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Crush Gier

Crush Gier

Titel: Crush Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Lozada tatsächlich in Ruhe lassen sollen. Aber das ist wohl kaum eine Katastrophe. Er hat gewusst, dass ich ihm eines Tages auf die Pelle rücken würde. Schließlich habe ich es ihm geschworen.«
    Oren sinnierte wieder mehrere Sekunden lang und sagte dann: »Ich glaube, er hat Howell getötet.«
    Â»Ich auch.«
    Sobald der Bericht fertig gewesen war, hatte er ihn gelesen. Die Spurensicherung hatte alles abgegrast, doch der Tatort war steril wie der Operationssaal des Ermordeten gewesen. Sie hatten keinen einzigen Hinweis gefunden, der es gerechtfertigt hätte, Lozadas Wohnung oder Auto zu durchsuchen, und selbst wenn, hätten sie auch dort nichts gefunden, was ihn mit dem Verbrechen in Verbindung brachte. Das wussten sie aus Erfahrung.
    Â»Er ist ein beschissenes Phantom«, sagte Wick. »Er hinterlässt nicht eine einzige Spur. Gar nichts. Er bewegt sich, ohne dass man auch nur einen Luftzug spüren würde.«

    Â»Wir werden ihn kriegen, Wick.«
    Er nickte knapp.
    Â»Aber streng nach Vorschrift.«
    Wick sah Oren an. »Na los, sag’s schon.«
    Â»Was denn?«
    Â»Das weißt du selbst. Was du gerade denkst.«
    Â»Denk du nicht für mich, okay?«
    Â»Du denkst, wenn ich mich damals streng an die Vorschrift gehalten hätte, hättest du ihn schon vor drei Jahren drangekriegt. Für Joe.«
    Daran war nicht zu rütteln, doch Oren war ein zu guter Freund, um das auszusprechen. Stattdessen lächelte er traurig. »Ich vermisse ihn immer noch.«
    Â»Ja.« Wick beugte sich vor und setzte die Ellbogen auf die Knie. Dann fuhr er sich mit den Händen übers Gesicht. »Ich auch.«
    Â»Weißt du noch – damals, als du gerade von der Academy kamst? Noch feucht hinter den Ohren. Joe und ich waren gerade dabei, den illegalen Spielsalon auf dem Jacksboro Highway zu observieren. Die kälteste Nacht des Jahres, wir haben uns die Eier abgefroren. Du wolltest uns was Gutes tun und uns mit einer Pizza überraschen.«
    Wick übernahm die Geschichte. »Ich kam im Streifenwagen angefahren, damit ihr auch wirklich auffallt. Joe wusste nicht, ob er mich grün und blau prügeln sollte, weil ich euch habe auffliegen lassen, oder ob er lieber die Pizza verputzen sollte, bevor sie kalt wurde.« Er schüttelte wehmütig den Kopf. »Das kriege ich heute noch von allen aufs Brot geschmiert.«
    Joe und Oren waren gemeinsam auf der Police Academy gewesen und kurz nach dem Abschluss Partner geworden. Joe war bei Oren gewesen, als seine beiden Töchter zur Welt gekommen waren. Er hatte mit Oren die bangen Stunden durchgestanden, während die Zyste in Graces Brust untersucht worden war. Er war mit ihm nach Florida gefahren, um seiner Mutter das letzte Geleit zu geben. Oren hatte mit Joe zusammen geweint, als die
Frau, die er liebte, die Verlobung gelöst und ihm damit das Herz gebrochen hatte.
    Sie hatten einander zutiefst vertraut und sich gegenseitig ihr Leben anvertraut. Das Band der Freundschaft zwischen ihnen war fast so stark wie das Band zwischen den Brüdern Wick und Joe.
    Als Joe ermordet wurde, hatte Oren erst die Rolle von Wicks älterem Bruder und später die seines Partners übernommen, doch beiden war klar, dass keiner von beiden je die Lücke füllen konnte, die Joe hinterlassen hatte.
    Fast eine volle Minute lang blieb es still im Raum, ehe sich Oren auf die Schenkel klatschte und aufstand. »Wenn es dir nichts ausmacht, mach ich mich vom Acker.«
    Â»Schon okay. Sag Grace danke für den Schinken und den Kartoffelsalat. Eine willkommene Abwechslung nach all den miesen Sandwiches. Und umarm die Mädchen von mir.«
    Â»Tut mir Leid, dass du deinen Samstagabend in diesem Loch verbringen musst.«
    Â»Kein Problem. Ich –« Plötzlich fiel ihm etwas ein, und er schaute auf die Uhr. »Was für ein Datum haben wir heute?«
    Â»Ã„h, den Elften, warum?«
    Â»Nur so. Ich bin einfach aus dem Takt gekommen. Und jetzt mach los. Ich möchte nicht, dass Grace sauer auf dich ist.«
    Â»Bis morgen dann.«
    Â»Yeah, bis dann.« Wick ließ sich wieder auf den Stuhl fallen und verschränkte die Hände auf dem Kopf, um möglichst locker und gelangweilt auszusehen.
    Er wartete ab, bis Orens Wagen weggefahren war, dann schnappte er seine Wagenschlüssel und folgte seinem Partner nach draußen. Er kletterte in seinen Pick-up und fuhr an Rennies Haus vorbei. Nichts von

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