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Crush Gier

Crush Gier

Titel: Crush Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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lassen. Über eine enge Umarmung gingen sie nicht hinaus.
    Danach legten sie sich zusammen ins Bett und kuschelten sich in Löffelstellung aneinander, bis sie unvermittelt erklärte: »Wenigstens mussten sie nicht leiden. Lozada hat sie nicht gequält.«
    Â»Versuch an etwas anderes zu denken.« Er schob eine Hand voll Haar beiseite und küsste sie in den Nacken.
    Lozada hatte die Pferde ebenso effektiv und ungerührt abgeschlachtet, wie er Sally Horton umgebracht hatte – mit ein paar Kugeln in den Kopf. Wick brauchte nicht lange zu überlegen, warum Lozada ihn nicht ebenso schnell abserviert hatte. Lozada wollte ihn erst leiden lassen. Wahrscheinlich hatte er vorgehabt, mehr als einmal mit dem Schraubenzieher zuzustechen, damit er langsam und unter grässlichen Schmerzen starb.
    Wenn er so neben Rennie lag, war er wirklich froh, noch am Leben zu sein, und er wusste genau, dass er nur am Leben war, weil Lozada die unkluge Entscheidung getroffen hatte, Wick Threadgill einer langsamen, qualvollen Exekution zu unterziehen.
    Â»Rennie?«
    Â»Hm?«
    Â»Du…« Er suchte nach möglichst taktvollen Worten. »Du warst so…«
    Â»Um ein Haar hätte ich dich abblitzen lassen.«
    Sie lag mit dem Rücken zu ihm und hatte beide Hände unter ihre Wange geschoben. Er streichelte ihren Arm. »Ich will mich keinesfalls beschweren.« Er hauchte einen Kuss auf ihre Schulter. »Es war wie… im Märchen. Ein Geschenk. Als wärst du nie –«
    Â»Seit der Geschichte mit Raymond Collier war ich mit keinem Mann mehr zusammen.«

    Genau das hatte er insgeheim vermutet, doch diese Worte aus ihrem Mund zu hören verlieh diesem Augenblick, diesem Tag eine ganz neue Bedeutung. Hätte sie ihm das gesagt, ehe sie sich geliebt hatten, wäre er fassungslos gewesen. Geglaubt hätte er ihr wahrscheinlich nicht.
    Â»Du hast verflucht lange dafür gebüßt, Rennie.«
    Â»Das war keine Buße, sondern eine bewusste Entscheidung. Ich hatte das Gefühl, danach kein normales, erfülltes Sexualleben mehr verdient zu haben.«
    Â»So ein Quatsch. Collier hat genau das bekommen, was er verdient hatte. Du warst damals noch ein Kind.«
    Sie lachte trocken. »Bei meiner Abschussquote? Wohl kaum. Ich war ganz bestimmt kein Kind mehr.«
    Â»Vielleicht ein Kind, das dringend Führung gebraucht hätte.«
    Sie quittierte die Antwort mit einem kleinen Schulterzucken.
    Â»Collier war erwachsen. Er hätte sich nicht mit dir einlassen dürfen. Wenn er wirklich Opfer einer erotischen Obsession war, hätte er sich einfach von dir fern halten oder Hilfe suchen sollen, ganz egal was. Auch er hat eine bewusste Entscheidung gefällt und sich die Konsequenzen darum selbst zuzuschreiben. Aus welchem Grund du damals auch immer abgedrückt hast –«
    Â»Ich habe nicht abgedrückt.«
    Wicks Herz setzte einen Schlag aus. »Wie bitte?«
    Â»Ich habe ihn nicht erschossen. Ich habe die Pistole nicht mal berührt. Das heißt, ich habe sie erst hinterher in die Hand genommen. Als die Polizei schon unterwegs war. Da hielt ich sie in der Hand, aber das wäre gar nicht nötig gewesen, weil sie nie auf Fingerabdrücke untersucht wurde. Genauso wenig, wie unsere Hände auf Schmauchspuren untersucht wurden. Es ist überhaupt nichts in der Art geschehen.«
    Â»An wessen Händen hätten sie denn Schmauchspuren finden sollen, Rennie?« Als sie nicht antwortete, sprach er den Namen aus, der in seinem Kopf gellte. »An T. Dans.«
    Sie zögerte kurz und nickte dann knapp.

    Â»Heiliger Hammer!« Wick setzte sich auf, um sie anzusehen, doch sie hob den Kopf nicht vom Kissen, sodass er lediglich ihr Profil erkennen konnte. »Er hat Collier erschossen und die Tat dir in die Schuhe geschoben?«
    Â»Ich war noch minderjährig. T. Dan meinte, es würde weniger Staub aufwirbeln, wenn ich aussagen würde, ich hätte Raymond in Notwehr erschossen.«
    Â»Hat er denn versucht, dich zu vergewaltigen?«
    Â»Seit unserem einen Besuch im Motel war ich ihm aus dem Weg gegangen. Er ekelte mich an, fast so sehr, wie ich mich selbst anekelte. Ich habe mich gegen jedes Wiedersehen gesperrt und mich sogar geweigert, am Telefon mit ihm zu sprechen. An jenem Nachmittag ist er unangemeldet bei uns zu Hause aufgetaucht. Ich war nicht gerade erbaut über seinen Besuch. Warum ich mit ihm in T. Dans Arbeitszimmer gegangen

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