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Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal

Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal

Titel: Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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Freitag nach Hause. Oh, Mann. Danke!«
    »Toll«, sagte Linc, auch wenn er sich da nicht so sicher war. »Ich kümmere mich um den Baum.«
    Aber nicht einmal das musste er. Daisy hatte eine Tanne, Girlanden aus Immergrün und mehrere Mistelzweige bei einem Bauern bestellt, der nun anrief und mitteilte, dass er die Ware am Nachmittag vorbeibringen würde.
    »Daisy hat schon einen Baum bestellt?«
    »Jawohl, schon vor ein paar Wochen. Sie meinte irgendwas von wegen, Sie würden alle die Grippe kriegen und könnten sich selbst nicht darum kümmern. Wie geht’s Ihnen denn?«
    »Wir hatten wirklich die Grippe«, murmelte Linc, beinahe sprachlos vor Erstaunen. »Aber jetzt geht es uns wieder besser.«
    Gleich nachdem Linc mit dem Bauern telefoniert hatte, lieferte der Supermarkt Daisys Weihnachtseinkäufe: einen gefrorenen Truthahn, eine Menge Brot für die Füllung, roten und grünen Zuckerguss für die Weihnachtsplätzchen, Zuckerstangen für den Baum und Cranberrysoße.
    Was war aus der schusseligen Daisy Flattery geworden? Wer war diese Frau, die ihre Krankheit vorausgesehen und deswegen alles im Voraus geplant hatte? Jedenfalls nicht die Daisy Flattery von früher, die einfach so in den Tag hineingelebt hatte.
    Daisy Blaise, dachte er. Meine Frau. Meine Frau, die erwachsen geworden ist.
    Er bekam einen dicken Kloß im Hals und lehnte sich gegen den Treppenpfosten, bis er seine Fassung wiedergewonnen hatte. Dann hörte er Daisy oben herumlaufen und ging hoch, um nachzusehen, ob mit ihr alles in Ordnung war. Sie war gerade dabei, sich im Badezimmer zu übergeben.
    »Ich hab’s dir doch gleich gesagt«, erklärte er seiner Frau, die erwachsen geworden war. »Isst du jetzt die Suppe?«
     
    Am nächsten Tag backte Andrew Weihnachtsplätzchen, während Linc zusammen mit Olivia und Tracy versuchte, den Baum gerade hinzustellen. Daisy dirigierte sie vom Sofa aus, und am Ende beschlossen sie gemeinsam, dass der Baum nun mal krumm war und man daran nichts ändern konnte.
    »Ich mag ihn krumm sowieso lieber.« Lächelnd betrachtete Daisy den Baum und knuddelte Liz. »So hat er mehr Persönlichkeit.«
    »Genau das, was diesem Haus gefehlt hat«, sagte Linc. »Mehr Persönlichkeit.«
    Als Baumschmuck hatte Daisy kleine Körbchen aus weißer und roter Baumwolle gewebt und sie mit gebleichtem Schleierkraut gefüllt. Außerdem hatte sie Tauben aus weißem Samt, Birnen aus gelbem Samt und Lebkuchenmänner und -frauen aus braunem Samt gebastelt und sie mit weißen Zackenlitzen und winzigen runden Knöpfen verziert. Aber am allerbesten fand Linc die kleinen handbemalten Salzteigfiguren - naturgetreue Abbilder all ihrer Freunde und Bekannten. Da waren Andrew mit einer Kochmütze und einer Schüssel mit Schokoplätzchenteig, Lacey mit einem Pinsel und in einem efeubedeckten Kleid und Olivia mit einem Frauengeschichtsbuch in der Hand und einem English Racing Automobiles-Shirt. Es gab eine Salzteig- Tracy, die im Schneidersitz saß und Jupiter kitzelte. Evan starrte mit finsterer Miene auf seinen Apfel, Julia hielt sich vor Lachen den Bauch, Bill trug seine Leinwände und Chickie einen Strauß rosafarbener Rosen im Arm. Der Salzteig-Art hatte ein Stethoskop um den Hals und einen Arztkittel an, aus dessen Taschen lauter kleine Tiere lugten. Es gab sogar Booker und Crawford, die sehr gelehrt aussahen, und Caroline, die eine mit Büchern vollgestopfte Mikrowelle schleppte. Sie sahen alle runder und niedlicher aus als im wahren Leben, nicht realistisch, sondern eher wie Zwerge. Aber Daisy hatte die Charaktere gut eingefangen, und die Studenten waren entzückt.
    »Nehmt sie mit nach Hause, wenn ihr geht«, sagte Daisy. »Wir wünschen euch fröhliche Weihnachten.«
    Lincs Salzteigmännchen hatte eine Schreibmaschine unter dem einen und Jupiter unter dem anderen Arm und trug eine alte Sportjacke. Fasziniert von den Details, drehte er die Figur in den Händen. »Woher wusstest du, wie die Jacke aussieht?«
    »Ich habe sie bei deinen Sachen gefunden. Ich hab sie auch anprobiert. Sie ist richtig warm.«
    Später, als sich alle mit warmen Weihnachtsplätzchen und Milch vollstopften, ging er nach oben und holte die Jacke. Er legte sie Daisy, die mit den anderen am Tisch saß, um die Schultern.
    »Damit du es immer warm hast«, sagte er und ging schnell in die Küche, damit er nichts weiter dazu sagen musste. Als er wieder zurückkam, war Daisy in die Ärmel geschlüpft und hatte sich tief in die unförmige gelbschwarze Jacke gekuschelt. Ihr dunkles

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