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Crush Gier

Crush Gier

Titel: Crush Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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gesprochen habe, erzählte, dass sie und Dr. Howell sich beruflich respektierten, aber ansonsten nicht miteinander auskamen.«
    Â»Sie hatten mal was miteinander und haben sich im Streit getrennt?«
    Â»Anfangs habe ich diese Frage immer wieder gestellt. Später nicht mehr.«
    Â»Warum?«
    Â»Ich hatte es satt, ausgelacht zu werden.«
    Wick sah ihn an und zog die Brauen hoch.
    Â»Keine Ahnung«, beantwortete Oren seine unausgesprochene Frage. »Jedenfalls hat jeder, den ich gefragt habe, genau so reagiert. Offenbar hat zwischen den beiden nie was gefunkt.«
    Â»Sie waren Konkurrenten, aber einander wohlgesonnen.«
    Â»Ich bin nicht sicher, dass sie einander wirklich wohlgesonnen waren. Oberflächlich vielleicht, aber möglicherweise gab es da eine unausgesprochene Feindseligkeit zwischen den beiden. Sie sind sich aus den verschiedensten Gründen immer wieder an die Gurgel gegangen. Manchmal wegen irgendeiner Kleinigkeit, manchmal aus wichtigem Grund. Manchmal im Scherz, manchmal im Ernst. Und immer haben sie ihre Meinungsverschiedenheiten lautstark, manchmal in einem ätzendem Ton und oft vor der restlichen Belegschaft ausgetragen.«
    Während Wick diese Informationen zu verarbeiten versuchte, ließ er gedankenverloren das Gummiband gegen sein Handgelenk schnalzen.
    Oren bemerkte es und fragte: »Das hast du gestern schon umgehabt. Wozu ist das?«
    Â»Was?« Wick schaute auf das Gummiband um sein Handgelenk, als sähe er es zum ersten Mal. »Ach, das ist… nichts. Ähm, um auf Howell zurückzukommen – hatte seine Beförderung was mit seinem Geschlecht zu tun?«

    Â»Das glaube ich eigentlich nicht. Zwei Abteilungen im Tarrant General werden von Frauen geleitet. Howell bekam die Beförderung, die Newtons Ansicht nach ihr zustand und die sie in der Tasche zu haben glaubte, weil sie länger im Team war als er. Sie ist zwei Jahre vor Howell ans Krankenhaus gekommen.«
    Â»Das hat ihr bestimmt ziemlich gestunken.«
    Â»Wem würde so was nicht stinken?«
    Â»Aber gleich so, dass sie ihn aus dem Weg räumt?« Wick blickte in Gedanken versunken auf das Standbild des Fernsehers und runzelte halb konzentriert, halb skeptisch die Stirn. Dann bedeutete er Oren mit einer Kinnbewegung, das Band weiterlaufen zu lassen.
    Im Fernseher fragte Oren: »Sind Sie nach der Party direkt nach Hause gefahren, Dr. Newton?«
    Sie bestätigte das knapp.
    Â»Kann das jemand bezeugen?«
    Â»Nein.«
    Â»Sie haben das Haus an diesem Abend nicht mehr verlassen?«
    Â»Nein. Und auch das kann niemand bezeugen«, ergänzte sie, als sie merkte, dass er das fragen wollte. »Trotzdem ist es die Wahrheit. Ich bin nach Hause gefahren und ins Bett gegangen.«
    Â»Wann haben Sie erfahren, dass Dr. Howell ermordet worden ist?«
    Bei dieser Frage senkte sie den Kopf und antwortete deutlich leiser: »Am folgenden Morgen. Aus dem Fernsehen. Niemand hatte mir Bescheid gesagt. Ich war wie gelähmt, ich konnte es einfach nicht glauben.« Sie verschränkte fest die Finger. »Es war schrecklich, es auf diese Weise zu erfahren, ohne dass mich jemand auf eine so entsetzliche Nachricht vorbereitet hatte.«
    Wick griff nach der Fernbedienung und drückte auf Pause. »Mir kommt ihre Aufregung nicht gespielt vor.«
    Â»Ja, schon…« Oren gab einen undefinierbaren Laut von sich.
    Â»Hast du die Witwe nach der Beziehung zwischen den beiden befragt?«

    Â»Sie sagt das Gleiche wie alle anderen: gegenseitige Anerkennung, aber auch Differenzen. Sie hat erzählt, Howell hätte Spaß daran gehabt, Dr. Newton zu ärgern. Er war ein Scherzkeks. Sie gilt als staubtrocken. Sie war das ideale Opfer.«
    Â»Da hast du’s.«
    Â»Vielleicht war Dr. Newton der Meinung, dass seine Beförderung ein Streich zu viel auf ihre Kosten war.«
    Wick stand auf und begann im Zimmer herumzugehen. »Gib mir noch mal die Fakten.«
    Â»Des Mordes? Laut Mrs. Howell endete die Party gegen Mitternacht. Um ein Uhr waren die beiden im Bett. Um zwei Uhr sieben läutete das Telefon. Die Uhrzeit weiß sie noch so genau, weil sie auf die Uhr gesehen hat.
    Dr. Howell ging ans Telefon, unterhielt sich kurz, legte dann auf und erzählte ihr, dass er im Krankenhaus gebraucht werde, weil es auf dem Freeway einen größeren Unfall mit mehreren Verletzten gegeben habe.
    Er zog sich an und fuhr los. Um zwei Uhr achtundzwanzig wurde sein

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