Crush Gier
gebrochen. Nicht nur, weil sie der Verlust ins Mark getroffen hatte, sondern auch, weil die Tat so grausam war. Sie beweinte den mutwilligen Mord an fünf schönen, lebendigen Geschöpfen.
Sie weinte, bis sie nicht mehr konnte. Als keine Tränen mehr kommen wollten, blieb sie einfach sitzen und lauschte mit geschlossenen Augen und Tränenspuren auf den Wangen dem hypnotischen Trommeln der Regentropfen auf dem Blechdach.
Der Regen blendete seine Schritte aus, trotzdem spürte sie seine Nähe. Sie schlug die Augen wieder auf und sah ihn im offenen Stalltor stehen, scheinbar ohne dass er das Prasseln des Regens spürte.
Er hatte angeboten, beim Abtransport der toten Tiere zu helfen, doch er wollte sie auch ungern allein lassen. Toby hatte vorgeschlagen, Corrine anzurufen, damit sie ihr Gesellschaft leistete, doch das hatte Rennie ausgeschlagen. Sie hatte eine Zeit lang allein sein wollen. Er hatte das offenbar verstanden und ihrem Wunsch entsprochen.
Trotz alledem hatte er einen Hilfssheriff gebeten, bis zu seiner Rückkehr in einem Streifenwagen an ihrem Tor Wache zu schieben, und er hatte sie ermahnt, hinter verschlossener Tür und mit griffbereiter Flinte im Haus zu bleiben. Anfangs hatte sie seine Anweisung befolgt. Doch der Stall schien ihr der einzig passende Ort für ihre Trauer. Unter einer Ãberwurfdecke vom Sofa als
Schutz gegen den Regen war sie zum Stall hinübergerannt. Der Hilfssheriff hatte sie entweder nicht gesehen oder es vorgezogen, sie allein zu lassen.
Sie hatte die ungestörten Minuten genutzt, um erst jedes Tier einzeln und dann die ganze Gruppe zu betrauern. Die Pferde waren ihre Familie gewesen. Sie hatte ihre Tiere geliebt wie Kinder. Und jetzt waren sie tot. Auf niederträchtige Weise abgeschlachtet.
Sie hätte nicht sagen können, wie lange sie allein in der Scheune war, doch in Wicks Augen war bestimmt jede Minute zu lang gewesen. Er war bestimmt wütend auf sie, weil sie sich schutzlos in Gefahr begeben hatte.
Er trat in den Stall und kam durch den Mittelgang auf sie zu. Aus seinen Stiefeln quatschte das Regenwasser. Die Nässe klebte das alte T-Shirt an seiner Haut fest und modellierte seinen Rumpf nach wie eine antike Plastik. Die Blue Jeans waren ebenfalls triefnass und hingen an seinen Beinen. Auch aus seinen flach an den Kopf geklatschten Haaren rann das Wasser.
Ein paar Schritte vor ihr blieb er stehen. Anders als erwartet, wirkte er nicht zornig, sondern ängstlich. Sein Blick war nicht hart und verärgert, sondern weich und mitleidig. Er streckte die Hand aus, nahm ihre und zog sie auf die FüÃe. Ehe ihr Herz auch nur einmal schlagen konnte, lag sie in seinen Armen, und sein Mund hatte von ihrem Besitz ergriffen.
Diesmal gab sie sich ihm hin. Sie küsste ihn so, wie sie es schon bei seinem ersten Kuss gewollt hatte. Mund, Hände, Körper â alles reagierte auf ihn. Sie schob die Finger nach oben durch sein nasses Haar, hielt ihn am Hinterkopf fest und gab ihm einen heiÃen, hungrigen Kuss, in dem sich endlich ihre Begierde entlud.
Fieberhaft zerrte sie das klatschnasse T-Shirt hoch und fuhr mit den Händen über seine nasse Haut, grub die Finger unter die lockigen Haare und strich über seine festen Brustwarzen. Dann senkte sie den Kopf und küsste ihn auf die Brust, fuhr mit den Lippen leicht und gierig darüber. Sie hörte ihn leise fluchen,
überrascht und erregt zugleich, während sich im selben Moment seine groÃe Hand um ihr Kinn schloss und ihren Mund wieder anhob, um ihn erneut in Besitz zu nehmen.
Als sie sich nach einer halben Ewigkeit voneinander lösten, zerrte sie wie besessen an seinem T-Shirt, bis sie es schlieÃlich gemeinsam ausgezogen hatten. »Ich will dich spüren, Wick. Bitte. Ich will dich spüren.«
Er schälte das Top über ihren Kopf und zog sie an seine nackte Brust. Seine Haut war feucht und kühl; ihre fühlte sich umso heiÃer an, ein erotischer Kontrast.
Er senkte sein Gesicht in ihre Halsbeuge. Seine Arme umfassten sie. Als er sie hart und fest an sich drückte, spürte sie jeden einzelnen seiner zehn Finger auf ihrem Rücken. Sie zwängte ihre Hände zwischen ihre Leiber. Die Metallknöpfe seiner Jeans wollten sich kaum öffnen lassen, denn der nasse Stoff weigerte sich standhaft, doch sie lieà nicht locker, bis sie alle gelöst hatte und die Haut darunter spürte.
Seinen schweren, rauen Atem im Ohr, lieà sie sich
Weitere Kostenlose Bücher