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Crush Gier

Crush Gier

Titel: Crush Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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(C) erklärt, dass er sich verpissen sollte.
    Rennie gehörte einer ganz eigenen Kategorie an. Die von ihr ausgesandten Signale waren widersprüchlich. Einerseits war sie noch da, andererseits verschanzte sie sich hinter einer Rührmich-nicht-an-,
Denk-nicht-mal-dran-Haltung, die so abweisend wirkte wie eine Klostermauer.
    Wick war gespannt, wie viel Druck er aufbauen konnte, bevor sie nachgab. Und so rückte er noch näher an sie heran, bis er sie zwar nicht berührte, sie ihn aber unmöglich ignorieren konnte.
    Nachdem der Brautstrauß geworfen war, ging der Bräutigam auf die Knie und schob ein rüschenbesetztes Strumpfband vom ausgestreckten Bein seiner Gemahlin, während sich mehrere junge Männer, die Hände in den Hosentaschen und mit eingezogenen Schultern, widerstrebend in einer geschlossenen Gruppe vor dem Podium aufstellten.
    Â»Ach, wie deutlich sich doch in dieser schlichten Hochzeitstradition der Unterschied zwischen den Geschlechtern zeigt.« Er beugte sich leicht vor, sodass sein Mund direkt neben Rennies Ohr war. »Man vergleiche nur die Vorfreude der jungen Männer mit jener der jungen Frauen.«
    Â»Die Männer sehen aus, als würden sie zum Galgen geführt.«
    Der Bräutigam warf das Strumpfband. Ein junger Mann sah sich gezwungen, es aufzufangen, nachdem es ihm gegen die Stirn geklatscht war. Eine der Brautjungfern quietschte auf, rannte auf ihn zu und umarmte ihn. Dann bedeckte sie sein hochrotes Gesicht mit Küssen.
    Â»Ich hab eine ganze Schublade voll mit diesen Dingern«, sagte Wick.
    Rennie sah ihn an. »So viele?«
    Â»Meine Größe war immer von Vorteil.«
    Â»Und haben Sie irgendwas dafür vorzuweisen?«
    Â»Eine Schublade voll Strumpfbänder.«
    Â»All die schönen Strumpfbänder für nichts? Vielleicht war in Ihrem Fall die Größe doch eher von Nachteil.«
    Â»So habe ich das noch nie gesehen.«
    Die Band stimmte ein gefälliges Stück an. Die anderen Gäste drängten auf die Tanzfläche und schoben sich dabei an Rennie und Wick vorbei, die sich beide nicht vom Fleck rührten.

    Â»Doktor Newton, wie?«
    Â»Ganz recht.«
    Â»Ich bin ein echter Pechvogel.«
    Â»Wieso?«
    Â»Weil ich kerngesund bin.«
    Sie senkte den Blick auf den Windsorknoten seiner unifarbenen Krawatte.
    Â»Sind Sie mit jemandem hier, Dr. Newton?«
    Â»Nein.«
    Â»Ich auch nicht.«
    Â»Hmm.«
    Â»Möchten Sie tanzen?«
    Â»Nein danke.«
    Â»Noch ein Eiswasser?«
    Â»Nein. Vielen Dank.«
    Â»Gilt es eigentlich als unhöflich, die Feier vor Braut und Bräutigam zu verlassen?«
    Sie hob kurz den Kopf und sah ihm in die Augen. »Ganz bestimmt.«
    Â»Mist.«
    Â»Aber ich glaube, ich habe für heute genug Frohsinn erlebt.«
    Grinsend nickte Wick zum nächsten Ausgang hin. Als seine Hand, während sie sich durch die Gäste schoben, auf ihrem Rücken zu liegen kam, machte sie keine Anstalten, sie abzuschütteln.
    Die Burschen vom Parkdienst lümmelten an den Pfeilern des Vorbaus. Sobald er und Rennie durch die Tür traten, sprang einer herbei. »Ich habe Ihren Wagen gleich dort drüben geparkt, Dr. Newton. Leicht zugänglich, so wie Sie es wollten.«
    Â»Vielen Dank.«
    Sie öffnete die Handtasche, um ihm ein Trinkgeld zu geben, doch Wick kam ihr zuvor. Er drückte dem jungen Mann einen Fünfer in die Hand. »Ich bringe Dr. Newton zu ihrem Auto. Sie brauchen es nicht extra zu holen.«

    Â»Ã„h, okay, danke, Sir. Der Schlüssel steckt.«
    Ihr Lächeln für den diensteifrigen Burschen vereiste. Sie ließ sich von Wick über die breiten Backsteinstufen zu dem von Bäumen überschatteten VIP-Bereich des Parkplatzes begleiten, aber sie wirkte dabei steif wie ein Stahlträger. Ohne die Lippen merklich zu bewegen, sagte sie: »Das war nicht nötig.«
    O ja, sie war sauer. »Was denn?«
    Â»Ich kann für mich selbst aufkommen.«
    Â»Für sich selbst … Was? Sie meinen das Trinkgeld, das ich dem Jungen gegeben habe? Sie zu Ihrem Auto begleiten zu dürfen, war mir allemal fünf Dollar wert.«
    Inzwischen standen sie vor ihrem Jeep. Sie öffnete die Fahrertür, warf die Handtasche auf den Beifahrersitz und drehte sich dann zu ihm um. »Mehr werden Ihnen diese fünf Dollar auch nicht einbringen.«
    Â»Ich schätze, ich kann mir die Frage sparen, ob Sie mit mir einen Kaffee trinken

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