Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Crush Gier

Crush Gier

Titel: Crush Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
Vom Netzwerk:
gehen würde, und spontan beschlossen, sie aus nächster Nähe statt immer nur von weitem und durch ein Fernglas zu beschatten.
    Als er im Country Club eintraf, entschied er, seinen Wagen lieber selbst zu parken und die Schlüssel einzustecken, statt den Pick-up an einen der Jungs vom Parkservice zu übergeben. Das ging schneller, und er wollte möglichst vor Rennie im Club sein. Der Herrenausstatter hatte während der Anprobe in der Abteilung für Hochzeitsbedarf angerufen und ihm ein Geschenk einpacken lassen. Das trug er jetzt unter dem Arm und stellte es auf dem mit weißem Leinen gedeckten Tisch ab.
    Eine hübsche junge Frau stand neben dem Gästebuch. »Bitte tragen Sie sich noch ein.«
    Â»Das hat schon meine Frau erledigt.«
    Â»Okay. Viel Spaß dann. Bar und Buffet sind bereits eröffnet.«
    Â»Super.« Und das meinte er ernst. Er hatte schon befürchtet, es gäbe eine feste Tischordnung, für die er keine Platzkarte hatte, sodass er wieder verschwinden musste.
    Allerdings ging er weder in die Bar noch ans Büffet. Stattdessen bezog er Posten an der Wand und versuchte, so harmlos wie möglich zu wirken. Er sah Rennie, sobald sie den Ballsaal betrat, und ließ sie während der nächsten Stunde nicht mehr aus den Augen.
    Sie plauderte mit allen, die sie ansprachen, doch meistens blieb sie für sich allein und machte eher den Eindruck einer stillen Beobachterin als einer Feiernden. Sie tanzte nicht, nahm nur ab und zu eine Kleinigkeit vom Buffet, lehnte das angebotene Stück Hochzeitstorte und den Champagner ab und griff stattdessen lieber zu einem Glas mit einer klaren, eisgekühlten Flüssigkeit und einer Zitronenscheibe.
    Langsam arbeitete sich Wick an sie heran, wobei er sich stets am Rande der Gästeschar hielt und die wichtigsten Gäste mied,
damit keiner davon auf ihn zukommen und ihn fragen konnte, ob er von Braut oder Bräutigam eingeladen worden war.
    Als Rennie eine Unterhaltung mit einem Pärchen abschloss und sich unter dem Versprechen eines baldigen gemeinsamen Abendessens von ihnen löste, sah Wick seine Gelegenheit gekommen.
    Er trat ihr in den Weg, sie stieß mit ihm zusammen.
    Sofort fuhr sie herum und sagte: »Oh, das tut mir aber Leid. Bitte entschuldigen Sie.«

8
    Â»Ist ja nichts passiert.« Wick lächelte und nickte zu ihrer Hand hin. »Nass sind nur Sie geworden. Sie gestatten?«
    Er nahm ihr das Glas aus der Hand und winkte einen Ober herbei, der nicht nur ihr Glas wegbrachte, sondern sie auch mit Servietten versorgte, mit denen sie ihre Hände abtrocknen konnte. »Vielen Dank«, sagte sie zu Wick, als der Ober wieder verschwunden war.
    Â»Gern geschehen. Kann ich Ihnen ein neues Glas holen?«
    Â»Es geht schon, wirklich.«
    Â»Meine Mom wird mich enterben, wenn ich Ihnen nichts zu trinken bringe.« Schon wieder Mom. »Außerdem wollte ich mir gerade selbst was holen. Bitte.« Er deutete in Richtung Bar.
    Sie zögerte und nickte dann bedächtig. »Na schön. Vielen Dank.«
    Er steuerte die Bar an und sagte, als sie dort angekommen waren, zum Barkeeper: »Zwei Gläser von dem, was die Lady trinkt.«
    Â»Eiswasser mit Zitrone bitte«, erklärte sie dem jungen Mann. Dann sah sie zu Wick auf, der wehmütig lächelnd an seinem Ohrläppchen zupfte.
    Â»Und ich dachte, sei schlau und lass sie für dich bestellen.«
    Â»Sie können die Bestellung noch abändern.«

    Â»Nein, nein, Eiswasser ist genau das, was ich wollte. Groß, kühl und erfrischend. Hochzeiten im August machen verflucht durstig.« Der Barkeeper schob ihm die beiden Gläser zu. Wick gab eines davon an sie weiter und stieß mit ihr an. »Trinken Sie lieber langsam, sonst steigt es Ihnen zu Kopf.«
    Â»Ich passe schon auf. Vielen Dank noch mal.«
    Sie trat beiseite, damit die anderen Gäste an die Bar konnten. Wick tat so, als hätte er das Wort Abfuhr noch nie gehört, und blieb eisern an ihrer Seite. »Ich kann einfach nicht begreifen, warum die Leute nicht im Januar oder Februar heiraten.«
    Sie sah ihn völlig verständnislos an. Er konnte nicht sagen, ob sie seine Hartnäckigkeit überraschte oder ob die scheinbar zusammenhanglose Aussage sie verwirrte.
    Â»Ich meine«, beeilte er sich zu sagen, »warum heiraten so viele Paare mitten im Sommer, wo es so verflucht heiß ist?«
    Â»Ich weiß nicht.

Weitere Kostenlose Bücher