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Crush Gier

Crush Gier

Titel: Crush Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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die Sache über die Bühne war.
    Vielleicht war es nicht besonders schlau, mit Rennie im Schlepptau anzurücken, doch wenn Oren sich nun täuschte und Lozada immer noch in Galveston war? Lozada war durchaus zuzutrauen, dass er ihnen vorspielte, er hätte Galveston verlassen, um Wick nach Fort Worth zurückzulocken, um freien Zugriff zu Rennie zu bekommen. Wick war nicht hundertprozentig davon überzeugt, dass Peterson und seine Leute Rennie beschützen
konnten. Und Thigpen würde er sie ganz bestimmt nicht anvertrauen. Womit ihm nichts anderes übrig blieb, als sie mitzunehmen.
    Wieso hatte ihn Oren gebeten, ihr Handy einzukassieren? Weil er wusste, dass sein Partner einen guten Grund für diese eigenartige Bitte haben musste, hatte Wick das Handy in seiner Reisetasche verschwinden lassen, während sie im Bad war. Erst als sie schon jenseits von Houston und auf der Interstate 45 in Richtung Norden unterwegs waren, begann sie danach zu suchen.
    Â»Ich glaube, du hattest es mit in der Küche«, log er.
    Â»Ich achte sonst immer so gewissenhaft darauf, es nicht zu vergessen. Wie konnte ich es nur liegen lassen?«
    Â»Jetzt ist es zu spät, um noch mal umzudrehen.«
    Alle zehn Minuten fragte sie ihn nach dem Anruf, der ihre abrupte Abreise ausgelöst hatte. »Und mehr hat Wesley dir nicht verraten?«
    Â»Nichts.«
    Â»Nur dass er glaubt, dass Lozada nicht mehr in Galveston ist.«
    Â»So hat er es ausgedrückt.«
    Â»Wir wissen, dass er gestern Abend hier war.«
    Â»Möglicherweise ist er nur einmal hin- und zurückgefahren. Er könnte kurz nach dem Anruf auf deinem Handy wieder aufgebrochen sein.«
    Â»Und sonst hat Wesley nichts gesagt?«
    Â»Rennie, du hast schon neunundneunzigmal gefragt, was er zu mir gesagt hat, und das hat sich seither nicht verändert.«
    Â»Und wohin fahren wir jetzt?«
    Â»Auf deine Ranch. Dort setze ich dich ab. Sorg dafür, dass Toby Robbins dich im Auge behält. Dann fahre ich nach Fort Worth zurück und finde raus, was zum Teufel eigentlich los ist.«
    Â»Du kannst mich zur Ranch bringen, aber nur, damit ich dort meinen Jeep abholen kann. Danach fahre ich auch nach Fort Worth.«
    Â»Auf keinen Fall. Du bleibst –«

    Â»Ich muss arbeiten.«
    Â»Quatsch. Du hast Urlaub, schon vergessen?«
    Â»Ich fahre zurück.«
    Â»Das klären wir, wenn wir dort sind.«
    Doch dazu sollte es nicht mehr kommen.
    Als sie am späten Vormittag auf der Ranch eintrafen, sahen sie zu ihrem Entsetzen ein ganzes Geschwader von Fahrzeugen, darunter einen Streifenwagen, in ihrem Hof parken. Eines der Autos erkannte Wick als Toby Robbins’ Pick-up.
    Â»Was ist hier los, verflucht noch mal?«
    Â»Du bleibst im Auto, Rennie.«
    Aber sie war schon ausgestiegen. Ehe er sie aufhalten konnte, rannte sie wie besessen auf die weit offen stehende Stalltür zu.
    Â»Rennie!« Er stürzte ihr nach. Aber als sein Fuß auf dem Boden aufkam, jagte ein messerscharfer Schmerz durch seinen Rücken. Eine Sekunde lang musste er stehen bleiben, um nach Luft zu ringen, dann hinkte er so schnell er konnte Rennie hinterher. Ihr Vorsprung war viel zu groß, als dass er sie noch hätte einholen können. Ein paar Sekunden später sah er sie im Stall verschwinden. Dann hörte er sie schreien.

31
    Sie konnte sich nicht erinnern, dass es im August je so geregnet hatte. Das heutige Unwetter würde neue Maßstäbe für Texas setzen. Die Wolken waren gegen zwei Uhr nachmittags aus dem Nordwesten herangerollt und hatten eine unerwartete und höchst willkommene Erholung von der Hitze und Sonne geboten. Doch sie hatten kein kurzes Sommergewitter gebracht, sondern starken, gleichmäßigen Regen, der seither nicht wieder nachgelassen hatte.
    Rennie saß auf einem Heuballen, den Rücken gegen die Tür
von Beades leerer Box gelehnt. Draußen vor der Stalltür fiel der Regen in einem dichten grauen Vorhang. Das Wasser hatte tiefe Rinnen in die harte, trockene Erde gegraben. Die Bäche füllten die Pfützen, die sich in allen natürlichen Vertiefungen bildeten. Der Regen hatte auch die Reifenspuren des Viehtransporters weggewaschen, mit dem Toby die Kadaver hatte wegbringen lassen.
    Kadaver. Ihre wunderschönen Pferde. Diese ganze herrliche Kraft, Schönheit und Grazie auf leblose Kadaver reduziert.
    Sie weinte ungeniert, laut schluchzend, mit bebenden Schultern. Ihr Herz war

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