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Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Titel: Cry - Meine Rache Ist Dein Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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wirken, als sie sich fühlte. Ihr Kopf dröhnte, sie war todmüde, doch das Letzte, was sie sich jetzt wünschte, war, noch mehr Zeit mit Cops zu verbringen. Sie musste auf der Hut sein und sich erst einmal gründlich überlegen, was sie sagte.
    »Wir melden uns dann bei Ihnen«, sagte Bentz. Montoya jedoch sah sie an, als traute er ihr nicht über den Weg.
    Brounier nickte zustimmend. »Danke, Ms Renner. Nochmals mein Beileid zu Ihrem Verlust.«
    »Danke«, flüsterte Eve und ging eilig zu ihrem Wagen, ehe die Ermittler es sich womöglich anders überlegten. Morgen, wenn sie ausgeschlafen hatte, würde sie wieder mit den Cops reden, ihnen die rätselhaften Zeitungsausschnitte über die psychiatrische Klinik zeigen und berichten, dass sie den Eindruck gehabt hatte, verfolgt zu werden.
    Wenn man sie dann als Verrückte abtat, bitte schön.
    Und wirst du ihnen auch von Cole berichten?
    Einer der Reporter hatte sich nach ihr umgedreht. Himmel, nur das nicht. Sie hatte keine Lust, mit Presseleuten zu sprechen, jetzt am allerwenigsten. Eve wandte das Gesicht ab, schloss den Wagen auf und stieg rasch ein. Sie schlug die Tür zu, betete, dass der Reporter sie nicht erkannt hatte, nicht zwei und zwei zusammenzählte und begann, sich für die Verbindung zwischen Royal Kajak und ihrem Vater zu interessieren.
Und Cole. Auch die Reporter sind schließlich nicht dumm, sie werden ihre Schlüsse ziehen.
    Sie startete den Motor.
    Wirst du es ihnen sagen? Na?
    Eve schüttelte den Kopf, biss sich auf die Unterlippe und fragte sich, weshalb um alles in der Welt sie Cole wider alle Vernunft deckte.

[home]
    11.
    I ch fürchte, ich stecke in Schwierigkeiten.« Cole hielt den schmutzigen Hörer des öffentlichen Telefons ans Ohr und trank dabei brühheißen Kaffee, den er in einer Espressobar an der Decatur Street gekauft hatte. Zum Glück hatte sein Anwalt sich dazu herbeigelassen, sein R-Gespräch anzunehmen.
    »Schon wieder?«, fragte Deeds, und Cole glaubte vor sich zu sehen, wie er sich in seinem Schreibtischsessel zurücklehnte und aus dem Panoramafenster seines Eckbüros schaute. »Es ist noch nicht ganz acht Uhr morgens. Du bist seit nicht mal vierundzwanzig Stunden aus dem Knast. Wieso hast du so lange gebraucht?«
    Cole war nicht in der Stimmung für solche Sticheleien. »Terrence Renner ist tot.«
    Schweigen.
    »Sie bringen es überall in den Nachrichten.«
    »Was ist passiert?«, fragte Deeds scharf.
    »Er wurde umgebracht. Kehle durchgeschnitten. Genau wie Roy Kajak.«
    »Das ist doch wohl ein Witz, oder?«
    »Ich bin nicht zum Scherzen aufgelegt. Schalte doch mal den Fernseher ein. Der Mord an Renner wurde fast exakt so verübt wie der an Kajak. Der einzige Unterschied besteht, soweit ich weiß, in den Zahlen, die mit Blut an die Wand geschrieben und auf die Stirn der Opfer tätowiert wurden: Bei Renner war es 101 statt 212 .«
    »Und das alles wurde in den Nachrichten gesagt?«, fragte Deeds.
    »Wahrscheinlich nicht alles. Einiges haben sie zurückgehalten.«
    »Woher weißt du es dann?«
    »Ich war dort. Renner hatte mich angerufen.«
    »Verdammt noch mal, Cole! Wusste ich’s doch! Du kannst nicht mal einen Tag lang sauber bleiben!«
    »Ich sagte doch, dass ich in Schwierigkeiten stecke.«
    »In Schwierigkeiten – das ist maßlos untertrieben. Das hier ist eine verdammte Katastrophe!« Deeds hielt inne, um tief durchzuatmen, dann setzte er seine Tirade fort. »Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?« Er fluchte weiter, warf Cole alle Schimpfworte an den Kopf, die ihm einfielen, bis es ihm endlich gelang, sich einigermaßen zu beruhigen. »Okay, okay. Noch mal im Klartext. Du warst also Zeuge der Tat?«
    »Nein.« Cole schlürfte den heißen Kaffee aus dem Pappbecher und blickte durch die verschmierte Scheibe in der Wand der Telefonzelle den Passanten nach. Niemand schien ihn zu beachten. Ein Streifenwagen hielt an einer Ampel in der Nähe, fuhr dann jedoch an der Telefonzelle vorbei, ohne dass einer der Insassen von Cole Notiz genommen hätte.
    »Soweit ich es beurteilen kann, muss ich kurz nach der Tat eingetroffen sein.« Leise und in aller Eile schilderte er die Ereignisse der vergangenen Nacht, verschwieg jedoch, dass er sein Bargeld aus dem Versteck geholt, Renners Handy und Laptop an sich genommen und anschließend Eve einen Besuch abgestattet hatte. Davon würde er später noch berichten.
    Oder auch nicht.
    Deeds hörte zu.
    Als Cole zum Schluss kam, sagte der Anwalt: »Hauptsache, du hast Eve nicht

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