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Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Titel: Cry - Meine Rache Ist Dein Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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nein, nein!
Sie konnte, wollte es nicht glauben. Cole war ein geübter Schauspieler, verdammt, er war schließlich Anwalt. Es war eine Lüge, bestimmt!
    »Er hat mich angerufen … Das heißt, ich dachte, er wäre es, und bin hingefahren. Aber als ich ankam, hat er nicht aufgemacht. Die Tür war unverschlossen, also bin ich ins Haus gegangen … und da habe ich ihn im Arbeitszimmer gefunden.«
    Eve richtete sich auf, wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. »Wie?«, fragte sie mit piepsiger Stimme und kämpfte gegen die Tränen an.
    Cole ließ die Schultern hängen. Er sah furchtbar aus. Seine Augen lagen tief in den Höhlen, sein gewöhnlich sonnengebräuntes Gesicht war bleich. »Es war wie bei Roy, Eve. Genauso. Jemand hat deinem Vater die Kehle durchgeschnitten. Überall war Blut … O Gott, Eve, es war …«
    »Hör auf.«
    »… genauso.«
    »Ich weiß nicht, warum du hergekommen bist, warum du mir das antust. Es ist unvorstellbar … Es ist …«
    »Er ist tot, Eve.«
    Das Blut rauschte ihr in den Ohren. »Du bist gerade erst aus dem Gefängnis entlassen worden. Heute. Warum sollte jemand … jemand anders als
du
meinen Vater umbringen?« Sie holte zitternd Luft, kämpfte noch immer mit der Übelkeit. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie ihren Kater, der im dunklen Flur stehen blieb.
    »Eve.« Er wirkte aufrichtig erschüttert. »Ich hätte keinen Grund gehabt, ihn umzubringen.«
    »Seit wann brauchst du einen Grund für das, was du tust, Cole? Du hast versucht, mich umzubringen, und jetzt auch noch meinen Vater … Warum bist du hergekommen? Um mich doch noch zu erledigen?« Die Hysterie drohte sie zu überwältigen.
    »Hör mir doch zu, Eve, um Himmels willen. Ich dachte, du wärst noch in Atlanta.«
    »Warum zum Teufel bist du dann hergekommen, Cole? Wenn du doch angeblich gar nicht wusstest, dass ich hier bin?«
    Er zögerte.
    »Nicht«, flüsterte sie. »Lüg mich nicht an.« Samson verschwand wieder in der Dunkelheit, als hätte er die Spannung in der Luft gespürt. Eve straffte sich, richtete sich kerzengerade auf, auch wenn ihr dabei die Tränen über die Wangen liefen. »Sag mir wenigstens die Wahrheit, das bist du mir schuldig.«
    Er ballte eine Hand zur Faust und öffnete sie wieder. »Ich wollte ein paar Sachen hier verstecken«, gestand er.
    »Wie bitte? Hier?« Sie schniefte und schüttelte ungläubig den Kopf. Mit dem Ärmel ihres Bademantels wischte sie die Tränen ab. »Was für Sachen? Belastendes Beweismaterial?«
    Er trat von einem Bein auf das andere.
    »Was für Sachen?«, beharrte sie.
    »Geld.«
    »Geld?«
    »Ja. Und eine Aktentasche.«
    »Deine?«
    Wieder zögerte er mit der Antwort.
    »Wessen Aktentasche, Cole?«
    »Die deines Vaters.«
    Jeder Muskel in ihrem Körper verkrampfte sich. »Du hast das Geld meines Vaters und seine Aktentasche gestohlen?«, fragte sie wie vom Donner gerührt. Das war grotesk! Einfach unglaublich. Und doch verrieten seine düstere Miene, der Schmerz in seinen Augen ihr, dass er die Wahrheit sagte, zumindest teilweise. Aber ihr Vater … War er wirklich tot? Ermordet? Ein Frösteln, kalt wie der Dezember, lief über ihre Haut.
    »Das Geld gehört mir.«
    »Dir?«
    »Ich hatte es versteckt, schon vor langer Zeit.«
    »Ach, Cole …«
    »Das ist die Wahrheit, verdammt! Etwas, was ich noch von meinem alten Herrn gelernt habe.«
    »Von dem Trickbetrüger?«
    »Wer hätte besser gewusst, dass man einen Notgroschen braucht?« Cole ging weiter in die Küche hinein, fort von dem Fenster, ohne jedoch den Revolver aus den Augen zu lassen, den sie noch immer in der Hand hielt. »Ich hatte das Geld gerade aus dem Versteck geholt, als der Anruf kam – ein seltsamer Anruf. Daraufhin bin ich gleich zu ihm gefahren, und da lag er am Boden. Jede Hilfe kam zu spät, er war bereits tot. Ich habe den Notruf verständigt, und bevor ich ging, habe ich seinen Laptop entdeckt, habe ihn in die Aktentasche gesteckt und mitgenommen.«
    »Du hast einen Toten bestohlen, einen Ermordeten.« Eve presste die Worte mühsam hervor. Sie konnte nicht fassen, was er da sagte.
    »Ich dachte, so könnte ich vielleicht herausfinden, was es mit all dem auf sich hat«, erklärte Cole. »Warum dein Vater ermordet wurde. Wer der Täter ist. Wurde er umgebracht, weil er etwas wusste, etwas im Zusammenhang mit dem Mord an Roy?«
    »Das herauszufinden ist Aufgabe der Polizei.«
    »Ach ja? Weil sie in Roys Fall so ausgezeichnete Arbeit geleistet hat, wie?«
    Eve griff sich an den

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