Ich werde mich bessern. Für dich würde ich das tun. Ehrenwort.«
    Â»Ich kann trotzdem nicht.«
    Â»Warum denn nicht?«
    Â»Weil Oren sich an unsere Fersen heften und dir die Rübe wegpusten würde.«
    Â»Ach Mist«, knurrte er. »Immer wieder

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