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Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal

Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal

Titel: Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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ging. »Aber im Gasthof ist es noch viel gefährlicher«, fuhr er vorsichtig fort. »Du solltest wirklich nicht dort übernachten, Julia. Die Türen lassen sich nicht abschließen.«
    Julia betrachtete ihn mit einer Mischung aus Hoffnungslosigkeit und Verachtung. Nun, er verdiente es nicht besser. Sein letztes Argument war ja auch wirklich ein bisschen schwach gewesen. Er musste sich mehr Mühe geben, aber der Eierlikör vernebelte ihm das Gehirn. Was würde Daisy jetzt sagen?
    »Es gibt Ratten im Inn«, platzte er heraus. »Riesenviecher. Angeblich haben sie sogar Babys entführt. Du bist ziemlich klein, Julia. Eine besonders große Ratte hätte gute Chancen, dich mitzuschleifen. Und da würdest du dann sitzen.« Er holte Luft. Wo genau würde sie denn sitzen? »In den Kanälen. Als Rattensnack.«
    »Rattensnack?« Julia musterte ihn ungläubig, aber Linc schüttelte nur vehement den Kopf. »Das wäre schrecklich, wirklich ganz schrecklich.« Er trank noch ein bisschen Eierlikör.
    Die beiden sahen ihn an, als wäre er verrückt geworden. Linc kannte diesen Gesichtsausdruck. Er begegnete ihm immer dann, wenn Daisy vor Fremden anfing, ihre Märchen zu erzählen. »Also«, brachte er schnell die Geschichte zu Ende. »Du solltest auf keinen Fall dort bleiben. Wir würden dich ja hier bei uns behalten, aber wir haben keinen Platz. Vielleicht kannst du ja woanders unterkommen.« Er sah Evan an, der wie eine verwirrte Flunder guckte. Julia dagegen schien endlich etwas zu dämmern.
    Linc trat Evan blitzschnell gegen den Knöchel.
    »Autsch«, jaulte Evan auf, und gleichzeitig fragte Julia: »Wäre es unverschämt, zu fragen, ob ich heute Nacht bei dir übernachten kann, Evan?«
    »Was? Oh, nein.« Evan atmete tief durch. »Absolut nicht. Es wäre mir sogar eine Ehre.«
    Linc seufzte erleichtert auf und sah sich erneut nach Daisy um. Aber sie war noch immer verschwunden.
    »Ich muss sagen, die Ehe mit Daisy hat dich eine Menge gelehrt«, sagte Julia, während Evan ihre Mäntel holte. »Das hätte sie selbst nicht besser hingekriegt.«
    »Wo ist sie?« Wieder blickte Linc sich im Wohnzimmer um. Sie war definitiv weg. Julia sagte noch etwas, aber er hörte sie nicht mehr.
    In der Diele hing der Mistelzweig! Dieser verdammte Tierarzt, dachte Linc und schüttelte missbilligend den Kopf. Eigentlich hätte er sich freuen müssen. Wenn Daisy einen anderen fand, hätte er Crawford vom Hals. Nicht einmal der Dekan konnte darauf bestehen, dass Linc mit einer Ehefrau zusammenblieb, die einen anderen liebte.
    Aber nicht der Tierarzt. Er passte nicht zu ihr. Sie brauchte jemanden, der ihr Halt gab, sich um sie kümmerte. Der ihr Zeit und Raum zum Malen schenkte und…
    Wem willst du eigentlich was vormachen? fragte er sich selbst. Der Tierarzt passte perfekt zu ihr. Bei ihm hätte Daisy all die Tiere, die sie sich so wünschte. Bestimmt würde er sie nie anschreien, weil die Möbel Löcher hatten oder weil sie sich komisch anzog. Es war an der Zeit, das Richtige zu tun. Er sollte den beiden sagen, dass es in Ordnung war, dass er der Scheidung zustimmen würde, dass sie zusammen sein konnten. Er stellte sich vor, wie der Tierarzt Daisys Nähe genoss, und es verletzte ihn mehr, als er es jemals für möglich gehalten hätte. Aber Daisy verdiente nur das Beste. Entschlossen stellte er seinen Drink ab und ging in den Flur.
    Dort küssten sich Art und Daisy gerade unter dem Mistelzweig.
    Dieser Anblick war für Linc wie ein Messerstich ins Herz - so schmerzhaft, dass er es kaum ertragen konnte. Schnell machte er auf dem Absatz kehrt und ging zurück ins Wohnzimmer, wo er seinen Drink fand und in einem Zug hinunterstürzte. Dann ging er los, um sich nachzuschenken.
     
    Daisy blickte zu Art auf und lächelte reumütig. »Ich hatte wirklich gehofft, dass du der Richtige bist.« Sie wusste, dass er es hätte sein sollen. Er war warmherzig und lustig und liebte Tiere, und er scherte sich nicht um kaputte Möbel oder merkwürdige Klamotten. Trotzdem hatte sie in seinem Kuss nicht gefunden, wonach sie suchte. Gegen den Kuss an sich war absolut nichts einzuwenden gewesen, nur empfand sie viel mehr, wenn Linc ihr quer durch den Raum zulächelte, als wenn der liebenswerte, süße Art sie küsste. »Tut mir leid.« Sie nahm seine Hand. »Ich dachte wirklich, dass ich…«
    Art schüttelte den Kopf. »Tust du aber nicht.«
    »Nein«, sagte sie traurig. »Dabei bist du genau der Mann, mit dem ich wunschlos glücklich sein sollte. Ich verstehe das

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