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Crush Gier

Crush Gier

Titel: Crush Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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ungemütlich warm. Sie hatten den Strom angeschaltet, damit die Hausklimaanlage arbeiten konnte, doch das überalterte System war der brutalen Nachmittagshitze nicht im mindesten gewachsen.
    Wick meinte zu spüren, wie der Raum um ihn herum enger wurde, und ihr zeitlicher Rahmen war mindestens so eng wie der Raum. Seine klaustrophobischen Anwandlungen zusammen mit Orens eigensinnigem Beharren auf korrektem Vorgehen trieben ihn noch in den Wahnsinn. Die Ermittlungen traten auf der Stelle. Die Arbeit war nicht nur ermüdend, sondern vor allem langweilig.
    Â»Dass wir sie nie zusammen gesehen haben, bedeutet nicht, dass sie nicht miteinander in Verbindung stehen können«, sagte Oren. »Beide sind zu schlau, um sich gemeinsam zu zeigen. Und selbst wenn sie seit dem Mord an Howell nicht miteinander gesprochen haben, könnten sie sich trotzdem deswegen zusammengetan haben.«
    Erschöpft und resigniert ließ sich Wick auf seinen Stuhl fallen. Verdammt, Oren hatte Recht. Natürlich hätte Dr. Newton den Auftrag, ihren Kollegen auszuschalten, erteilt, ehe die Polizei Verdacht geschöpft hatte und sie beschatten ließ. Dazu hätte sie nur einmal telefonieren müssen. »Habt ihr schon ihren Verbindungsnachweis überprüft?«
    Â»Darauf waren nur Telefonnummern, die sie sonst auch regelmäßig anruft. Andererseits würde sie wohl kaum ihr eigenes Telefon benutzen, um einen Mord in Auftrag zu geben.« Oren setzte sich ihm gegenüber. »Okay, hören wir auf, um den heißen Brei herumzureden. Raus mit der Sprache. Was macht dir so zu schaffen?«
    Wick schüttelte die Haare zurück, hielt sie ein paar Sekunden mit der Hand aus der Stirn und ließ dann wieder die Hände in den Schoß fallen. »Keine Ahnung. Eigentlich überhaupt nichts.«
Oren bedachte ihn mit einem väterlichen Mir-kannst-du-nichtserzählen-Blick. »Ich komme mir vor wie ein gottverdammter Voyeur.«
    Â»Du hast noch nie Skrupel gehabt, jemanden zu observieren. Wieso diesmal?«
    Â»Ich bin außer Übung.«
    Â»Möglich. Und sonst? Fehlt dir der Strand? Das Salz in der Luft?«
    Â»Wahrscheinlich.«
    Â»Vergiss es. Das ist mehr als nur Heimweh nach deinem schicken Strandbungalow unten in Galveston. Du siehst aus, als würdest du dir gleich die Haut von den Wangen kratzen. Du bist zappelig, du bist nervös. Was ist los mit dir? Ist es, weil wir es mit Lozada zu tun haben?«
    Â»Reicht das denn nicht?«
    Â»Sag du es mir.«
    Wick kaute auf der Innenseite seiner Wange herum und antwortete nach einigen Sekunden: »Es ist Thigpen. Dieser perverse Sack.«
    Oren lachte. »Und er hält so große Stücke auf dich.«
    Â»Na klar.«
    Â»Stimmt. Er hält dich für einen Vollidioten.«
    Â»Wenigstens stinke ich nicht. Das ganze Haus stinkt nach diesen Drecks-Zwiebelsandwiches, die er von daheim mitbringt. Der Gestank schlägt dir entgegen, sobald du unten die Tür aufmachst. Außerdem schwitzt er in der Arschritze.«
    Oren prustete los. »Was?«
    Â»Ganz recht. Sind dir noch nie die Schweißflecken auf seiner Hose aufgefallen? Ekelhaft. Genau wie die hier.« Wieder flog er aus seinem Stuhl wie ein aus der Kanone geschossener Zirkusartist. Mit drei Schritten hatte er den Raum durchquert und riss die Fotos von Thigpens »Galerie« herunter.
    Bild für Bild wurde zusammengeknüllt und landete auf dem Boden. »Wie pubertär kann ein Mann eigentlich sein? Er führt
sich auf wie ein verklemmter Teenager. Er ist gemein und behämmert und…« Oren beobachtete ihn, die Stirn nachdenklich gerunzelt. »Scheiße«, endete er abrupt und kehrte auf seinen Stuhl zurück.
    Wick versank in mürrisches Schweigen und starrte aus dem Fenster auf Rennies Haus. Vorhin war sie joggen gegangen. Sobald sie auf dem Bürgersteig losgelaufen war, war Oren nach unten geflitzt und ihr mit dem Auto in diskretem Abstand gefolgt.
    Nach einer halben Stunde war sie schwer atmend und verschwitzt zurückgekehrt. Oren zufolge hatte sie nichts getan außer laufen. »Die Lady ist fit«, hatte er festgestellt.
    Seitdem war sie nicht mehr aus dem Haus gegangen. Weil sich die Sonne in den Fensterscheiben spiegelte, konnten sie nur ab und zu eine schattenhafte Bewegung im Haus ausmachen. Und kurz nach Einbruch der Dunkelheit hatte sie alle Jalousien heruntergelassen.
    Wick seufzte. »Na schön, vielleicht hätte ich

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